Sonntag, 31. Januar 2010

Sonntagskaffee mit Perspektivwechsel

Papierschiff am Heilemansteg Berlin Kreuzberg, Alt-Treptow

Eigentlich hatte ich vor, an diesem Wochenende keinen Fuß vor die Tür zu setzen. Aber heute war seit langer Zeit mal wieder die Sonne zu sehen! Und der Landwehrkanal bei uns um die Ecke ist zugefroren.


Eine verschneite Bahn, wie eine neue Straße, und dort wo Landwehrkanal und Neuköllner Schifffahrtskanal zusammentreffen, weitet sich die Fläche zu einem riesigen Platz.
Auch auf dem Wasser gibt es Straßenschilder und Wegweiser, das war mir neu. Und interessante Graffitis.

Grafffiti Lohmuehlenbruecke Berlin Alt-Treptow

Um ein Haar hätte ich den Kanal nicht mehr verlassen und auf die Schneeschmelze warten müssen, weil ich mit meinen Schuhen die völlig vereiste Ufertreppe nicht hinaufkam. Glücklicherweise hatten drei Jungs mit Migrationshintergrund Erbarmen und grifffigere Sohlen und zogen mich hoch, was sowohl lustig als auch peinlich war.

Cafe Rudimarie Weichselplatz Berlin-NeuköllnIm Rudimarie

Kaffee und sehr guten Quark-Rhabarberkuchen gab es dann im Café Rudimarie am Weichselplatz.
Plan für morgen: Wenigstens ein Paar Stiefel neu besohlen lassen. Mit Profil.

Habt eine gute Woche!

Freitag, 29. Januar 2010

Fast wie Miss Marple



"Ich hab' mir einen grauen Wollrock genäht." Gibt es einen unglamouröseren Satz als diesen? Nicht, oder? Das muss das Zusammentreffen von grau und Wolle sein. Außerdem erinnert mich der Begriff "grauer Wollrock" immer an Margaret Rutherford als Miss Marple - und obwohl die ja bekanntlich schlau, furchtlos und energisch und damit rundherum bewunderswert ist, taugt sie in modischer Hinsicht nicht so recht als Vorbild.



Aber nun zu den technischen Daten: Der Rockschnitt ist die Nummer 101 aus Burda 4/ 2009, aber mit Futter. Die Nähanleitungen von Burda werden ja häufig ob ihrer Unverständlichkeit verflucht – in diesem Fall würde ich sagen: zu Recht.

Die Anleitung, wie man wann und wo die Kanten der Mittelpasse falten, nähen, wenden, verstürzen, zwischenfassen, absteppen soll, verstand ich nicht einmal annähernd. Ein Futter war im Schnitt auch nicht vorgesehen, also darf man sich selbst überlegen, wie das nun am besten einzuarbeiten ist. Daher (und daran zeigt sich, dass ich eben keine Miss Marple bin, denn die hätte das mit ihrer Kombinationsgabe ganz schnell rausgehabt), also daher lag der Rock ziemlich lange (sprich: Monate) halbfertig herum.

Im September raffte ich mich schließlich zum Fertignähen auf, und, apropos Kombinationsgabe: der Rock kombiniert sich ganz ausgezeichnet mit fast allem in meinem Kleiderschrank. Schlaue Miss Marple!

Rockschnitt: 101 aus Burda 4/ 2009, schwarz gefüttert
dunkelgrauer Wollstoff in Köperbindung, Stoffmarkt Leipzig 2006,
Taschenfutter grüne Baumwolle

Sonntag, 24. Januar 2010

Gehirnjogging hausgemacht

Mehr blieb nicht übrig

Kennt ihr Gehirnjogging? Den Begriff hatte ich zwar schon einmal gehört, dass man aber jede Menge Trainingsbücher, Software für den PC und für Handheld-Konsolen kaufen kann, weiß ich erst seit einer Kinowerbung vor ein paar Tagen - und jetzt weiß ich auch, was viele Leute in der Bahn immer so eifrig spielen. Mit dem Versprechen, die Gedächtnisleistung zu verbessern, lässt sich offensichtlich viel Geld verdienen.

Ich bevorzuge ja das heimische und kostenlose Zuschneidepuzzle, um leichtes Kopfrechnen, Mustererkennung, Merkfähigkeit und elementare Logik zu trainieren.
Man nehme:
- den Pyjamaschnitt aus Burda 12/ 2006, Nr. 125/ 126, bestehend aus einem langärmeligen Oberteil mit Reverskragen und einer Hose mit Gummizug - macht 20 zuzuschneidende Teile.

- einen Rest großkarierten Stoff, etwa 0,80 mal 1,20 Meter und einige Fetzen (Stoff A)
- einen Rest kleinkarierten Stoff, aufgeteilt in insgesamt vier Rechtecke mit unterschiedlichen Abmessungen (Stoff B)

Die Aufgabe:
Lege die Schnittmusterteile (die zum Teil doppelt, zum Teil doppelt und spiegelverkehrt und zum Teil an einem Stoffbruch zuzuschneiden sind) unter Beachtung des Fadenlaufs so auf die Stoffe, dass folgende Bedingungen erfüllt sind:

- die Hose erreicht die maximale Länge
- vordere und hintere Hosenteile müssen aus demselben Stoff zugeschnitten werden
- Vorderteile, Rückenteile und Ärmel müssen aus demselben Stoff zugeschnitten werden
- wenn die Hosenteile aus Stoff A zugeschnitten werden, müssen die Blenden für den Saum aus Stoff B zugeschnitten werden und umgekehrt
- wenn Vorderteile, Rückenteil und Ärmel aus Stoff A zugeschnitten werden, müssen die Ärmelblenden aus Stoff B zugeschnitten werden und umgekehrt

Joker 1:
Der Beleg für den Tunnel für den Gummizug an der oberen Hosenkante kann separat aus beliebigem Stoff zugeschnitten werden.

Joker 2:
In der hinteren Mitte kann eine Naht eingefügt werden.

Sonderpunkte werden für mustergerechtes Zuschneiden des großkarierten Stoffes vergeben.

Da können Dr. Brain und Dr. Kawashima einpacken

Nach ein bis zwei Stunden war das Puzzle gelöst. Den zweiten Joker musste ich gar nicht einsetzen. Sonderpunkte gabs für übereinstimmende Karos an der vorderen und hinteren Schrittnaht der Hose.

Der Schwierigkeitsgrad der Übung lässt sich beliebig steigern - zum Beispiel wie bei Ellens aktuellem Projekt, einer Bikerjacke aus Leder - 23 Teile (noch ohne Futter, wohlgemerkt) aus unregelmäßig geformten Lederfellen zuschneiden. Beim Nähen kann jederzeit weiter trainiert werden - räumliches Vorstellungsvermögen (beim Verstürzen), Problemlösungsstrategien (beim Fehler-Ausbügeln), Frustrationstoleranz und Geduld... Wenn ich das so lese frage ich mich, warum Nähen eigentlich noch nicht als Übung in Managementtrainings eingesetzt wird.

Sonntag, 17. Januar 2010

Ge(be)sticktes 2010 (I)



Wie ich vor einem Jahr schon erzählt habe, bin ich keine große Vorsatzfasserin, schon gar nicht für das Hobby. Außer vielleicht: dazulernen.

2010 möchte ich beim Sticken dazulernen. Vorsatz also: Mehr sticken und beim Sticken mehr ausprobieren. Und auf diesem Weg schließlich mehr können, als die fünf Stiche - Vorstich, Stielstich, Kettstich, Schlingstich, Knötchenstich - die ich bisher kenne und benutze. Meine dicken Stickbücher verraten mir nämlich, dass es zwischen A wie Astipalaia-Stich und Z wie Ziegelstich noch mehrere Dutzend Sticharten gibt, von denen ich bis dato gar keine Ahnung habe.



Meinen Ausgangspunkt bildet die Stickchallenge der Stickamazonen: Initiatorin Barbara (oder eine der anderen Mitstickerinnen) stellt im Blog jeweils am 1. und am 15. des Monats eine Stickaufgabe, die aus einer Kombination verschiedener Stiche besteht. Farben, Garn, Stoff, Größe kann man selbst bestimmen - und so unterschiedlich sind auch die Ergebnisse, die zum Teil im Blog, zum Teil in den Blogs der Mitstickerinnen zu sehen sind.



Ich werde auf Leinenquadrate sticken - bunt, fröhlich, folkloristisch schwebt mir vor - und neben der aktuellen Aufgabe auch anderes aufsticken, wie es kommt, und was mir sammelnswert erscheint. Die Leinenquadrate sollen schließlich einzeln verstürzt und mit Häkelei zu einer Decke verbunden werden, aber bis dahin ist es ja noch lange hin.

Die erste Aufgabe auf einem Rest Leinen-Baumwollmischung (von einem Sommerkleid, vor Jahren genäht, ein Flop, heute noch als "der Hausmeisterkittel" bekannt) brachte für mich als Lernzuwachs den Fliegenstich. Der sich - zunächst unbeabsichtigt, die Überraschung war ganz auf meiner Seite - zu Ufos anordnete, denn 2010 ist ja bekanntlich das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Piroschkas Kragen und Innenleben


Eure Kommentare zur Piroschka-Jacke fand ich ganz überwältigend, vielen Dank dafür! Wie angefordert hier nochmal ein deutliches Foto vom Kragen. Ober- und Unterkragen sind gleich geschnitten, sie werden an der Außenkante verstürzt und an der Ansatzkante gemeinsam eingekräuselt und an den Halsausschnitt genäht. Der schwarze Stoff ist so ein typischer Cordhosen-Feincord mit viel Stand, das ergibt einen schönen bauschigen Kragen.

Oberstoff und Unterlage

Der gemusterte Cord ist demgegenüber viel weicher, dünner und fließender, also ein Blusencord. Damit er neben dem schweren schwarzen bestehen kann, habe ich ihn komplett mit Batist unterlegt.
Das bedeutet, jedes Schnitteil wird einmal aus Oberstoff und einmal aus Batist zugeschnitten, beides glatt aufeinander gelegt und mit schrägen Heftstichen über die ganze Fläche verbunden. Beim Zusammennähen werden Oberstoff und Unterlage dann wie eine Schicht behandelt, also genau wie üblich genäht und die Nähte auseinandergebügelt.
Das Unterlegen gibt dem Stoff mehr Substanz und durch die zusätzliche Luftschicht wärmt er auch mehr. Die Heftarbeit (per Hand) ist leider erheblich, da hilft nur ein Hörspiel oder ein gutes Fernsehprogramm.

Beides mit schrägen Heftstichen verbunden

In meiner Nähbuchbibliothek finden sich Informationen zum Unterlegen oder Hinterfüttern vor allem in den englischen Titeln - die Technik des "underlining" scheint im englischsprachigen Raum weitaus verbreiteter zu sein als bei uns. Besonders ausführlich und des Lobes voll ist Ann Ladbury, DuMonts Handbuch Nähen, in der Ausgabe von 1987 auf Seite 138:

"Unterlegen, manchmal auch Hinterfüttern genannt, verleiht Festigkeit, mindert Kriechen, Knittern und Verziehen, bei Synthetikfasern auch die statische Aufladung und erleichtert das Bügeln, da der Stoff beim Waschen weniger knittert. Bei doppeltem Stoff lassen sich alle Arbeitsgänge leichter ausführen, und das Ausfransen wird eingeschränkt. Beim Maschinennähen durch vier Stofflagen zieht sich die Naht weniger leicht. Auch Bügeln ist einfacher, da sich die Schnittkanten nicht mehr auf der rechten Seite des Kleidungsstücks durchdrücken können. Durch Unterlegen wird das Kleidungsstück jedoch teurer und trägt mehr auf; und man erspart sich nicht das Versäubern der Schnittkanten."

Dem habe ich nur noch hinzuzufügen, dass sich natürlich auch das Gewicht des Kleidungsstücks erhöht - wenn einen der Wintermantel schier zu Boden drückt, war die Unterlage wohl zu viel des Guten. Bei meinem Wintermantel vom vorletzten Jahr habe ich das Unterlegen nicht bereut - wie ich damals schon sagte, ein Zwischenfutter ist eine feine Sache.

Montag, 11. Januar 2010

Sonntagskaffee mit alten Schätzen ... und Erdferkel



Ich habe einen ganzen Stapel alte Handarbeitszeitschriften geschenkt bekommen. Dass ich mich damit stundenlang beschäftigen kann, muss ich wohl nicht extra betonen.
Kleine Kostprobe gefällig?



Diese Doppelseite (aus Strickmode für die Saison 74/75) fand ich zuerst sehr verwunderlich, weil ich dachte, es seien zwei Zwillingspaare und noch eine weitere Person abgebildet. Später fiel mir endlich auf, dass es sich um zwei Fotos handelt. Die Strickweste ganz rechts finde ich gar nicht schlecht.

Aber etwas Seltsames ist am Wochenende auch noch passiert: Ich bin fertig. Seit Weihnachten habe ich alles fertiggenäht, was hier an angefangenen Teilen, teilweise seit Monaten, herumlag. Ich musste in meinen Schrank schauen, um mich zu überzeugen, dass tatsächlich keine Nähleichen mehr vorhanden sind. Das ist eine ganz neue, ungewohnte Situation. Sonntag nähte ich aus lauter Verwirrung einen kleinen Stoffbeutel auf Maß und eine Hülle für ein Netbook (leider nicht meins), beides wurde noch am gleichen Tag fertig - wie merkwürdig!

Erdferkel

Das sympathische Erdferkel ist im Berliner Museum für Naturkunde zuhause. Dort war ich am Samstag Nachmittag, zur Tiefsee-Sonderausstellung (läuft noch bis zum 31. Januar). Aber schon der zentrale Saal mit den Dinosaurierskeletten alleine wäre das Eintrittsgeld wert. Ein gewaltiges Brachiosaurusskelett, so hoch wie ein vierstöckiges Haus, und diverse kleinere, aber nicht minder eindrucksvolle Kollegen stehen frei in dem Saal und werden in 3D-Animationen zum Leben erweckt. So viele begeisterte Kinder habe ich noch nie in einem Museum gesehen.

Dinosaurierskelette Museum für Naturkunde Berlin

Donnerstag, 7. Januar 2010

Piroschka wartet auf den Frühling



In den Weihnachts- und Neujahrsferien ist nun, spät aber doch, auch die Piroschka-Jacke fertig geworden. Einen Futterschnitt aus einem nicht ganz simplen Jackenschnitt zu erstellen und mir dann noch zu überlegen, wie ich das Futter am besten in die Jacke bekomme, gehört ganz bestimmt nicht zu meinen Lieblingsaufgaben, dazu brauche ich ein paar ungestörte Tage. Ansonsten ging der Abschluss recht zügig voran, Dank der ganzen Ideen, die ihr in den Kommentaren hier eingebracht hattet. Die Jacke ist somit schon fast eine Gemeinschaftsarbeit - das können wir gerne bei Gelegenheit wiederholen.



Den vertrackten Stoffmusteranschluss bei der geschwungenen Naht im Rücken, über den ich hier vor Wochen jammerte, habe ich nun im Prinzip so gelassen, aber aus der rückwärtigen Mittelnaht eine Kellernaht gemacht. Dafür nähte ich einen Streifen schwarzen Cord unter die Mittelnaht, mit einer Steppnaht von der rechten Seite etwa zwei Millimeter rechts und links der Mitte, und trennte die eigentliche Mittelnaht anschließend auf. Die umgeschlagenen Kanten der beiden Rückenteile stehen nun ein bißchen hoch, und dazwischen kann man den schwarzen Cord erahnen. Da auch der Boden der anschließenden Kellerfalte aus schwarzem Cord besteht (was man auf meinen Bildern nur nicht erkennen kann), passt das recht gut. Die Idee dazu lieferte mir KaZe mit ihrem Kommentar – wobei sie, glaube ich, eigentlich etwas anderes im Sinn hatte, aber „Kellernaht“ war das, was ich im ersten Moment darunter verstand. Außerdem darf ich vermelden,dass der Musteranschluss bei der äußeren Ärmelnaht dafür sehr gut gelungen ist.



Dank des Kommentars von Madhatter Katrin kam ich überhaupt erst auf die Idee, grüne oder blaue Knöpfe passend zum Muster zu suchen. Fündig wurde ich wieder bei Knopf Paul, der sich angesichts des Stoffmusters mit leichtem Grausen wegwendete und mich zur Selbstbedienung in die Ecke mit den Plastikknöpfen verwies. Beides, Plastikknöpfe sowie Nähprojekte, bei denen der Knopf nicht gerade im Mittelpunkt steht, rangieren in der ladeninternen Hierarchie ein bißchen in der Iieh-Bäh-Ecke, scheint mir. Aber egal, die Knöpfe sind sehr schön kräftig grün, und schwarze hätten wirklich nicht so gut gepasst, das habe ich im Knopfladen auch ausprobiert.



Meine Nähmaschine, die kleine Zicke, entschied sich zwar nach einem sauber durchgenähten Probeknopfloch, das dickere Knopflochgarn doch nicht zu mögen und sich jeweils nach drei Stichen zu verfitzen, so dass ich nach sechsmal Greifer-Auseinandernehmen die Knopflöcher am ersten Weihnachtstag dann doch mit normalem Garn nähte. Das aber hat sie dann aber sehr ordentlich gemacht, so dass ich ihr nicht weiter Gram bin.

Ganz ausnahmsweise hat diese Jacke auch ein Schild erhalten - gestempelt mit Stofffarbe und einem Stempelset für Kinder aus dem Spielzeugladen auf schwarzes Leinen. Die Namensidee stammt von Katharina - und Dank Corinna weiß ich jetzt auch, dass Piroschka auf ungarisch Rotkäppchen heißt.



So, und nun bitte Frühling! (Hier schneit's!)

(Schnitt: Jacke 115 aus Burda 2/ 2008, Taschen modifiziert. Schnittzeichnung ist auf der neuen Burdawebseite noch nicht wieder vorhanden.)

Freitag, 1. Januar 2010

Textile Monatsseite: Im traurigen Monat November war's

Im traurigen Monat November war's,
Die Tage wurden trüber,
der Wind riß von den Bäumen das Laub, [...]

(Heinrich Heine, Deutschland ein Wintermärchen)




Hoffentlich habt ihr den Jahreswechsel alle gut und gesund überstanden. Hier hat sich der Pulverdampf nun einigermaßen verzogen, die Mitternachtscocktails sind sozusagen verdaut (wie sagt man eigentlich bei Getränken?), jedenfalls möchte ich noch ein Werk der letzten freien Tage zeigen, die Monatsseite November, wie beim letzten Mal eine Collage aus allen möglichen Stoffresten (Wolle, Seide, Leinen), bestickt mit der Nähmaschine und mit einigen handgestickten Details.



Den November nicht zu mögen ist so einfach, auch wenn er dieses Jahr so freundlich und warm daherkam, dass man gar nichts gegen ihn vorbringen konnte.
Andererseits ist es mit dem November wohl so, wie häufig mit schwierigen Persönlichkeiten: sie sind gleichzeitig auch ganz interessant und wenigstens gut für einen düsteren Song. Ob nun von Heine oder von Tom Waits, dessen gebelltes, geheultes und gejaultes Novemberlied mit der singenden Säge mir beim Nähen unaufhörlich im Kopf herumging.



November

No shadow
No stars
No moon
No cars
November
It only believes
In a pile of dead leaves
And a moon
That's the color of bone

No prayers for November
To linger longer
[...]



November has tied me
To an old dead tree
Get word to April
To rescue me
November's cold chain

Made of wet boots and rain
And shiny black ravens
On chimney smoke lanes
November seems odd
You're my firing squad
November

[...]

Go away you rainsnout
Go away blow your brains out
November

(Tom Waits, November)

Die Rückseite

Tja, das wars nun mit Monatsseiten für 2009. Es war sehr bereichernd und inspirierend, gemeinsam mit Tally, Kaze, Griselda, Monika und Suschna diese selbstgestellte Aufgabe anzugehen. Mit noch mehr Spannung als gewöhnlich schlug ich meinen Blogreader auf, wenn wieder eine der Damen eine neue Seite gepostet hatte, wie interessant war es, die persönlichen und ganz unterschiedlichen Interpretationen des Monatsthemas zu betrachten, und wie gern verfolgte ich die Diskussionen, die sich in den Kommentaren so häufig ergaben. Was mich betrifft, wird es auch 2010 mit Monatsseiten weitergehen - denn sechs Monate sind ja sozusagen noch offen.

Und obwohl der erste Beitrag des Jahres nun ausgerechnet der traurige November heißt (das hab ich ja wieder fein hingekriegt), wünsche ich Euch allen ein großartiges, gesundes und rundherum erfreuliches Jahr 2010!