Dienstag, 6. April 2010

Statt Ostereiern

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3 Meter selbstgehäkelte Noppenborte, Ostereierfarbe (1 Tablette blau, eine halbe grün), 300ml Wasser, 2EL Essigessenz. 20 Minuten leicht köcheln, 5 Stunden ziehen lassen, dabei öfter umrühren. Auswaschen.

Zu Ostern muss man anscheinend irgend etwas färben, denn kaum hatte ich meine Häkelborte ausgespült, entdeckte ich Suschnas Rote-Bete-Farbbad, das als Suppe begann und Dank Essig doch noch färbte, und kurz danach Katrins Rotholz-Färbung, die wegen Essig gerade nicht mehr färbte.

Na wie denn nun? Mit meinem gesunden Halbwissen hatte ich ja bisher angenommen, Essig nähme man als Zusatz bei den Eiweißfasern Wolle und Seide und die würden dann irgendwie die Farbe besser annehmen. Und für Baumwolle und Leinen (Zellulosefasern) dann eher irgendwas anderes. Salz wie bei den Waschmaschinenfarben? Oder Natron, dann hat man eine Lauge? Oder so? Wie man merkt habe ich keinen blassen Schimmer, was da beim Färben eigentlich chemisch (oder überhaupt) abläuft, nur dass es ziemlich komplex ist, das habe ich inzwischen verstanden.

Die Idee, Häkelborte mit Eierfarbe zu traktieren, hatte ich allerdings, weil im Netz zahlreiche Anleitungen zum Wollefärben mit Lebensmittelfarben herumschwirren. Hier gibt es eine kurze Anleitung auf Deutsch, sowohl für Eierfarbe, als auch für Cool Aid, ein quietschbuntes Getränkepulver aus den USA mit interessanten Farbtönen. Ausführlicher wird das ganze zum Beispiel hier und hier besprochen, dort wird auch gezeigt, wie man Wollstränge schick mehrfarbig mustert. Die Farbfixierung scheint bei Wolle auch kein Problem zu sein - 4 Minuten in der Mikrowelle, 45 Minuten auf einem Dämpfeinsatz über kochendem Wasser oder direkt im Farbbad eine Weile köcheln lassen.

Auf Baumwollgarn ergibt die Eierfarbe nur einen zarten Türkiston, der im Prinzip nicht schlecht ist, nur frage ich mich natürlich, ob es mit einen geheimnisvollen Zusatz aus der Hexenküche des Färbehandwerks nicht noch besser, das heißt leuchtender ginge. Um das herauszufinden, muss ich morgen noch dringend etwas (jetzt sicher sehr verbilligte) Eierfarbe aufkaufen und mich in der Stadtbücherei nach Fachliteratur umschauen. Dann sehen wir weiter.


Der Hase Nummer zwei, für den ich von Euch so viele Tipps bekommen hatte (Danke), lebt und gedeiht mit einem neuen Gesicht, und durfte am Wochenende hier Osterhase spielen. Sein Kumpel, der Hundehase alias Hase Nummer eins, schaut im Hintergrund zu. Verschenkt wird aber keiner der beiden, denn mir ist ein Stoffhund gelungen, den ich zur Abwechslung mal wirklich niedlich finde, und kuscheliger ist der auch. Bilder davon gibts demnächst.

7 Kommentare:

  1. Witzig! Eben habe ich meine restliche Wolle gefärbt. Und fleißig Fotos (nur für Dich) gemacht. Reduzierte Eierfarben waren auch dabei. Und ein Rätsel kann ich glaube ich schon lösen. je mehr Farbe umso mehr Leuchtkraft. Ich muss unbedingt Nachschub holen... Was mach ich bloß mit der ganzen Wolle? (Ich werde sie vertauschen oder doch noch Socken häkeln lernen.)
    Bunte Nachostergrüße!
    claudia

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  2. Liebe Lucy,
    ich kann dir da leider überhaupt nicht weiterhelfen, wobei ich das Thema auch sehr interessant finde! Was mich an diesem Post allerdings am meisten beeindruckt, ist die Tatsache, dass du mal eben 3m Borte gehäkelt hast...
    Ich bin gespannt, ob hier Färbetipps kommen, und noch gespannter bin ich auf deine nächsten Experimente! Ich finde es immer wieder toll, dass du handarbeitstechnisch vor gar nüschts fies zu sein scheinst: Ob Färben, Stricken, Sticken, Nähen, Kamikaze-Filzen - man weiß nie, was einen hier erwartet!
    Ganz liebe Grüße!

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  3. Ich glaube auch, das Färbefieber ist ausgebrochen. weißt Du was hier liegt seit ein paar Wochen? Getränkepulver und weisse Wolle.Allerdings glaube ich nach dem Studium Deiner schönen Links, dass ich sofort noch mehr Rohwolle ordern muß! Das Blau Deiner Borte ist sehr schön geworden. Verrätst Du uns wie Du die Noppenborte gehäkelt hast oder ist noch es eine aus Großmutters Zeiten? das gab es ja so etwas im Laden.
    Bin schon neugierig auf den Hund!
    Färbegrüße von Karen

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  4. Wow, das muß ich auch machen. ich suche ja immer noch leuchtend pinke häkelborte.
    bleibt die farbe auch im band? ich meine, färbt sie nicht auf benachbarte textile regionen?? meine angst ist das immer bei der färberei.
    lieb gruß von uta!

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  5. Ja, Färbefieber, ganz eindeutig, ich sehe überall die Anzeichen! Was für Wolle nehmt ihr denn da - ich überlege ja schon, ob ich nicht auch sollte... Bei Claudia sah man ja schon einen kleinen Vorgeschmack, der war so schön leuchtend.
    Im Moment gehe ich davon aus, dass die Färbung bis 40 Grad haltbar ist, aber eine richtige Wäsche mit einem weißen Tuch zur Kontrolle bekommt die Borte noch, so ganz traue ich ihr nämlich auch nicht. Grundsätzlich ist es aber vernünftiger, eine käufliche Textilfarbe für sowas zu nehmen, leuchtende Farben wird man mit Eierfarbe auf Baumwolle wohl nicht erzielen können.
    Das Häkelmuster kann ich gerne demnächst zeigen, das ist nämlich ganz einfach.

    viele Grüße!

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  6. Färbefieber! Allüberall! Klasse!! Deine Borte ist ja eine wahre Kostbarkeit! Ich habe auch gefärbt - besser gesagt: färben lassen ... denn bei meinem Stöffchen wollte ich kein Risiko eingehen.

    Bald mehr..

    liebe Grüße von Ellen

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  7. Häkelmuster ziegen - super Idee!! Allerdings habe ich recht ungeschickte Häkelfinger - aber vielleicht geht es ja doch?!

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