Samstag, 9. November 2013

Loben und Lästern: Burdastyle November 11/2013

Vier Wochen sind schon wieder so gut wie um, am Mittwoch kommt das neue Heft in die Läden, und ich hatte schon überlegt, wie ich die Burda-Kritik elegant unter den Tisch fallen lassen könnte, ohne dass es jemand merkt. Aber: es muss ja nicht so lang sein, ich haue euch jetzt einfach mein Lieblingsmodell um die Ohren, eines, das ich scheußlich finde, und einen Schnitt, über den man kontrovers diskutieren kann, OK?

Das Beste:

Die Jacke 101 und der Rock 105 sind ein Beispiel dafür, wie gute Schnitte mit dem Modellfoto schlecht verkauft werden: Die Jacke mit dem geknoteten Gürtel wirkt durch die zu langen Ärmel wurschtelig und wie eine Nummer zu groß, den Bleistiftrock sieht man nur von vorne, dabei ist vor allem die Schnittführung auf der Rückseite interessant.

Ein Blick auf die Modellzeichnung im Nähheft verrät, dass der Rock aus lediglich drei Schnittteilen im schrägem Fadenlauf besteht, die Teilungsnähte laufen von hinten schräg um den halben Rock herum und enden am Saum auf der Vorderseite. An der hinteren Mittelnaht entsteht am Saum durch den schrägen Fadenlauf ein kleines, glockig fallendes Godet. Durch die Elastizität des Materials im schrägen Fadenlauf und das Elastikfutter dürfte der enge Rock recht bequem sein - nur Figuranpassungen stelle ich mir bei diesem Schnitt schwierig vor.

Genauso die Jacke: sie dürfte  erheblich figurnaher konzipiert sein, als sie auf dem Modellbild wirkt, denn auch sie wurde komplett im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, das Rückenteil hat Taillenabnäher. Den in den Seitennähten mitgefassten Stoffgürtel zum Knoten mag ich sehr, die Schulternähte sind wie bei einer Schulterpasse ins Rückenteil gezogen, auch das sieht man auf dem Foto natürlich nicht. Beide Teile wandern auf meine innere Nähliste, und wer weiß vielleicht mache ich mir beides tatsächlich als Kostüm aus dem gleichen Stoff.

Neben diesem Lieblingsschnitt gibt es noch einiges ganz Brauchbares im Novemberheft, finde ich, die schwarzen Samstag-Nacht-Kleider Seite 42-48 gefallen mir zum Beispiel, oder die kurze Jacke (117) von Seite 21.   

Aber es gibt auch das Schlimmste:


Ist es der Stretchsatin, die aufdringliche Farbe oder das gesamte Styling? Manche Kleidungsstücke schlagen eine Saite im Inneren an und rufen Zustimmung oder Ablehnung hervor, ohne dass man genau weiß, wie das kommt. Die Bluse 122 finde ich furchtbar, sie erinnert mich an billige Versandkatalogmode. Die Passform um die Brust herum ist bescheiden, obwohl der Schnitt über Teilungsnähte verfügt, der drapierte Schulterkragen ist lediglich ein geschlungener, separat getragener Stoffschlauch im schrägen Zuschnitt, der dafür sorgt, dass für dieses Modell 3,70 m Stoff verbraten werden. Und der im echten Leben wahrscheinlich keine 5 Minuten so drapiert bleibt wie auf dem Foto.

Das Interessanteste:



Bei der Hose 120 stelle ich fest: Die Neunziger kommen zurück. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es in der ersten Hälfte der Neunziger Jahre einen Trend zu Hosen mit integrierten Rockteilen, meistens waren das kurze, seitlich gebundene Wickelröcke. Das war zuerst ganz originell, lief sich als Trend aber ziemlich schnell tot, als es nach einiger Zeit kaum noch Hosen ohne angenähte Röckchen zu kaufen gab.

Die Burda-Hose kommt mir wie eine Kreuzung der Rock-über-Hose-Hose mit der in den Neunzigern ebenfalls beliebten Reithose vor. Die Wickelteile sind an den hinteren Hosenteilen angeschnitten, werden in der vorderen Mitte übereinandergeschlagen und mit Druckknöpfen befestigt.

Suschna zitierte kürzlich sinngemäß Wolfgang Joop der gesagt hatte, man solle gerade das machen, von dem man kurz vorher noch gedacht hat, "das ist ja furchtbar". Als allgemeine Richtschnur meines Handelns würde ich diese Aussage Joops nun lieber nicht etablieren, aber im Hinblick auf Mode hat der Mann vollkommen recht, finde ich. Ab und zu mal etwas zu wagen ist beim Selbernähen kein großes Risiko und führt auf jedem Fall zu neuen Erkenntnissen. Ich kann mir diese Hose tatsächlich in meinem Kleiderschrank vorstellen, aus einem dünnen, gut fallenden Anzugstoff zum Beispiel, oder in einer Sommerversion aus dünnem schwarzem Leinen. Kann natürlich auch spektakulär schiefgehen - aber dann gäbe es bei der Dokumentation im Blog wenigstens noch was zu lachen.

Und jetzt ihr: Was sind eure Lieblingsschnitte, was geht eurer Meinung nach gar nicht, und in welche Kategorie fällt für euch die Hose 120?

45 Kommentare:

  1. Ich bin beim Rock dabei - Stoff liegt schon bereit - und finde auch, dass er auf dem Modellfoto sehr schlecht weggekommen ist.

    Die Hose ist nun gar nicht meins und bei der Bluse habe ich kurz gegen den Impuls ankämpfen müssen, die Seite herauszureißen und zu verbrennen - konnte mich aber gerade noch beherrschen ;)

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  2. Kaufern werde ich mir diese Ausgabe nicht. Weniger weil ich die Schnitte nicht mag, sondern weil ich mir verboten habe, neue Schnitte zu kaufen, solange ich noch so viele ungenutzte im Schrank hab.
    Der Rock sieht mir gefährlich aus. Wie du sagst, die Schnittführung ist toll, aber wenn der nicht 100pro sitzt, sehr genau gearbeitet ist (also was den Fadenlauf angeht) und einen passenden Stoff bekommt könnte ich mir vorstellen, dass er schnell sehr unförmig aussieht. Gerade bei gröberen Wollstoffen hätte ich Angst, dass mir das Hinterteil ausbeult (die Engländer nennen das "seated"), der schräge Fadenlauf begünstigt das noch.
    Was mir sehr gut gefällt ist die Hose. Ich stand letztens lange vor einer tollen Zigaretten-Hose (heissen die so auf Deutsch, das Etikett sagte ganz denglisch cigarette-pants) und mir fiel auf, dass ich Akzente nur mit Oberteilen setze und immer neutrale Hosen trage. Anstatt besagte Hose zu kaufen beschloss ich, nach Schnitten für eben etwas extravagantere Hosen zu suchen. Der sieht auf jeden Fall vielversprechend aus. Mh....damit ist der Anfang getan, mein Burda-Kauf-Verbot zu brechen...mist. :-)

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    1. In einem meiner Nähbücher aus den 60er ist im Kapitel übers Bügeln davon die Rede, dass man am Po ausgebeulte Wollröcke ab und zu wieder einbügeln müsse - übers Bügelbrett ziehen und dann mit Dampf die Beule wegbügeln. Das scheint früher völlig normal gewesen zu sein. Blöd wärs nur, wenn es schon nach einer halben Stunde Tragen ausgebeult aussehen würde - die Gefahr besteht, bei schrägem Fadenlauf und Wolle, da hast du Recht.

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  3. Ich habe den genannten Rock gerade genäht, muss nur beim Säumen nochmal nacharbeiten, dann werde ich ihn zeigen. Urteil vorweg: ziemlich gut. Die Jacke gefällt mir ebenfalls, ich hätte sogar einen geeigneten Stoff am Lager...
    LG
    Siebensachen

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    1. Ich bin sehr gespannt - auch darauf, ob sich der Rock beim Tragen noch ungleichmäßig ausdehnt.

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  4. Die Jacke 101 sieht sehr gut aus. Meine Favoriten wären der Mantel 102 und dazu das Kleid 109, wenn mir Burda passen würde. Die Hose ist interessant und ich hoffe sie mal genäht zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Hose sich verhält, wenn man sich setzt.
    Viele Grüße
    Sylvia

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    1. Eine genähte Version der Hose habe ich vor einiger Zeit auf diesem Blog entdeckt: hier

      Liebe Grüße
      Immi


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    2. Kleid 109 ist ja raffiniert, wenn man sich das mal genauer anguckt! Ich hatte bis zu deinem Hinweis, Sylvia, gar nicht mitgekriegt, dass die ganzen Teilungsnähte tatsächlich eine Funktion haben. Erst an den Schnittteilen sieht man, dass darin Abnäher versteckt sind. Nicht schlecht.

      Danke für den Link, Immi. Mir gefällt die Hose dort wirklich gut. Mal sehen, ob unten auf der Modellseite der russischen Burda noch mehr fertige Hosen auftauchen.

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  5. Die Hose 120 ist klasse! Ich habe ein ähnliches Modell. Allerdings ist die Grundhose da eine weite Hose. Das Wickelteile ist exakt gleich. Gekauft ca. 1999/2000.

    LG, Bronte

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    1. Dann lang ich mit meiner zeitlichen Einordnung ja gar nicht so falsch. An dir kann ich mir das Modell auch gut vorstellen, das würde in deinen Kleiderscharnk passen, soweit ich das beurteilen kann.

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  6. Ich habe die burda tatsächlich wegen der Hose gekauft. Die sieht so interessant aus, dass ich meine Hosennähabstinenz noch einmal überdenken würde.Spannend wäre, ob das Rockteil kaschiert oder eher aufträgt....
    Der Schnitt ist in einer langen Größe drin, das müsste man aber doch verkürzt bekommen. Trotzdem bin ich gespannt, erste Umsetzungen zu sehen.
    Auf Fotos von siebenhundertsaches Rock bin ich auch sehr gespannt. Die tolle Schnittführung war mir von selbst überhaupt nicht aufgefallen.
    LG
    Wiebke

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    1. Ja, das ist die spannende Frage. Im Paunnet-Blog wurde die Hose schon diskutiert hier,, da meinte jemand, der eine ähnliche Hose auch schon mal hatte, das wäre nicht nur was für riesengroße schlanke Frauen.

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  7. Deinem ersten Satz in der Rubrik "Das Beste" kann ich nur zustimmen.
    Die Bilder in der Burda sind grundsätzlich so besch...eiden, man erkennt fast nie die eigentlichen Schnitte, die verwendeten Stoffe sind oft viel zu musterlastig, als das man da irgendeine Raffinesse am Schnitt erkennen könnte.
    Wenn man dann meint, einen tollen Schnitt gefunden zu haben, ist die Realität oft Lichtjahre von der Fiktion entfernt.
    Schön, dass man hier mal ein wenig Dampf über Burda ablassen kann.
    Mein Abo kann ich aber trotzdem irgendwie nicht kündigen, die Hoffnung stirbt ja bekanntermaßen zurecht! *Lach*
    Ganz liebe Grüße,
    BuxSen

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    1. Ich finde das ist aber ganz oft auch umgekehrt: irgendwas, was auf dem Foto nicht besonders aussieht, entpuppt sich in der Schnittzeichnung als richtig interessant. Soe wie das Kleid 109, der Favorit von Sylvia.

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  8. Mich schreckt die Burda-Kritik so doll ab, dass ich das Heft jetzt schon länger nicht mehr gekauft habe und finde auch, dass die Fotos oft unzureichend sind, um einen Eindruck vom Schnitt zu bekommen und es ist schade, wenn man erst denkt...oh toll und bei der Umsetzung kommt dann die Ernüchterung und schliesslich geht ja viel Zeit drauf beim Nähen. Um den Stoff später in die Tonne zu treten ist er doch zu schade.

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    1. Ich hoffe du meinst nicht meine Burda-Kritk, die so abschreckend ist? Etwas zum Loben gibt es ja auch in jeder Ausgabe, und so oft wie ich nach Burda nähe, zeigt es hoffentlich, dass ich dem Heft grundsätzlich positiv gegenüberstehe. Ich finde ja, dass man für 5,50 jedes Mal eine Menge gute Schnitte bekommt - alllein, wenn man so ein Heft mit den Preisen von Einzelschnittmustern vergleicht!

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    2. nun, ich finde, dein lob gegenüber burda muss man bei deinen "kritik-berichten" (anders kann ich's jetzt nicht benennen) jedes mal echt suchen.
      wenn man burda nicht kennt, wäre es wirklich abschreckend, diese auszuprobieren.

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    3. Was meinst du denn mit "Kritik-Berichten" in Anführungszeichen?

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  9. Sehr lustig, allein an den Kommentaren erkennt man ja, wie unterschiedlich die Leidenschaften ausfallen. Die Hose wäre für mich so ziemlich das Letzte, was ich für mich nähen würde - kann sie mir aber an anderen Typen so ansatzweise vorstellen, und am ehesten auch aus einem Anzugsstoff oder so.
    Den Rock finde ich auch schön, ist so ein Klassiker den man auch in 10 Jahren noch gut sehen kann.
    Pulli mit Schlonz: ohne Worte.
    Am besten fand ich im Heft die 112, die 124 und zwei der schwarzen Kleider (128, 108/109). Ach, und der Wickelmantel. Hm, auch die Designerbluse, aus einem Libertystoff...
    Für mich ist ziemlich wenig geeignet, aber ich hab schon Schlimmeres gesehen.
    Noch nicht schlimm genug um das Abo zu kündigen... dazu blätter ich einfach zu gerne und kauf mir sonst ohnehin keine Zeitschriften. Haha, also außer Nähzeitschriften.

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    1. Von Kleid 109 bin ich ja gerade überzeugt worden. 112 und 124 finde ich hübsch, aber nur für einen anderen Figurtyp als meinen - die beiden solltest du nähen!

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  10. Mein Lieblingsmodell ist ganz klar auch 109, evtl als Weihnachtskleid, wobei mich das zusammenpuzzeln des Schnittes nicht wirklich begeistert.
    Die Hose mit Wickelverschluß ist dagegen gar nicht mein Fall, auch frage ich mich, wie das Wickelteil sich wohl beim Gehen und Sitzen verhält bzw aussieht. Dann lieber die Zigarettenhose-diesmal hat Burda auch wieder Taschen eingebaut, was ich bei Hosen eigentlich unverzichtbar finde und bei den schmalen Hosen der vergangenen Ausgaben vermisst habe.
    Gerne möchte ich mir auch noch das ärmellose Kleid mit Wasserfallausschnitt (112) nähen, wenn ich den passenden Stoff finde. Beim letzten MMM hat sich Frau stoffmass.ch das Kleid schon genäht gehabt und an ihr hat es mir gut gefallen.
    Cool finde ich auch die Bikerjacke 117, auch die Stoffzusammenstellung-Romanit und Leder finde ich klasse.
    Ach ja und diesmal finde ich auch das Plusmodell 133 richtig gut. Bedauerlicherweise werde ich das wohl nicht nähen können, da ich von Schnittverkleinerungen keine Ahnung habe. Aber vielleicht gibt es ja in einer der nächsten Ausgaben mal ein vergleichbares Modell in Normalgrößen.
    Und zum Schluß möchte ich dir noch sagen, dass mir dein Loben und Lästern großes Vergnügen
    macht. Schön, dass du dir die Zeit nimmst.
    LG Susanne

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    1. Ich meine, es war schon mal ein Kleid mit solchen sternförmig zur Taille laufenden Abnähern wie 133 in einem älteren Heft, aber als Abendkleid, ohne Ärmel. insofern würde es auch nichts nützen. Die 133 finde ich nämlich auch richtig gut, der Schnitt wäre ideal für Romanitjersey.

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  11. ich hab die Ausgabe extra wegen der Hose gekauft...und mod 117, die Jacke brauch ich unbedingt :)
    liebe grüsse..andrea

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    1. ich seh' schon, an der Hose scheiden sich die Geister - ich würde mich freuen, wenn du sie nähst. 117 gefällt mir auch, wegen dem angedeuteten Schößchen und dem großen Kragen.

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  12. Ich nähe gerade das Kleid 108 - das so ziemlich einzige Modell, welches mir aus der im Vorfeld so hoch gelobten Burda auf Anhieb gefallen hat. Evtl. würde ich noch die Jacke 117 nähen wollen, aber dann hört es auch schon auf. Die Hose finde ich schrecklich! Bah! Sowas war mal Trend?
    Den Schnitt vom Rock 105 werde ich mir mal ansehen. Das hört sich ja interessant an!
    LG, Sandra

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    1. Ja, das mit der Hose kann buchstäblich total in die Hose gehen!

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  13. Ich habe das Kleid 129 als Bluse genäht, allerdings ohne Spitzeneinsatz sondern alles bis auf die Blenden aus einem weichen Viskosestöffchen. Sitzt echt ganz gut, ich habe direkt nochmal zugeschnitten allerdings an den Seiten etwas zugegeben da der Stoff etwas fester ist. Ich finde die Hose echt interessant aber als Person mit Po würde ich sie NIE nähen :) und das blaue Blusending, naja ohne das Wickelteil oben und aus einem netten Jersey wärs wohl einfach ein T-shirt das vielleicht gar nicht so schlecht sitzt :).
    Unbedingt machen möchte ich das Wasserfalltop (Event. auch als Kleid) und die Wickeljacke. Meint ihr der schräge Fadenlauf ist unbedingt nötig?
    Richtig fies finde ich diese diese hochgeschlossenen Raglanblusensäcke. Was sagt ihr zu 124? Sind das Säcke oder sind die nett? Eigentlich mag ich so einfache Schnitte aber die sind wohl eher für gradere Figuren.
    LG Maike

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    1. Ooh, wie schade, dass du kein Blog hast - 129 würde ich gerne sehen! Mit Schleppe und in der Originallänge, oder gekürzt und damit alltagstauglicher? Das Kleid hat für mich so einen 1970er/Barbara-Streisand-Touch, das hätte sie in "Is was Doc" tragen können. Aus einen fließenden Stoff kann ich mir das aber auch gut für jeden Tag vorstellen.

      Bei der Wickeljacke wäre ich vorsichtig, den Fadenlauf zu ändern. Vielleicht erstmal rauskopieren und dann mal das Rückenteil ausmessen und mit einem nachweislich passenden Blazerschnitt vergleichen? Da man auch Elastikfutter verwenden soll, vermute ich, dass der schräge Fadenlauf schon zwingend erforderlich ist und es ansonsten zwangsjackig wird.

      Solche gerade geschnittenen Tunikakleider wie 124 und 125 sehen an manchen Leuten wirklich gut aus, ich sehe öfter Frauen, denen das richtig gut steht. Für mich ist das überhaupt nichts, genauso wenig wie sowas wie Bluse 103: hochgeschlossen, großzüge Weite, angekräuselt.

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  14. Ich habe das Heft vor allem wegen der Bikerjacke gekauft. Die könnte ich mir auch aus einem Wollstoff vorstellen. Mal sehen...

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  15. Dein Lob und Lästern ist jedes Mal lesenswert ! Diesmal hab ich über den Bleistiftrock gstaunt , da waren mir die verborgenen raffinierten Schnittdetails auch sowas von entgangen ! Und auf die " Bux " an Dir bin ich megagespannt ...
    LG Dodo

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    1. Na, mal sehen, ob ich die tatsächlich nähe. Aber es sieht ja so aus, siehe Andrea oben, dass wir bald eine Schnittnesprechung haben.

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  16. Gut, dass du dich durchgerungen hast, diese Ausgabe zu besprechen, mir wäre nämlich die interessante Schnittführung des Rocks sonst nicht aufgefallen. Aber die Jacke ist mir sofort positiv aufgefallen, trotz des Bildes. Die Kleider 108 und 109 gefallen mir sehr gut, ich habe vor, eines der beiden als Weihnachtskleid zu nähen. Das ärmellose Wassefallkleid fand ich zunächst ganz blöd. Hallo, es ist November! Aber beim letzten MMM habe ich doch schöne Varianten mit Shirt drunter gesehen. Und die Hose? Nein, finde ich genauso schrecklich wie das blaue Shirt!
    LG Rita

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  17. Ich lese deine Burda-Reviews jeweils sehr gerne mit. Ich habe die letzten drei Burdas nicht gekauft, obwohl ich die Hefte sonst gerne sammle. Für meinen Geschmack waren die Schnitte doch zu avantgardistisch und da ich recht schmal bin, aber breitschultrig, stehen mir diese ganzen Schnitte überhaupt nicht.

    Das Kleid 109 hat mir auf Anhieb gefallen - aber ich glaube, dass man etwas mit ähnlicher Wirkung mit weniger Aufwand erzielen kann. Und zudem muss es schon sehr sauber vernäht sein (da bin ich nicht so gut), damit es auch gut aussieht. Besonders schön finde ich das Kleid 108, aber auch da gibt es schon ähnliche Schnitte in anderen Ausgaben.

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  18. Ich möchte mich erst mal für Deine Burda-Betrachtungen bedanken. Sehr erfrischend zu lesen, und viele Übereinstimmungen zu erkennen. Ich kaufe die Burda nur noch sehr sehr selten. Nähtechnisch bin ich beim Kleidung-Nähen allerdings noch sehr am Anfang. Vielleicht auch ein bisschen zu kritisch mit mir selbst und auch ein wenig anspruchsvoll mit nicht ganz optimaler Figur. Deshalb finde ich bei Burda auch nicht so viele für mich passende Schnitte. Ich habe manchmal das Gefühl, die Schnitthersteller stehen unter großem Druck, auf Biegen und Brechen etwas Tolles erfinden zu müssen und zaubern dann arg auf Krampf irgendetwas zurecht, was Frau eigentlich nicht wirklich tragen kann/mag und dazu noch häßlich aussieht. Wer braucht sowas? Wenn ich dann noch die unnatürlich dreinschauenden Modells in schier unmöglich verkrampften Posen sehe, bekomme ich nur selten Lust, etwas nachzunähen. Von einer Zeitschrift für Hobbyschneiderinnen würde ich mir ganz andere Dinge wünschen: Vielleicht nur 5 verschiedene Schnitte, diese aber gut und mehrfach (also auch mal von der Rückseite) abgebildet ohne Verrenkungen, so dass ich die Details auch erkennen kann. Dazu würde ich mir verschiedene Stoffempfehlungen/ - varianten wünschen. Hinweise auf die Besonderheiten des Schnittes und der Verarbeitungen (siehe Fadenverlauf, schräger Zuschnitt, Musterempfehlungen, Maßabänderungen usw.) Und vielleicht wirklich kreative Veränderungen oder Ergänzungen, sodass individuelle Mode entstehen kann. Ebenso würde ich mir eine Typberatung wünschen. Nicht jeder kann (sollte) jeden Schnitt vorteilhaft tragen. Nicht jedes Muster eignet sich für jeden Schnitt usw. Die Modells sind entweder gertenschlank oder arg korpulent - was ist mit der breiten Masse dazwischen. Die Natur hat uns anders wachsen lassen, die eine hat oben etwas mehr, die andere eben unten oder an der Seite. ;-)) Gerade dann, wenn mir Konfektion von der Stange nicht passt, fange ich an zu nähen. Wie muss ich dann den jeweiligen Schnitt verändern.
    Nun bevor ich jetzt einen Roman schreibe und mir völlig den Zorn der Burdafans auf mich ziehe, höre ich an dieser Stelle auf und gestehe, dass auch ich jeden Monat das Heft wieder durchblättere und neugierig bin, ob ich etwas finde. Eher selten eben. Vielleicht verlange ich auch zuviel. Aber wie erfrischend sind da einige Bloggs zu lesen, die sich mit Schnitten kreativ auseinandersetzen und in natürlicher Weise abbilden und beschreiben. Dafür bin ich unendlich dankbar. Es bereichert mein Leben jeden Tag auf ein Neues und verschafft mir immer wieder neue Kraft für eigene Ideen und deren Umsetzung. An dieser Stelle ziehe ich meinen Hut und bedanke mich von ganzem Herzen bei den fleissigen Bloggschreiberinnen, die mich an ihren Erfahrungen und Erkenntnissen teilhaben lassen.
    Viele Grüße
    Andrea

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    1. Ich stimme dir in vielem zu! Gerade die Burdaschnitte erscheinen mir oft zu wenig tragbar. Sehr weit geschnitten etc, teilweise an den Hüften extrem auftragend, was wirklich nur wenigen Frauen steht. Vielleicht gefallen dir die Ottobre-Schnitte besser? Die sind jetzt nicht sonderlich kreativ, aber solide und gute Basics...

      Und ja, ich wäre auch für eine Typberatung! Jede Frau hat doch ihre Problemzonen. Ich beispielsweise bin zwar sehr schlank, aber eher athletisch gebaut und ziemlich breitschultrig. Puffärmel o.ä. geht gar nicht, in vielen Burdamodellen von diesem Heft wäre meine Problemzone wunderbar betont ;)

      Und ja - auch ich entdecke oft einen ursprünglich für nicht-schön befundenen Schnitt in Blogs wunderbar umgesetzt, das freut mich immer :)

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    2. Ja die Ottobre hab ich für mich schon entdeckt und gerade das Friday Evening Kleid im Originalstoff genäht. Kann ich gut empfehlen, einfach, schnell und sehr angenehm zu tragen.

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    3. Ja, Ottobre verzichtet auf diese ganzen supermodischen Sachen, und was ich auch gut finde: alle Teile in einem Heft passen zusammen. Also z. B. die Jacken zu den Röcken, von der Länge und den Proportionen her.

      Burda orientiert sich sehr stark an Trends - was für meine Ansprüche prima ist, dann kann ich mir davon das rauspicken, was mir zusagt, aber ich habe eben auch schon ein großes Schnittmusterarchiv, in dem auch genügend klassische Schnitte vorhanden sind. Wenn man gerade erst ins Kleidungsnähen eingestiegen ist, bieten die Hefte nicht so wahnsinnig viel, das ist mir klar - oder wenn doch, dann erkennt man das nicht. Mit etwas mehr Erfahrung guckt man hauptsächlich die Schnittzeichnungen an, da weiß man nämlich, woran man ist.

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  19. Ich kopiere mir gerade den Schnitt von der Bluse, die zum Rock gehört und die Zigarettenhose aus dem Heft. So eine Wicklehose hatte ich vor gefühlten 40 Jahren mal und sah aus wie eine Tonne ;-)
    Den Rock finde ich spanned, warte aber erstmal auf einige Versionen bei anderen :-D

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    1. Diese Bluse kann ich irgendwie nicht so richtig einschätzen - sieht sehr, sehr weit aus, insofern freue ich mich, wenn du sie jetzt testest.

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    2. Sie ist vor allem auch sehr lang. Ich nehme einen ganz weich fallenden dünnen Stoff. Ob das mit dem Stehkragen so funktioniert ... mal sehen :-)

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  20. Nur schnell von mir ein JA zur Hose. Bei mir im Schrank hängt tatsächlich seit vielen Jahren eine mit Wickelrocktei, ohne Tonneneffekt, die liebe ich weiterhin. Bin auch weder groß noch schlank. So ein Röckchen ist die ideale Lösung für Frauenhintern, bei denen Hosen hinten grundsätzlich gruselig faltig herumhängen oder wurstig quetschen. Man muss nur beachten, dass man oben möglichst etwas Schmales dazu trägt, das sich farblich gut einpasst.
    (Dass meine Hose schon lange out war, ahnte ich zwar irgendwie, aber so eine klare Diagnose zu lesen macht mich ja dann doch ein wenig wehmütig. Altersbedingte Modeblinheit? Muss ich mal überlegen, was ich eigentlich von den 90ern furchtbar finde. Zeltmäntel vielleicht. Aber die waren ja auch eher noch 80er )

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    1. Die 90er waren, glaube ich, generell ein weitaus zeitloseres Jahrzehnt (hahaha, Widerspruch inklusive) als viele andere Jahrzehnte. Allerdings, diese Einschätzung könnte auch unter altersbedingte Modeblindheit fallen...

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  21. Also, ich bin ja so froh. Ich dachte schon länger, mit mir würde was nicht stimmen und die Geschmacksnerven durchgehen. Wenn ich voller Vorfreude die Burda aufschlug, traf mich streckenweise fast der Schlag.
    Wie kann ein Magazin, das Geschichte geschrieben hat, nur sowenig Wert auf rundum stimmige Modelle legen?! Passt der Schnitt, passt der Stoff nicht, sieht es liebevoll zusammengestellt aus, passen die Models nicht hinein oder die Präsentation oder die Grafik - ich versteh das nicht.
    Bei der Neuauflage der Schnitte aus den 60ern sieht man doch, wie es richtig gemacht wurde - wieso muss man das dann verschlimmbessert auf heutige Zeit umarbeiten? Sehr merkwürdig.
    Der Mantel 116 - eigentlich wunderschön auf dem Titelbild, sieht auf Seite 16 aus wie ein besserer Putzlumpen. Und dann der angestrengt coole Blick des Models. Also. Nein. Nicht. Schön.
    Und nicht inspirierend - geschweige denn, dass man Lust hätte, das gute Stück nachzunähen...
    Kleid 124? Ugh.
    Bluse 121 B? Okay. Eigentlich. Aber was ist mit dem Saum passiert?
    Glanzblütenkleid 128? Übriggeblieben aus der Salzteigfigürchen-Artichokentechnik-Bastel-Ära?
    usw. usw.
    Tja...
    Ich bin mit Burdaheften groß geworden - und meine Ma hat sehr viel daraus genäht, sowohl für sich als auch für uns Kinder. Enttäuschend, dass trotz den heutigen Möglichkeiten soviel weniger in puncto Qualität der Schnittentwicklung, der Verarbeitung und Präsentation erreicht wird.

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  22. Hei, so mit einem Jahr Verspätung, here are my 2 cents:

    Die Hose finde ich ganz toll, sie erinnert mich an Kleidung, die eine niederländische Bloggerin öfters trägt, nur hätte ich sie mit den 90ern auf Anhieb nicht in Verbindung gebracht, aber jetzt, wo du's erwähnst, erinnere ich mich vage an diesen Trend Rock über Hose, der damals wohl komplett an mir vorbeigegangen ist. Ich könnte sie mir super an mir in weinrot vorstellen, aus Anzug- oder dünnem Wollstoff - das wäre mal eine echte Bereicherung für mich und meine Garderobe.

    Lach' nicht, aber ich hatte mir dieses Modell als Projekt für Bielefeld überlegt. Nur fürchte ich, dass ich den Stoff meiner Träume dafür nicht bekomme, dann wäre das Ausweichprojekt ein verschlußloser Mantel aus der diesjährigen Novemberburda.

    LG
    Ulrike

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