Meine Schultern von vorn, hinten, seitlich, schräg, auf Fotos und im Spiegel - habe ich mir in den vergangenen Tagen gefühlte 250 Mal angeschaut. In der - immer noch nicht fertigen - Burdajacke Nr. 118, in der ich wirklich wirklich nur noch die Ärmel einnähen muss. Das ständige Schultern-Betrachten hat zu einer leichten Selbstentfremdung geführt: Sehen so Schultern aus? Genau das gleiche, das passiert, wenn man ein beliebiges Wort nur oft genug hintereinander hinschreibt und einem plötzlich auffällt, wie komisch, wie seltsam doch manche Wörter im Grunde gemacht sind.
Mit passenden - selbst gemachten - Schulterpolstern sitzt die Schulterpartie jetzt zufriedenstellend. Ein paar schräge Fältchen unter den Armen (je nach Haltung) bleiben wohl. Im Probeteil hatte ich die nicht, aber das war ja auch ein schmiegsames, weil müde gewaschenes altes Bettlaken und der richtige Stoff ist um einiges fester und steifer. Über den Sinn und Unsinn von Probeteilen muss ich überhaupt noch einmal nachdenken. Wenn der Probestoff in Dicke und Fall nicht genau dem Originalstoff enstspricht (und wann tut er das schon?) lassen sich Passformfeinheiten doch nicht so recht beurteilen. Ich habe da auch noch ungute Erinnerungen an ein Sommerkleid, das sich dann leider doch als Putzkittel entpuppte...
Probeteile mach ich auch nur bei Stoffen, die knapp und/oder teuer sind. Einfach, um die Proportion zu kontrollieren.
AntwortenLöschenAnsonsten hefte ich manchmal den zugeschnittenen Stoff, da lässt sich dann doch vieles noch schnell korrigieren.
Aber am besten ist munteres Drauflosnähen mit genügend Material in der Hinterhand. Für den zweiten Aufschlag. ;-)
grüßle von griselda
"Zweiter Aufschlag" ist gut. Mit noch einem Meter Stoff in der Hinterhand würde ich auch anders nähen...
AntwortenLöschenToll hast du das hingekriegt!
AntwortenLöschenLG Ute