Als Kind hatte ich jahrelang Klavierunterricht. Als völlig sinnlos würde ich den Unterricht nicht bezeichnen - immerhin weiß ich heute, dass ich zwar sehr gerne Musik höre, dass Musik selbst machen aber, vorsichtig ausgedrückt, nicht zu meinen Stärken gehört. Die Klavierstunden waren sicherlich der Unterricht in meinem Leben, von dem ich am wenigsten für mich mitgenommen habe. Üben mochte ich auch nicht, denn lesen, kleine Zeitungen schreiben und zeichnen, mich verkleiden oder basteln war immer interessanter. Nur das Klavier und ich auf einer einsamen Insel - dann wäre aus mir vielleicht noch eine mittelmäßige Klavierspielerin geworden. So aber habe ich schon seit Jahren kein Klavier mehr, dafür aber eine Menge Klavierkonzerte auf CD.
Eine ganz freiwillige Fingerübung unternahm ich in der vergangenen Woche. Handgeschürzte Knopflöcher möchte ich nämlich einmal nähen können. Die ersten vier Versuche sieht man oben: Streckenweise ok, im Gesamteindruck scheußlich. Und meistens schneide ich den Faden zu kurz. Ich werde also noch länger üben müssen und ab und zu ein Knopfloch einschieben. Keine Angst, die werden hier nicht alle dokumentiert. Aber wenn ich das Knopfloch irgendwann beherrschen sollte, dann kommt das nicht aus dem Nichts. Genau wie beim Klavierspielen.