Freitag, 4. Juli 2008
Ein Wochenende im Labyrinth: Die Textile Art 2008
Die Textile Art 2008 am 21./22. Juni war ein so anregendes Erlebnis, dass ich meine Eindrücke zwar auf etlichen Notizbuchseiten notiert, aber noch nicht annähernd geordnet habe. Buchstäblich hinter jeder Ecke etwas Neues - die Carl-von-Ossietzky-Oberschule ist beim ersten Besuch derart unübersichtlich, dass der Ausstellungsbesuch einer Schatzsuche glich. Diese überraschende Schatzsuche hat sicherlich für jede Besucherin etwas anderes zutage gefördert, daher nur knapp meine persönliche Hitliste der Schätze:
1. Die dreidimensionalen textilen Objekte
Aus naheliegenden Gründen hatte es mir das genähte Tortenbuffet von Petra Darimont besonders angetan.
Aus der Ausstellung "Textile Welten" von Studierenden der UdK entzückte mich die schön morbide Installation "Morgue" von Kathrin Schulz, die nicht nur ein zerschossenes Häschen und ein ausgesetztes Hündchen mit Karteikarten-Steckbrief (inklusive Todeszeitpunkt und -art) vorstellte, sondern auch eine fachgerecht zerlegte Filzratte auf blauen Samt bettete und vielfüßige (-armige?) bunte Wurmwesen als Präparate in Gläser sperrte.
2. Das Patchwork
Mein Patchworkphase ist ja eigentlich schon eine Weile vorbei, aber die mitreißende Art, mit der Brigitte Morgenroth über ihre Quilts spricht, könnte dazu führen, dass ich im kommenden Winter wenigstens das Angefangene wieder hervorhole. Brigitte Morgenroth lässt sich beim Handquilten von ihrem Mann vorlesen - vielleicht würde mein Liebster das auch machen?
Ideen für Neues lieferten die Patchworkdecken aus ungewöhnlichen Materialien und Farbharmonien von Filiz Yüreklik und die fantastische Wollquiltausstellung, die von Edda Gehrmann kuratiert wurde. Ein paar Wollstoffreste habe ich ja schon gesammelt, habe tapfer widerstanden, am Wollquilt-Stand weitere (sehr sehr günstige!) Reste zu erwerben und Ideen, wie unterschiedliche Karomuster gut harmonieren könnten, habe ich jetzt auch. Das dazugehörige Buch wäre allerdings bei einem anderen Verlag besser aufgehoben gewesen, der einen professionellen Buchsatz verwendet und gute Fotos machen lässt - dann hätte ich es auch gekauft.
3. Perlen, Perlen, Perlen
Für mich ziemliches Neuland, denn mit Perlenstickereien und -fädeleien (wie die Indianer!) habe ich mich zuletzt als Kind ernsthaft beschäftigt.
Größte Entdeckung: Die Perlenkugeln, die ich vor zwei, drei Jahren schon mal bei einer Kunsthandwerkausstellung im Leipziger Grassimuseum bewundert hatte, werden gehäkelt! Für andere wahrscheinlich ein alter Hut, für mich ganz was neues und eine Webseite zum Thema gibt es natürlich auch. Mir schwant, da lauert ein neues Hobby am Horizont.
4. Der Strandliegestuhl-Haarschmuck von Ilona Krieg und das Kravattenkleid einer Besucherin am Sonntag.
Meine persönliche schade-Liste enthält nur zwei Punkte:
1. Das "Show-and-tell" am Sonntag fand mangels Anmeldungen nicht statt - schade, denn unter einer Textilkunstmesse verstehe ich nicht nur eine Verkaufsmesse, sondern auch den persönlichen Austausch. Den gab es zwar so auch, aber angesichts der Bekleidung (das Kravattenkleid!) und vor allem der Taschen einiger Besucherinnen nehme ich doch an, dass einige etwas zu erzählen und zu zeigen gehabt hätten.
2. Ich hatte keinen Workshop belegt - sehr schade, wenn ich bei Ute sehe, was dabei herauskommen kann - und dazu noch selber schuld. Das merke ich mir auf jeden Fall für nächstes Jahr vor.
Rubriken
Berlin,
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3 Kommentare:
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Da warst du ja ganz bei mir um die Ecke, in der Kita auf dem Gelände ist meine Kleine nämlich! Leider hab ich es nicht geschafft, hinnzugehen.
AntwortenLöschenDie Ausstellung lohnt sich wirklich, es gibt so überwältigend viel zu sehen, dass man genug Zeit und auch mal eine Pause einplanen sollte. Nach der Hälfte hatte ich das Gefühl, dass ich schon gar nichts mehr wahrnehme.
AntwortenLöschenHuch - ich auf deiner Seite.... schön und beim nächstenmal treffen wir uns dort! Ich war auch hin ud weg auf der Ausstellung! Zum Schluß allerdings auch nur noch auf der Suche nach dem Ausgang..in dem Labyrinth.
AntwortenLöschenSchade fand ich, dass man nicht fotografieren durfte.....