Mittwoch, 22. Juli 2009
Ordnung ist das halbe Leben...
... aber die andere Hälfte ist die interessantere, sagt man. Aber wenn es bei Ordnung um ein wohlsortiertes Stoffregal geht? Ein Regal voller Lieblingsstoffe für fast jedes nur denkbare Projekt? Berry katalogisierte kürzlich ihre Stoffvorräte, und ich bin beeindruckt und sogar ein bißchen neidisch.
Aber auch mit kleineren Vorräten fehlt mir manchmal ein wenig der Überblick. Einige geschenkte Stoffe habe ich bestimmt schon fünf bis zehn Mal nachgemessen – weil ich die Zahl garantiert am nächsten Tag wieder vergessen habe. Und bis zum nächsten Nachmessen, anlässlich eines möglicherweise passende Schnitts, habe ich auch vergessen, dass ich doch unbedingt einen Zettel mit den Maßen dranheften wollte. So vergeht die Zeit, man misst und vergisst, die Blätter fallen, man wird älter, Stoffe werden unmodern, Weltreiche vergehen, und bis dahin muss ich einen bestimmten gestreiften Regenmantelstoff sicherlich noch hunderte Male auseinanderfalten und messen, wenn ich nicht jetzt endlich ein Stoffverzeichnis anlege.
Ein persönlicher Stoffvorratskatalog sollte meiner Meinung nach die sechs wichtigen W- Fragen rund um den Stoff beantworten: Was? Woraus? Wieviel? Woher? Wann? Und vor allem: Warum? (Ok, die letzte Frage kann auch mit "Weil er schön ist" beantwortet werden.) Die Fakten kann man wie Berry in einem Formular erfassen, auf Englisch gibt es sie sogar schon zum Runterladen, zum Beispiel hier bei pattern review oder bei Burdastyle. Oder mit einem Online-Verzeichnis, so wie Kerstin alias Capricorna das schon seit Jahren macht. Da letzteres meinem Spieltrieb entgegen kommt, legte ich vor ein paar Wochen ein weiteres Blogspot-Blog an und benutze dies als Stoffverzeichnis.
Durch die Verschlagwortung („tags“) und die Suchfunktion fürs Blog (oben in der Leiste), die den streng geheimen, super effektiven google-Algorithmus benutzt, sollte sich auch bei großen Vorräten jeder Stoff mit Leichtigkeit wiederfinden lassen. Falls schon konkrete Pläne für den Stoff vorhanden sind, kann ich als Gedächtnisstütze auch gleich die Schnittmuster verlinken. Neben den W-Fragen erfasse ich auch noch, ob ein Stoff schon vorgewaschen ist, denn ich habe zur Sicherheit schon einige Male Stoff unmittelbar vor dem Zuschneiden in die Waschmaschine gestopft, nur weil ich nicht mehr genau wusste, ob ich ihn gleich nach dem Kauf schon gewaschen hatte. Ich bin sehr gespannt, ob sich das System für mich bewährt und werde berichten – wenn ich es nicht vergesse.
Rubriken
Ideensammlung,
Internet,
Stoff
17 Kommentare:
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Was für eine phantastische Idee! Besonders die Verknüpfung zu Schnittmustern finde ich großartig.
AntwortenLöschenEine super Anregung, vielen Dank!
Liebe Grüße,
Juli
Die Idee ist wirklich gut. Auch für neugierige Mitleserinnen wie mich, die dir so zumindest virtuell ins Stoffregal gucken können :)
AntwortenLöschenIch hätte das auch gern, es scheitert aber an der schieren Masse. Vor etwa einem Jahr hab ich mal grob überschlagen, wieviele Meter sich bei mir stapeln- und ich werde es niemandem verraten. Meine Nachfahren können mir aber locker das Grab damit zuschaufeln. Aber dann bitte die schönen US-Stoffe oben drapieren- statt Blumen :)
Ich hoffe, das es den gewünschten Erfolg bringt. Bei mir würde das nie klappen. Ich bin im Moment immer noch ganz dizipliniert dabei meine Stoff-, Woll- und Perlenberge abzubauen, da ich gemerkt habe, das ein zuviel mich eher ausbremst als inspiriert. Ich wünschte ich könnte nur noch projektbezogen kaufen ....
AntwortenLöschenGruß Eva
Meine Nachfahren können mir gern ein Mausoleum füllen, und das nicht nur mit Stoffmetern sondern auch mit allerkleinsten Fitzeln, bei denen ich zu Lebzeiten ja nicht ausschließen konnte, ob sie mir nicht noch einmal für ein Projekt gerade recht kommen würden. (Das Mausoleum reicht natürlich nur, wenn ich es nicht doch noch einmal zum Maybachmarkt schaffe. Wie ich sehe, gibt es da wirklich nette Drucke).
AntwortenLöschenSuschna, dann sei bloß vorsichtig - wegen der Preise brechen auf dem Maybachmarkt alle Dämme. Aus Selbstschutz gehe ich da höchstens alle 8 Wochen hin. Wobei mir manchmal (aber selten) auch gar nichts gefällt!
AntwortenLöschenGlücklicherweise bin ich mit meinen Vorräten im Moment im Reinen, solange ich nicht noch mal damit umziehen muss. Mir gefällt es, dass ich genügend da habe, um jederzeit etwas Neues anfangen zu können. Die Katalogisierungsarbeit werde ich auch nur nebenher betreiben, immer wenn ich sowieso nachmessen muss - ansonsten wäre ich wohl auch etwas länger beschäftigt.
Ich wünsche mir mehr Zeit um all die schönen Ideen umzusetzen!
AntwortenLöschenKatalogisieren ist wie: jetzt hab ich keine Zeit mehr zum Ideen umsetzen. Ich mach das anders: Kasten auf, reingucken, rausholen, was mir gerade gefällt und losgenäht - ganz ohne Katalog, den würd ich nämlich sowieso nie finden, weil der ganz sicher an einem Platz liegt wo ich ihn nicht mehr finde (ich bräuchte eher einen Katalog für Papierkram und sonstiger Unterlagen!!!)
AntwortenLöschenliebe Grüße und lieber kreativ bleiben...
Christa
Christa, da hast du nicht ganz Unrecht - daher katalogisiere ich nur, was ich sowieso gerade in der Hand hab. Dadurch dass das Verzeichnis online ist, muss ich wenigstens das nicht suchen - den Stoff aber dann möglicherweise schon (ist immer im letzten Karton).
AntwortenLöschenHallo
AntwortenLöschenich habe dir ein Email geschickt. Ich organisiere ein Quilting Bee innerhalb Europa und es wird toll wenn du konntest mitmachen.
liebe grüße
Tacha
Boah Lucy, du machst das jetzt ja ganz professionell!! Und auch ich freue mich, mal einen Blick in dein virtuelles Stoffregal werfen zu dürfen - da gefällt mir so einiges... ;)
AntwortenLöschenAlso ich finde den Stoffordner eine wunderbare und motivierende Hilfe.
LG, berry
Du hast ein schöner Blog immer sehr warme farben ...finde ich sehr sehr schön ...ich komme wieder mal das gefällt mir
AntwortenLöschenHanna
hehe, ich hab mir gerade bei lena /blaueshasi ein verzeichnis-buch bestellt.... bin gespannt, ob ich das durchhalte!
AntwortenLöschenUff, ja, Durchhalten ist das Stichwort... Gestern zwar Stoff fotografiert, aber zum Messen zu faul gewesen und alles wieder weggeräumt - so wird das nix.
AntwortenLöschenNachdem ich vorgestern schon versucht habe einen Kommentar zu hinterlassen und mir das nicht gelungen ist versuche ich es heute nochmals.
AntwortenLöschenEine sehr gute Idee die Stoff zu katalogisieren. Ich habe schon vor Jahren meine Bücher in Excel-Listen eingetragen mit Standortangabe und allem Details das klappt nur wenn man die Bücher wieder ins entsprechende Regal stellt.Ich habe auch den Inhalt unseres Kellers in Inventarlisten eingetragen. Meine Familie hat es lustig gefunden...
Bei meinem Fundus habe ich es aufgegeben, ich habe alle Maße im Kopf:) Ich habe aus manchen Stoffen schon die tollsten Dinge geplant und die Realität zeigt "das kann sich net ausgehen"
Ich habe aber schon Deinen Stoffblog beäugt.
Liebe Grüße
Teresa
Ha, eine Seelenverwandte! Ich habe ja schon seit meiner Kindheit ein Faible für Listen und Verzeichnisse und gerade eine Inventarliste für den Keller finde ich mehr als sinnvoll. Der Inhalt unseres Kellers überrascht mich nämlich jedes Mal - viel mehr als der Inhalt meiner Stoffkisten.
AntwortenLöschenviele Grüße, Lucy
jaja, listen schreiben kann ich auch prima.... immerhin: heute hab ich alle stofflagerplätze zusammengefasst und in einen schrank (und drei kisten davor) gepackt. ein anfang....
AntwortenLöschenpoah, bin begeistert!!! wünsche dir durchhaltevermögen (welches ich für solch ein projekt nämlich nicht hätt´) ;)
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