Links: single knot, rechts: chenille knot |
Den damaligen Stellenwert der Knoterei im Leben einer Dame wird man heute wohl nicht mehr aufklären können - ob das Knoten machen womöglich zum neuen Trendhobby des 21. Jahrhunderts taugt, wollte ich im Selbstversuch herausfinden. Eine Anleitung für verschiedene Knoten findet sich hier, die Grundlage bildet immer ein einfacher Knoten, fortlaufend dicht aneinander oder in Gruppen, die durch weitere Knoten verbunden werden.
Chenille knot mit großem Abstand zwischen den einzelnen Knoten |
Wie Susanne wickelte ich das Garn - naturfarbenes Baumwollhäkelgarn - um eine Wäscheklammer und knotete los: im Bus, und zuhause, wenn sich kleine Wartezeiten zwischendurch ergaben. Im Bus erntete ich interessierte bis belustigte Blicke, zuhause erreichte ich zuletzt eine solche Automatisierung, dass ich parallel Zeitung lesen und knoten konnte. Die Knotenabstände stimmten auch erst mit einiger Übung: man muss die Knoten dichter setzen, als man zuerst denkt, und man benötigt unglaubliche Mengen Garn, wenn man es richtig macht.
Double sided knot |
Chenille knot aufgenäht |
Single knot, aufgenäht |
Womit ihr euch in stoffmanipulativer Absicht beschäftigt habt, trage ich in Vertretung von Suschna heute zusammen.
Einen Beitrag hatte ich vor ein paar Tagen schon bei Monika erspäht: Als Abschluss für einen Rock verwendete sie die Cording-Technik nach Stitch magic von Alison Reid.
Kathrin (tinistaschen) hat diesmal mit der Maschine appliziert und frei gestickt - ein Stoffbild aus Seidenresten.
Kathrin (annekata) experimentierte mit Einzelteilen aus festem Stoff, die zu dreidimensionalen Gebilden zusammengesetzt und verformt werden können.
Siebensachen hat gleich zwei Teile in Arbeit: eine Jacke in Trapunto-Technik und ein Oberteil mit Biesen, das später gefärbt werden soll.
Bei Griselda gibt es heute Volants für Rüschenverächterinnen.
Suschna probierte Rug Hooking aus, dabei werden Stoffstreifen in ein lockeres Grundgewebe eingezogen.
(wird ergänzt)
Das sieht ja richtig gut aus, schön das Du es zeigst, denn von alleine wäre ich auf sowas nicht gekommen. Auch als Abschluss am Rock könnte ich es mir gut vorstellen wenn es nicht zu fest ist, auf jeden Fall behalte ich es im Hinterkopf zum Ausprobieren in stiller Stunde (es ist ja durchaus auch terassentauglich), wo ich dann nochmal nachsehen kann weiß ich ja jetzt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Karina
Ich finde es toll, solch alte, ins Vergessen geratete Techniken wieder aufleben zu lassen und in die heutige Zeit zu "übersetzen". Deine Stoffmanipulation gefällt mir ausnehmend gut; das naturfarbene Garn und die durch die Knoten geschaffenen Strukturen schaffen auf dem weißen Grund eine sehr schöne Lebendigkeit. Ich bin gespannt auf das Endergebnis.
AntwortenLöschenViele Grüße
Cornelia
Auch die Technik finde ich super, was für eine schöne Anwendung für die Knötchenschnüre!
AntwortenLöschenAchso, ich kann meinen Beitrag nur nachreichen - für mich STichtag nächste Woche Sonntag - , da ich gerade keine Möglichkeit habe, Bilder zu posten - es befindet sich auch noch im Prozess (höhere Gewalt). Ich kann schon mal verraten, dass es mit Verbindungen von Punkten mit Garn zu tun hat und eher eine klassische Technik darstellt. Dann gibt es nächstes Wochenende auch endlich einen Rückblick zu meiner T-Shirt Schnippelei von vor zwei Monaten.
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
äh, und kommentieren - also bei allen und gründlich - kann ich auch erst nächste Woche wieder.
LöschenDas ist wirklich super interessant und das Ergebnis gefällt mir auch sehr gut. Ich hätte gar nicht gedacht, dass man so viel Garn verbraucht, zumal auf den Fotos das Garn gar nicht so richtig dünn aussieht. Spannend finde ich es auch, dass du hinterher die Abläufe schon automatisiert hattest. Das macht irgendwie Mut, wenn man mal nicht so viel Ausdauer hat...
AntwortenLöschenLG, enim sou
*gg*
AntwortenLöschenIch sehe dich gerade in der U-Bahn sitzen und Knoten machen. Ok, da sind die Mitfahrer wohl einiges gewohnt, aber da würde sich so mancher fragen, was du da eigentlich tust.
Dein Einsatzgebiet ist sehr gut, ich mag die strukturierten Kreise gern. Das wirkt modern und hat wohl mit den Mustern der Salondamen nicht mehr viel zu tun.
Fleiß war damals sicher eine Tugend, aber richtig arbeiten kommte man in diesen Kreisen schlecht. Da hat man dann halt geknotet- und hat am Ende des Tages auch ablesen können, wie gut beschäftigt man war. :)
Eine interessante Technik, von der ich bisher noch nichts wusste. Da ich auch gern praktisch denke, stelle ich mir Anwendungen vor: ein Tischset vielleicht? Als Teil einer Tasche sieht das bestimmt sehr attraktiv aus. Aber Kleidungs-tauglich ist es wahrscheinlich nicht, da eher steif? Könnte man nicht auch Stoffstreifen statt Garn verwenden und die Knotenschnüre dann z.B. zu Badematten o.Ä. zusammennähen?
AntwortenLöschenLG
Siebensachen
Das sieht wirklich toll aus und sehr modern, gar nicht altmodisch! Wenn du nicht möchtest,daß der Stoff sich so wellt bzw. zusammenzieht, dann fange in der Mitte an, und gehe von dort aus nach außen, um die Knotenschnur aufzunähen.
AntwortenLöschenLG aus Bayern, Ulrike
Ich bin sprachlos! Ich habe das eben schon bei Suschna geschrieben: ich bewundere eure "Experiment" Jeden Monat gibt es so viele fantastische Arbeiten von Euch zu sehen!
AntwortenLöschenGefaellt mir ausserordentlich gut deine Knoterei. Ich finde die Farbkombo von natur und weiss auch sehr elegant und die Anordnung im Kreis sieht wirklich modern aus, wie schon gesagt wurde. Ich war auch versucht, damit zu experimentieren, da ich vor ein paar Wochen einen T-Shirt Schal aus Chanin's Buch geknotet hatte und ueberlegte, wie der wohl aussaehe, wenn man die Knoten regelmaessig anordnen wuerde. Was das Potential angeht, "Knoten" hat Ausbaufaehigkeit. Hier gibt man ja wirklich jeder Idee eine Chance, vor allem wenn sie das Potential beinhaltet "Specialty" Produkte in grossen box stores zu verkaufen. Man koennte ja auch Perlen oder Anhaenger mit einknoten und mit verschiedenen Farben experimentieren. Freundschaftsbaender fuer faule Maedchen... Sehr inspirierend deine Manipulation.
AntwortenLöschenKlasse, dass du die Rätseltechnik gleich als Anlass genommen hast.Es sieht beeindruckend aus. Die Materialien zusammen sind gut gewählt.Zu gern hätte ich ja die Berliner glotzen sehen! Und keiner hat gefragt???
AntwortenLöschenich kann mir auch ganz verschiedenen Einsatzgebiete vorstellen, schon allein welche Schnur man knotet, ändert ja irre viel.Ich hoffe natürlich Du zeigst uns dann noch den Beutel.
Dauert das Aufnähen länger als das Knoten?
Was ich wieder lustig finde: mein Beitrag wäre /wird auch mit Knoten.
Nun bin ich natürlich schwer begeistert, dass du die Sache weiterverfolgt hast. Ein großer Schritt für die Forschung! Am besten gefällt mir der double sided knot. Da käme man, z.B. mit einer Seidenschnur, der Optik eine Perlenkette sehr nahe. Bei mir war es so, dass, egal wie nah ich die Knoten setzte, am Ende sich der Faden so dehnte, dass die Knoten wieder einen Abstand hatten. Wahrscheinlich war das Band zu elastisch, bei möglichst wenig gedrehtem Häkelgarn geht das offenbar besser.
AntwortenLöschenNun sehe ich in deinen Kreisen auch gleich Optionen für Sonnenhüte. Als nächsten Schritt könnte man versuchen, sich ein großes Schiffchen selber zu basteln. Oder bei der Textile Art mal danach gucken.
Dann üb ich auch mal Knotting ohne hinzugucken.
Das sieht so schön aus. Ist das Paketband? Unglaubliche Arbeit und so akkurat! Toll!!!
AntwortenLöschenLeute, verschmaeht diese Dinger mal nicht als nicht 'Kleidungswuerdig/-tauglich; wie waer's mit 'nem schoenen 'Bib' aus so 'was anstelle der sonst immer 'was-auch-wie' Traeger?
AntwortenLöschenAusserdem zu beachten bei der 'frueheren' Herstellung 'frueherer' mancher uns unverstaendlichen Sachen:
Auch die Beleuchtung des Abends war nicht ausreichend = weiiiit entfernt von Liese's Tageslicht-Lampen ;-).
Wie im Post erwaehnt: geht irgendwann fast blind und automatisch!
Danke hier an alle Teilnehmer der Manipulations-Idee - ich habe, wie meist, wieder mal gehoerig gelernt (und gar manche Anwendung gerade schon im Geiste 'gehirn-pfurzen' ;-) :-) !)
Liebe Gruesse,
Gerlinde
hier dann noch endlich, endlich meinen nachtrag: http://frifris.blogspot.de/2012/06/nachtragsrunde-stoffdimensionen.html
AntwortenLöschenDanke!