Mittwoch, 25. Juli 2012
Nur noch bis Sonntag: "Fashioning fashion" im DHM
Kleine Erinnerung für die LiebhaberInnen handgemachter Textilien unter euch: nur noch bis zum Sonntag läuft im Deutschen Historischen Museum die Ausstellung Fahioning fashion, eine wunderbare gemachte Schau großer Roben aus der Zeit von 1700 bis 1915. Zu sehen sind Kleider aus dem Bestand des Los Angeles County Museums, Suschna hatte hier über die Ausstellung und die online-Gallerie des Leihgebers schon ausführlich geschrieben.
Die Kleider, größtenteils Hofroben, Fest- und Brautkleider, eben das, was schon früher besonders geschont und aufgehoben wurde, sind meistens mit den passenden Accessoires auf Puppen drapiert, so dass man einen Eindruck gewinnt, wie die Sachen an der Trägerin bzw. am Träger ausgesehen haben müssen. Einige Stücke werden in Vitrinen präsentiert, so dass man sich aus der Nähe von der außerordentlichen Qualität der Handarbeit überzeugen kann. Manche Handstiche sind kaum sichtbar, das Stickgarn zum Teil so fein, dass man sich fragt, wie solche Handarbeiten in einer Epoche ohne elektrisches Licht überhaupt geschaffen werden konnten. Die Expertise, die nötig war, um Borten aus geschnittenen Marabufedern, Nadelspitzen und Seidenstickerei zu schaffen, ist atemberaubend. Am Eingang zu Ausstellung bekommt man ein kleines Heft mit den Texten zu den Exponaten, die zum Beispiel auch über spezielle Herstellungstechniken und Materialien informieren, also kein Gedrängel vor schwer lesbaren Schildchen, das hatte mir besonders gefallen.
Wenn ihr euch den fetten Katalog nicht gönnen wollt (verständlich, er kostet im Buchhandel 49,95, in der Ausstellung 39, 90), es gibt ein schön gemachtes Magazin - Fokus Fashion - plus Ausstellungsplakat im Museumsshop. Darin sind noch einmal einige Kleider abgebildet, es gibt Artikel über die Ausstellungsmacher und die konservatorischen Herausforderung, die so eine Ausstellung darstellt, über junge Berliner Modemacher und ihr Verhältnis zur Tradition, und wie ich gerade sehe kostet das Magazin nur noch 2 Euro, die es auf jeden Fall mehr als wert ist (ich hatte im April noch 5 bezahlt).
Rubriken
Berlin,
Veranstaltung
4 Kommentare:
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Es war ein Fest!!! Wir waren vorigen Donnerstag da und ich muß sagen, eine so mustergültig aufbereitete Ausstellung von Bekleidungstücken, sah ich selten.Ein Genuß für Betrachter mit speziellen Vorlieben.
AntwortenLöschenDas Magazin habe ich auch gleich mehrfach mitgenommen.Ich hatte gefragt, ob sie evtl. nicht auch verlängert wird, wie der Alter Fritz, aber man meinte: diese Ausstellung ist jeden Tag so teuer, das können sie sich nicht leisten.
Also wirklich ansehen, so etwas kommt eben auch nur alle 20 jahre. Bin froh es geschafft zu haben.
Sommergrüße kaZe
Ich habe es letzten Samstag noch geschafft und wirklich genossen. Wir haben für die Ausstellung gut zwei Stunden gebraucht und so ziemlich alles genau unter die Lupe genommen. Am liebsten hätte ich einige der Ausstellungsstücke noch genauer betrachtet, hier und dort unter den Rock geschaut oder mal den Stoff gefühlt, aber das geht verständlicherweise nicht.
AntwortenLöschenEs hat sich definitiv gelohnt, das Magazin für 2€ habe ich auch mitgenommen. Gern auch den Katalog, aber der war finanziell leider nicht drin.
Oh ja, das steht auch noch auf meiner Liste für diese Woche... Mir passiert es nämlich so oft, dass ich tolle Ausstellungen ganz knapp verpasse, aber (hoffentlich) nicht dieses Mal! Und dank dieses kleinen Berichts ist die Vorfreude jetzt noch ein Stückchen gewachsen...
AntwortenLöschenLiebste Grüße und einen tollen Tag bei diesem absolut fantastischen Wetter!
Naomi
Inzwischen habe ich überlegt, ob die Links bei mir nicht mehr funktionierten, weil ich auf die Detailseiten hingewiesen hatte? Bin wohl schon paranoid, was das Thema angeht.
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