Donnerstag, 16. August 2012

Gute Farbe - böse Farbe

An dir ist irgendwas falsch

Wie wählt ihr eigentlich die Farben für eure Kleidung aus? Habt ihr Farben, die ihr als „eure“ betrachtet? Und wie habt ihr sie gefunden? Habt ihr mal eine Farbberatung gemacht? Michou hatte Anfang des Jahres ja ausführlich (hier, hier, hier und hier) über dieses Konzept geschrieben. Ich finde das im Prinzip einleuchtend – wie Farben zusammen wirken und wie sehr die Wirkung einer Farbe von benachbarten Farben beeinflusst wird, sieht man ja z. B. beim Patchwork. Warum sollten die gleichen Regeln nicht auch für Haut- und Kleidungsfarben gelten? Trotzdem werde ich vermutlich ein Leben lang unanalysiert durch die Gegend laufen (und ehrlich gesagt will ich auch gar nicht hören, dass mir schwarz wie den meisten Leuten gar nicht steht).

Das heißt aber nicht, dass ich nicht für Regeln zu haben bin! Man kennt das ja: hat man erst einmal eine Regel verinnerlicht - Sandalen nicht mit Socken anziehen - , dann muss man fortan nicht mehr über das Problem nachdenken und kann Nachdenk-Kapazitäten anderweitig nutzen. Praktisch!

Meine persönlichen Farbregeln bildeten sich im Laufe der Jahre heraus: ich versuchte einfach, mir die Farben von Lieblingsteilen zu merken und ähnliches wiederzufinden. Ich verinnerlichte, dass ich in beige aussehe, als wäre mir schlecht, und dass ich mir daher niemals einen klassischen Trenchcoat anschaffen kann, obwohl ich diese Mäntel an anderen immer ganz großartig finde. Wenn ein Stoff in verschiedenen Farben erhältlich ist, tendiere ich zu blau, schwarz, grau. Erdfarben und rostrot meide ich – stellt euch einfach das Gegenteil von Simone, Anmasis Welt, vor.

So stümperte ich mich über die Jahre durch die Farbwelt, trennte gute von nicht so guten Farben und überlegte bei jeder neuen, bisher nie gesehenen Modefarbe, ob das nicht etwas für mich sein könnte. Eine Ausnahme im vorherrschenden blauschwarzgrau war immer pink. Wahrscheinlich meiner frühen Jugend in den Achtzigern geschuldet, hatte ich immer eine Schwäche für pink. Rosa ist eindeutig als „böse“ klassifiziert, aber pink ist gut! Oder war gut? Hat pink klammheimlich die Seite gewechselt und ist nun böse? Ich bin verwirrt, denn es ist folgendes passiert:

Letzte Jahr nähte ich mir diese kurzärmelige Bluse aus einem ganz leichten Voile in pink, die im ersten Bild auch zu sehen ist. Der Farbton entspricht genau dem zweier gekaufter langärmeliger T-Shirts, die ich jahrelang sehr gerne angezogen hatte. Eigentlich eine Lieblingsteilgarantie, dachte ich, aber das trat nicht ein. Ich fand das Teil immer blöd. War es die Farbe? Die Puffärmel? Die Pailletten? (Die Pailletten ganz sicher. Neu gelernte Regel: Pailletten aufnähen löst keine Probleme, es schafft welche.)


Wie auch immer, blauschwarzgrau ist ja bisher noch immer eine Lösung gewesen, und da noch eine Tüte Textilfarbe (kleine Tüte von Marabu, „Ultramarinblau dunkel“ Nr. 055) vorhanden war, färbte ich das Ding. Jetzt ist es lila. Satt lila mit einem pinken Schimmer, da der Stoff einen kleinen Polyesteranteil hat. (Wie unterschiedlich selbst weiße Stoffe dieselbe Farbe annehmen, sieht man rechts in Bild: das äußere Stoffstück ist Leinen mit Viskose, das andere reine Baumwolle). Von dem dunklen Lila bin ich jedenfalls ganz angetan, ich habe die Bluse schon getragen und ich denke, sie passt jetzt besser zu mir.

Nun überlege ich, ob ich ein weiteres Färbeabenteuer wagen soll. Den Stoff vom Bild unten - Wildseide in so einer undefinierbaren rosa-Quarkspeisen-Farbe - bekam ich vor einiger Zeit geschenkt. Die Struktur des Stoffes finde ich toll, den Farbton einfach indiskutabel. Ich halte es für ausgeschlossen, dass dieses braunrosa eines Tages in den Rang einer "guten" Farbe aufsteigt. Wäre der Stoff hingegen blaugrauschwarz wüsste ich sofort tausend Sachen, die ich daraus nähen könnte!

Also färben. Mit den Textilfarben von Simplicol lässt sich Seide in der Waschmaschine färben. Da ich fast drei Meter von dem Stoff habe, brauche ich auf jeden Fall mehr als eine Packung. Soll ich es mit marine und schwarz versuchen und hoffen, dass diesmal kein lila dabei herauskommt? Oder soll ich lieber bei rot bleiben und rot-dunkelrot drüberfärben? Wenn der Stoff die Farbe nicht gut annimmt (wer weiß, was da außer Seide noch alles drin ist...), habe ich womöglich immer noch ein verschossenes, blasses Rot und nicht viel gewonnen. Habt ihr schon einmal erfolgreich oder unerfolgreich so eine Farbe überfärbt? Mich macht es ganz verrückt, dass man vorher nicht wissen kann, wie sich Stoff und Farbe miteinander verhalten werden und dass ich mich für eine Möglichkeit entscheiden muss.


32 Kommentare:

  1. Du hast noch nicht, oder?
    Ich wollte auch mal Seide färben. Grau-beige sollte zu dunkelbraun werden. Geworden ist es rostrot. An sich ja nicht schlimm, aber die Seide war danach sehr rauh und gar nicht mehr schön.
    GsD war es nur ein Probeläppchen, das ich gefärbt habe...

    Viel Erfolg!
    Simone

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  2. Ich habe selber keine frischen Erfahrungen mit Färben (nur sehr fleckige, aber die sind beinahe 15 Jahre alt), aber ich würde ein kleines Stück abschneiden und per Hand, also in einer Schüssel färben. Da würde sich ja zumindest schonmal rausstellen, ob alle Fasern die Farbe annehmen. Weiter oben rangierte dunkelrot noch auf der bösen Seite... also geht die Tendenz doch eindeutig zu blauschwarzgrau... viel Erfolg und liebe Grüße, Marja

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    1. Testfärben ist schon mal eine gute Idee - dann weiß ich wenigstens, ob der Stoff die Farbe annimmt. "Richtiges" Rot wäre schon Ok - nur in Richtung orange darf es nicht gehen.

      viele Grüße! Lucy

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  3. Unabhängig vom Material würde ich dir vom Schwarz abraten. Tiefschwarz wird es ja eh nicht werden und dann bliebe vielleicht ein warmes Dunkelgrau. Hm, das muss man auch mögen … Mit Marine hast du recht, auch blöd, wenn dann noch rötliches durchschimmert …

    Wie wäre es mit Zartbitterbraun? Das ist eines der kalten Brauns und würde sich auch mit einem Rotstich vetragen.

    Und jetzt wickel' ich deinen Post mal hintenrum auf:
    Das ganz rechte Blau ist mein Traumfarbton. Alle meine Klamöttchen dürften so aussehen. Ich habe mich ja auch schon zu meiner Liebe zu Graublau bekannt :.)

    Das Lila der Bluse ist wunderhübsch geworden. Heute war ich auch als Traum in Lila unterwegs. Zum Glück bin ich mittlerweile über diesen Schatten gesprungen …

    Was noch? Simone ist mit Sicherheit ein Herbst. Ich finde ihre Sachen (an ihr) wunderschön, aber könnte sie dennoch niemals tragen. Du bist meinem Typ sehr, sehr ähnlich. Zumindest, was ich an deinen Bildern so erhaschen kann. Die Farbberatung kannst du dir sparen: du bist mit ziemlicher Sicherheit ein Sommer … die Liebe zu den einschlägigen Farben Grau, Blau und Lila rundet das Ganze nur noch ab :.)

    Der Farbton der pinken Bluse würde einem Sommer schon stehen. Wahrscheinlich war es wirklich die Kombination aus Farbe, Schnitt, Stoff und Verzierung. Auf mich wirkt das Pink sehr melonig. Und das ist tendenziell eine kalte Farbe … ist ein Pink eher korallig, wird's schwierig, da ist schon zuviel Gelb drin und zu warm für einen herkömmlichen Sommer :.D

    Farbberatung habe ich gemacht. Allerdings online – dafür kostenlos. Melde dich einfach, wenn du dazu mehr Infos willst …

    So und jetzt gehe ich mal bei Michou stöbern …
    (Das nächste Mal gibt's dann wieder einen kurzen Kommentar. *kicher*)

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    1. In Selbststudien (haha) habe ich rausgefunden, dass ich ein Herbst sein könnte ;-) Von anderen Seiten wurde mir nach Farbumstellung meines Kleiderschrankes auch mehrfach bestätigt, das erdige Töne gut für mich sind. Eine (VHS)Farbberaterin hat mich als ausgeglichenen Frühlings/Herbsttyp eingeordnet. Da kan man draus machen, was man will.

      Welche Online-Farbberatung hast Du gemacht?

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    2. :.) Hihi, da stimmen unsere Einschätzungen ja überein.

      Schau mal hier:
      http://pedilu.blogspot.de/2011/02/welcher-farbtyp-bist-du.html

      Da steht wie ich zu meinem Farbtyp gekommen bin – äh – ihn entdeckt habe ;.)

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    3. Stimmt, schwarz wird bei der Waschmaschinenfarbe sowieso nie richtig schwarz. Hm. Interessant, deine Links zu den Farbtypen - da ich in beige und orange elend aussehe, spricht wirklich einiges für Sommer. Wobei da dann die nächste Schwierigkeit auftritt, nämlich kalte und warme Farben sicher zu unterscheiden. Ich kann das, wenn überhaupt, nur im Vergleich, wenn ich Farben nebeneinander sehe. Das Pink würde ich auch für blaustichig halten, es geht definitiv nicht in Richtung Lachs oder Melone, aber vermutlich hats du recht und die Farbe macht noch nicht alles aus

      viele Grüße! Lucy

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    4. Zum Unterscheiden von wamen und kalten Farben gibt es einen einfachen Trick: etwas blaues oder lilanes dran halten und wenn es harmoniert, dann ist es höchstwahrscheinlich kalt. Wenn nicht, dann warm. Als Gegenprobe noch etwas gelbes oder orangenes dranhalten.

      Das hat aber natürlich auch einen Haken. Ich persönlich mag auch die Kombi blau-gold und trage trotz Sommerdaseins gerne Goldschmuck. Das macht aber nix: denn letzten Endes geht es ja nur darum, noch besser auszusehen aufgrund der Farbwahl :.D

      Ach, und noch was: die »richtigen« Farben spielen auch eher in Gesichtsnähe eine Rolle. Mütze, Tuch und Lidschatten würde ich demnach nie in senfgelb wählen. Bei Taschen und Schuhen passt das auch wunderbar zu einem blau gekleideten Sommer ;.)

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  4. Ich habe auch im Laufe des Lebens gelernt , dass sich die guten Farben durchaus ändern können - was vor ein paar Jahren noch der Hit war geht heut womöglich gar nicht mehr (und ich meine nicht das , was die Mode als in und out definiert ! ) Sorry , wenn ich jetzt den Oberlehrer raushole , aber mit Seide die so aussah wie Deine hab ich schlechte Erfahrungen gemacht : Probier vor der Färberei mal eine Naht und zieh beide Seiten etwas auseinander , so wie z.B. eine Naht im Sitzbereich ja auch gewisse Belastungen aushalten muss.Wenn dann alles im grünen Bereich ist würd ich auch wie Simone sagt an einem kleinen Stückchen mit ner Prise Farbe im Schüsselchen testen . Bin gespannt und wünsche Dir bei beidem viel Erfolg
    Liebe Grüsse Dodo

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    1. Guter Tipp, danke! Du könntest schon recht haben, dass der Stoff für viele Schnitte zu locker gewebt ist. Ist wohl eher was für eine gefütterte Jacke als für eine Hose.

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  5. Hallo Lucy,
    ICH finde dieses Altrosa wunderschön und würde es auf keinen Fall färben. Es passt zu allen anderen Farben, besonders zu Lilatönen und Blauschwarzgrau!
    Liebe Grüße von Sabina

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    1. Hm ja, aber ich kann mir absolut kein Kleidungsstück daraus vorstellen, was ich tragen würde, auch wenn die Farbe sich nicht mit blauschwarzgrau beißt. Weder Rock, noch Hose, noch Kleid, noch Jacke. Was würdest du denn daraus machen, und womit würdest du es anziehen? Bei mir entsteht kein inneres Bild, wie das aussehen könnte, daher wäre ich neugierig, was du dir vorstellst.

      viele Grüße!Lucy

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  6. Ich färbe öfters Sachen um. Ausgebleichte schwarze Kleidungsstücke und Jeans lassen sich bequem wieder aufhübschen, aber auch T-Shirts, Röcke oder Baumwollschlappen wechseln bei mir mal die Farbe. Bei Seide muss man darauf achten, dass die Farbe geeignet ist, und manchmal wird sie heller als Baumwolle. Aber das kann man durch einen zweiten Färbegang beheben (habe ich zumindest bei einer Seidenbluse so gemacht, ging ganz gut). Und bei unsicherer Ausgangsfarbe nutze ich oft einen Entfärber, aber bei Seide wäre ich da vorsichtig, das kann die Fasern schädigen.

    In deinem Fall würde ich überlegen, den Stoff vorher zu teilen. 3m aufs Mal könnten fleckig werden (egal ob WM oder Badewanne). Hängt natürlich davon ab, was du nachher damit machen willst, aber da eine Packung wohl nicht reicht, wäre das sowieso nicht falsch. Und je nach Risikofreudigkeit kannst du ja mal mit einem Stück einen Versuch starten (ich würde schwarz empfehlen). Letztlich würde ich sagen: wenn du den Stoff sonst nicht brauchst, probier es aus, es kann nur besser werden!

    LG, Julia

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    1. Japp, "kann nur besser werden" ist auch mein Gedanke. Und stimmt, ein zweiter Färbegang wäre ja auch noch möglich. Ich würde schon gerne alles in einem Stück färben, laut Simplicol-Webseite kann man bis zu 1800g Stoff auf einmal färben, dem vertraue ich einfach mal.

      viele Grüße! Lucy

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  7. ich habe schon öfter gefärbt, auch Seide und meist auch gute Ergebnisse erzielt. ich würde dien Stoff auch teilen. Wichtig ist nur wirklich die Farbe für Seide zu nehmen und mit Essig zu fixieren. die Färbungen sind in der Regel sehr kräftig geworden. das waren jedoch immer reine Seiden, kann sein, dass sich Mischungen anders verhalten. ich denke, dass du mit dunkelblau ein ganz gutes Ergebnis erzielst.
    LG! Claudia

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  8. Meine Färbeabenteuer waren bisher sehr durchwachsen. Ich habe daher Zweifel, ob Du drei Meter Seide, die vermutlich keine reine Seide ist, gleichmäßig gefärbt bekommst und dir dann das Ergebnis besser gefällt als der Ursprungsstoff. Denn zumindest auf dem Foto sieht das Rosa gar nicht so verkehrt aus, mit grau oder braun kombiniert, könnte da doch was Hübsches draus werden. Ein schmaler geschnittenes Kleid oder in A-Form mit farblich abgesetzten Abschlüssen am Ausschnitt und an den Säumen und vielleicht noch ein großer Knopf seitlich am Halsausschnitt, so 60er mäßig.
    Geht mir halt so durch den Kopf...
    Viele Grüße
    Julia

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    1. Jaha die Zweifel habe ich auch, weil man einfach vorher nicht absehen kann, was daraus wird. Aber ich glaube ich kann absehen, dass ich aus dem Stoff so, wie er ist, nichts nähen kann, das ich dann auch anziehen mag. Deine Idee ist an sich gut, und ich sehe genau vor mir, wie das aussehen würde - aber nicht an mir. Wobei du ja öfter aus den Buttinette-Schnäppchen Kleider nähst, an die man vorher überhaupt nicht gedacht hat... Da staune ich immer. Damit hast du eine Fähigkeit, die mir völlig abgeht.

      viele Grüße! Lucy

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  9. Hmmm, mit Faerben bin ich als Privathaushalt immer etwas vorsichtig; die Entsorgung finde ich in der allg. gewoehnlichen Abwasserentsorgung etwas zweifelhaft und die Menge Salz, welche noetig ist, ist fuer mich hier nur als 'Notfall' akzeptabel, da an eigener Abwasser-Kleinklaer-Anlage anhaengig, wo das Wasser dann hinterher in den Garten geht!
    Bei mir wenigstens noch 'vorgekaut' (= kostest mind. 8.000 $) - bei vielen anderen in der Umgebung nur Feststoffe der Kueche und der Badezimmer zusammengefasst und ansonsten 'ungekaut' in die Gaerten!

    Was Farbvorlieben oder passende Farben betrifft: Mensch, habt Ihr das schoen - Ihr wisst 'wo Ihr hinsortierbar' seid. Jedoch kennt keiner die 'Martyrer-Sorte' in welche ich wohl (immer schon) gehoere: sie springen mich aaaalle an und ich erdulde sie gaaanz heldenhaft! ;-)
    Muss aber sagen, dass ich - ungewohnterweise - neuerdings 'ziviler' im Umgang mit Farben werde: urploetzlich sind auch Schwarz, Beige und Gruen zu Farben geworden! Verdaechtige hochgradigst, dass da einige von den MMM-Maedels nicht ganz 'farbecht' waren und auf mich abfaerbten (Augenroll!)

    Hubby sortiert mich - noch immer - unter 'dominant Klappen-Farbig' ein.
    Laeuft - angeblich - wie folgt:
    a) Sie ist wunderhuebsch gekleidet; alles steht ihr vorzueglich ..... und dann vergisst sie, sich auf die Benutzung von nur 2 wichtigen Worten mit entsprechenden Satz-Zeichen dahinter, zu beschraenken: Ja und/oder Nein.
    b) Sie laeuft so zerfetzt und ungepflegt herum und dann tut oder sagt jemand in der Umgebung nicht 'DAS Richtige' und sie macht daraufhin ihren eigenen Mund auf: Kein Schw... kuemmert's mehr wie sie aussieht!

    Grooosses Seufz von mir: so lange 'ER' wenigstens diese 'dominant Klappenfaerbung' mag ....
    sollte/kann mir eigentlich 'das bischen Restwelt' ziemlich gleichgueltig sein mit ihrer 'Katalogisierung'.

    Liebe Gruesse,
    Gerlinde
    (mit nur 1/2 ;-) und kleiner 'Depri-Minute' hier )

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  10. Ich gestehe... ich habe vor Jahren mal eine Farbberatung gemacht! An das Färben von Anziehsachen traue ich mich gar nicht ran - ja, früher habe ich das auch reichlich gemacht - Weiße Latzhosen in Rosa-lila gefärbt, und Bettwäsche... Nach deinem Bericht spiele ich mit dem Gedanken auch mal Stoff einzufärben, den ich nicht mag!

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  11. Bei Simplicol gibt es einen virtuellen Farbmischer (einfach simplicol + farbmischer eingeben, dann springt dich der Link gleich an). Man weiß natürlich trotzdem wegen der Materialzusammensetzung nicht so ganz genau, was rauskommt, aber um eine Entscheidung zu treffen, finde ich ihn recht sinnvoll.
    Ich färbe allerdings nur im Notfall. Mich ärgert es, dass die Farben hinterher dann doch nach ein paar Wäschen verblassen. Oder mache ich da etwas falsch? Erst letztens habe ich aber einen Cord umgefärbt und bin ganz verliebt in das Ergebnis.
    Mit "meinen" Farben habe ich mich sehr intensiv auseinandergesetzt. Ich hatte früher ein echtes Händchen für Fehlgriffe und eine große Vorliebe für Blau. Als Rothaarige ist das allerdings nur selten eine gute Wahl :(. Mittlerweile habe ich durch Selbststudium herausbekommen, dass ich ein Frühlingstyp bin und auf warme Farben achten muss. Und das gute ist, ich fühle mich in ihnen viel wohler :). Allerdings muss man damit leben, dass man manchmal etwas merkwürdig angeguckt wird, wenn man von warmem oder kaltem Rot fasselt ... LG, Zuzsa

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    1. Hahaha, ja, bei mir wurde Wintertyp diagnostiziert und wenn ich die kalten Farben suche - z.b. kühles Rot - bekomme ich ähnliche Blicke!

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    2. Ha, ich wollte gerade fragen, was bei der "Analyse" herausgekommen war - Wintertyp also - aber du richtest dich ja gar nicht danach, oder? (und siehst trotzdem nicht schlecht aus ;-)) Tss.

      Die Unterscheidung zwischen kaltem und warmen Rot z. B finde ich im Patchworkbereich auch wirklich wichtig, im Nebeneinander sieht man immer ganz deutlich, was passt, und was nicht.

      Zusza, es gibt von Simplicol die Textil-Echtfarben (das ist die größere Packung), die sind auf Baumwolle. Leinen und Viskose wirklich absolut farbecht. Ich habe damit schon öfter Bettwäsche gefärbt, und da wäscht sich auch bei 60 Grad überhaupt nichts mehr aus. Die kleinen Packungen, die nur "Textilfarbe" heißen, sind auch für Wolle und Seide geeignet, und diese Farbe ist nicht so haltbar, auf Baumwolle ist dasnach ein paar Wäschen wirklich ganz deutlich verblasst. Die würde ich nicht nehmen, wenn ich Baumwolle färben will.

      viele Grüße! Lucy

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    3. ah, da habe ich ja Hoffnung für meinen Cord, da habe ich nämlich eine große Packung genommen. Lieben Dank für den Tip!

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  12. Du kannst bei der Wildseide Nahtband mitnähen, wenn die Nähte was aushalten sollen. Vielleicht kriegst du das Rosa weitgehend raus, wenn du die Seide mit normalem Vollwaschmittel wäschst (mit Stoffstück probieren, ob es überhaupt was bringt und ob sich der Stoff hinterher noch gut anfühlt). Wenn es klappt, kannst du den Stoff vor dem Umfärben erst waschen, dann brauchst du nicht zu befürchten, dass das Rosa durchkommt. Wahrscheinlich ist die Faser dann aber beige-braun, nicht weiß.
    Du könntest den Stoff auch tauschen - vielleicht findest du jemanden, die ganz scharf auf genau diese Farbe ist und etwas anzubieten hat, das dir gefällt :-)
    Viele Grüße, doju

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  13. In einer Farbberatung wurde mir mal nahe gelegt, bestimmte Farben zu bevorzugen. Da war nicht eine dabei, die ich jemals getragen hätte oder jemals tragen würde.

    Ich glaube schon, dass ich sehr sicher bin in der Farbwahl für mich. Trotzdem mache ich gern Experimente und sei es auch nur, um mal einen einzigen Tag jemand anderes oder ein wenig anders zu sein bzw. sich so zu fühlen.

    Liebe Grüße an Dich.

    Caterina

    PS: Mir ist das Material viel bedeutender als die Farbe.

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  14. Ja, Sommer-Typ hätte ich bei dir auch getippt. Bin ich nämlich auch und habe die gleichen Beobachtungen an mir gemacht. Ich habe allerdings auch vor ein paar Jahren eine Beratung gemacht und die hat mir wirklich geholfen, meine Beobachtungen zu systematisieren. Ich habe dort einen Farbfächer bekommen, der mir anfangs sehr beim Stoffkauf geholfen hat. Inzwischen habe ich das Prinzip aber verinnerlicht und kann ganz gut kaltes von warmem Rot unterscheiden.

    Es spricht übrigens nichts gegen den Trenchcoat, solange du ein Tuch oder einen Schal dazu trägst, der dir steht. Ich habe meinen beigen Trenchcoat schon richtig abgetragen, weil er seit Ewigkeiten in Gebrauch ist. Nur mit nacktem Hals, also wenn das Beige auf mein Gesicht trifft, sehe ich extrem krank aus.

    Zum Färben von Seide kann ich nicht viel sagen, ich habe nur Erfahrungen mit Baumwolle und Proxion-Farben. Aber was ich gelernt habe: ich färbe nur, wenn es nix zu verlieren gibt, denn es wird immer anders als geplant!

    LG
    anne

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  15. Ich kann mich Anne nur anschließen. Ich färbe nur, wenn es nix zu verlieren gibt. Meine Ergebnisse waren schon sehr unterschiedlich. Und manchmal rechne ich einfach nach. Will ich in Stoff X oder Shirt Y noch Geld investieren? Was kosten 1-2 Farbbäder?
    Ich hatte es auch schon, das der Stoff sich nach dem Färbebad nicht mehr gut angefühlt hat.

    Die schrägen Blicke kenne ich auch, wenn ich mal anmerke, das Grün sei nicht warm! Oder die Sommerstoffe sind ja alle kalt!

    Bei deinem Stoff hätte ich die Befürchtung, das es keine kalte Farbe ergibt, weil der warme Ausgangsfarbton das verhindert?

    LG, Bronte

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  16. Färben. Eindeutig. Wenn eine Farbe nicht behagt, dann ist das einen Versuch wert. Zumindest, wenn der Stoff die Farbe annimmt, und bei Seide sollte das der Fall sein.

    Abgesehen von einem angenehmen Material (was anderes kauft man ja nicht, oder?!) IST Farbe ganz wichtig - zumindest für mich. Farben, die ich nicht leiden kann, kaufe ich nicht. Völlig egal, wie toll das Muster ist oder wie schön der Stoff fällt.
    Die Jahre haben gezeigt, daß ich doch immer und immer wieder im Grau-Schwarzen oder Grün-Türkisen Farbbereich lande. Ein kleines bißchen (kaltes!) Rot, aber das war's dann auch schon. Andere Farben finde ich zwar generell schön, sehe aber aus wie eine Wasserleiche oder fühle mich einfach nicht wohl. Deswegen: Keine Stoffschrankleichen mehr. Vor zwei Jahren vorgenommen und bisher durchgehalten. Hurra!
    Wobei noch ein oder zwei ältere Sünden hier rumliegen, die ich entweder für das Schwesterkind vernähe oder aber verschenke. Mal schauen ;)

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    1. Ja, ich glaube bei der Ausgangsfarbe habe ich wirklich nichts zu verlieren - beim Nähkränzchen gestern hat sich auch niemand begeistert zu dem Stoff geäußert, so dass ein Tausch auch wegfällt. Ich probiere es einfach mal.
      Nicht nur die Stoffe zu kaufen, die man schön findet, sondern nur die, die man auch anzieht, ist eine der schwierigeren Aufgaben beim Selbernähen. Kleidungs-Fehlkäufe hatte ich früher recht selten, einfach weil mans anprobieren kann. Beim Nähen kann man ja nicht nur den für den Schnitt falschen Stoff, in der falschen Farbe und dann noch den falschen Schnitt auswählen - entweder alles zusammen oder in Kombination.

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  17. Auch ich habe gute Erfahrungen mit dem virtuellen Farbmischer auf der Simplicol-Seite im Netz gemacht. Allerdings bisher nur bei Baumwolle. Ich würde den Farbmischer nutzen und dann erst mal ein Probstück färben.

    Zum Thema Farbberatung kann ich sagen, dass ich auch mal eine gemacht habe. Es gab damals ein Wochenende bei der Kreisvolkshochschule, das ganz preisgünstig war. Und die Referentin war ausgesprochen kompetent. Ich habe damals allerdings keinen Farbfächer für meinen Typ gekauft, der war mir zu teuer. Stattdessen habe ich ein Buch gekauft: Die große Farb und Typberatung von Lisa Schneider, Südwest Verlag, 1993 (Solange ist das schon her? Seufz). Das Buch enthält Farbpaletten für jeden der vier Typen. Mit meiner bin ich in der ersten Zeit immer losgegangen zum Einkaufen. Hat gut geklappt. Inzwischen bin ich sicher in der Farbwahl. Aber so sklavisch halte ich mich nicht daran (ich trage nämlich auch gern schwarz, geht für einen Frühling eigentlich überaupt nicht).

    Ich lese Deinen Blog übrigens schon eine ganze Weile und finde ihn sehr gut. Du hast mich dazu gebracht, selbst wieder mit dem Nähen anzufangen.

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    1. Das freut mich aber, wenn der Blog dazu motivieren kann!
      Vielleicht lege ich mir mal so ein Buch zu - da das Konzept aus den 80ern/90ern stammt, sollten die Bücher ja gebraucht zu haben sein. Oder unsere öffentliche Bücherie hat möglicherweise sowas (der Etat für Neuanschaffungen ist in Berlin nicht sonderlich groß).

      viele Grüße!

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    2. Ja, das kann Dein Blog. Und weißt Du, welche Kategorie mir als erste aufgefallen ist? Neues Leben für alte Kleider. Ich hatte so viele Jeans, die mir nicht mehr passten. Und dann der MMM. Den finde ich auch toll.

      Viele Grüße und mach weiter so!

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