Sonntag, 6. Oktober 2013

Unterm Strickcape wird wieder gejodelt, Teil 3: Beim Jodeln ist jeder der Erste

Unsere Seilschaft der jodelstrickenden Eiger-Nordwand Erstbesteigung nähert sich der dritten Station, dem Todesbiwak (zur Erinnerung hier die Route). Ab jetzt wirds gefährlich: wir betreten die Todeszone am Gipfel. Man hörte schon Gerüchte, dass unsere Expeditionsleiterin Frau Sachenmacherin kurz vor der Aufgabe stehe! Ich werde alles tun, was ich kann, um zu einem sicheren Auf- und Abstieg der Crew beizutragen. Da am Berg aber vermutlich die gleiche Regel gilt wie auf Booten - eine Hand für die Frau, eine Hand für das Schiff - nun erst einmal zum Fortgang meines Strickprojekts.   


Das Miss-Marple-Cape ist nämlich fertig. Am Abend der Bundestagswahl nähte ich die Knöpfe an. In meinem Fundus fand ich perfekt passende, sehr große, dunkelrote. Es trägt sicher nicht zur Motivation der noch kletternden Gruppe bei, wenn ich das Cape jetzt schon zeige, daher verrate ich nur, dass ich begeistert bin und es bereits über meiner schwarzen Walkjacke getragen habe. Das Cape funktioniert wunderbar als Schal-Ersatz. Todesbiwak - darüber kann ich nur lachen. Ich ziehe einfach die Füße und den Kopf ein und mummele mich wie eine Schildkröte in mein Strickcape.

Da ich mit Nadelstärke 8 so vorgeprescht bin und den Gipfel bereits erreicht habe, während andere noch in den Seilen hängen, plagt mich allerdings das schlechte Gewissen. Es fühlt sich nicht an wie ein Triumph, sondern wie Schummeln. Als hätte ich mir heimlich einen Treppenlift auf den Gipfel bauen lassen. Deshalb fange ich ein zweites Projekt an, und stricke etwas, was ich bisher noch nie probiert habe: Zweifarbige norwegische Fausthandschuhe. Bei Ravelry fand ich eine Anleitung für Handschuhe mit Hasen (ravelry-Link), die werde ich in den nächsten Wochen ausprobieren. Grau mit Pink.    


Und wenn dann immer noch Zeit ist, nähe ich vielleicht noch einen folkloristisch angehauchten Rock mit vielen Borten - das Material liegt seit dem vorigen Winter bereit. Eventuell bietet ja der bevorstehende Betriebsausflug des MMM-Teams in den Süden Gelegenheit dazu.

Aber zuerst mal schauen, wie unsere Klettergruppe, und vor allem Frau Sachenmacherin vorangekommen sind. Vielleicht kann ich mich beim Einziehen von Sicherungsleinen nützlich machen - den Stand der Dinge findet man hier.   

8 Kommentare:

  1. die Hasenhandschuhe sehen traumhaft aus. Bin dann schon mal auf Dein Ergebnis gespannt.
    viele Grüße
    Elke

    AntwortenLöschen
  2. Ich freu mich schon auf ein Tragefoto und du motivierst mich weiterzustricken! Und vielleicht nach den Hasenhandschuhe noch einen passende Mütze? Lieb Gruss ilsebyl

    AntwortenLöschen
  3. Ich hätte ja jetzt zugerne geluschert wie dein Cape aussieht...und die Handschuhe sind ja supertoll.da wünsche ich viel Erfolg !!ich stolpere immer noch an meine Socken...und träume von einer strickjacke...

    Liebe Grüße
    Stella

    AntwortenLöschen
  4. Oh, ich bin so neugierig auf das Endergebnis! Schon mal gut, dass es gefällt und ausgeführt wird.

    AntwortenLöschen
  5. Das ist doch schön, dass Du schon fertig bist. Die Hasenhandschuhe sehen auch interessant an. Und auf den Rock bin ich auch gespannt. Soll es da ein bestimmtes Schnittmuster sein? LG

    AntwortenLöschen
  6. Oja, gute Idee, bei dem Rock mache ich mit. Ich hab soviel folkloristische Borten und eigentlich voll Bock auf so´ne Art osteuropäischen Wollrock.
    LG

    AntwortenLöschen
  7. Die Hasenhandschuhe sind klasse. Wobei ich zugeben muss, dass ich die Hasen erst gar nicht gefunden hab, es war wie in einem dieser Suchbilder, alte Frau, junge Frau, weißt du!? Viel Spaß beim Maschen zählen :-)
    Viele Grüße, mummel dich schön ein!
    kik

    AntwortenLöschen
  8. Ich finde es ja super, wenn uns jemand von oben zuwinkt und uns motiviert! Da weiß man wenigstens, dass der Berg zu bezwingen ist! Bin gespannt auf dein Cape!
    LG,
    BuxSen

    AntwortenLöschen

Vielen Dank für deinen Kommentar!
Mit Abschicken des Kommentars erklärst du dich einverstanden, dass deine Angaben zu Name, Email, ggf. Homepage und die Nachricht selber gespeichert werden. Kommentare können auch anonym verfasst werden. Blogspot erfasst außerdem die IP-Adresse sowie Datum und Uhrzeit des Kommentars.
Der Kommentar kann jederzeit wieder gelöscht werden oder du kannst ihn durch mich entfernen lassen.
Mit dem Absenden deines Kommentars bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und sie akzeptierst.
Ich behalte mir vor, Kommentare zu löschen, wenn sie Werbung oder Links zu Spam-Seiten u. ä. enthalten.