Montag, 19. Dezember 2016

"Geschickt eingefädelt", zweite Staffel: Besser, aber noch nicht gut.

Am Dienstag ging bei Vox die zweite Staffel des Nähwettbewerbs "Geschickt eingefädelt" nach Vorbild der BBC-Sendung Great British Sewing Bee zuende, ohne dass das Finale in Nähbloggerinnenkreisen ein größeres (oder überhaupt ein) Echo hervorgerufen hätte. Mir scheint, mit der ersten Staffel gelang es dem Sender bereits, so viele Nähbegeisterte, die sich im Internet tummeln, vor den Kopf zu stoßen - die CosplayerInnen, die SchöpferInnen historischer Kleidung, die Bekleidungs-Nähbloggerinnen - dass niemand mehr erwartete, von der zweiten Staffel erfreut, unterhalten oder zumindest: nicht verärgert zu werden.

Auch ich schaute mir diese zweite Staffel vor allem aus Pflichtgefühl an, denn wenn schon eine Sendung rund ums Nähen im Fernsehen läuft, dann möchte ich wissen, was da los ist. Tatsächlich fand ich die etwas veränderte Dramaturgie der  zweiten Staffel besser als die der ersten - was aber noch lange nicht heißt, dass die Sendung gut war.

Die Buzzwords der ersten Staffel, "sexy" und "Party", tauchten kaum noch auf. In der ersten Staffel wurde dieser Anspruch ja bis zur Absurdität getrieben: Jede Kreation der Kandidatinnen wurde darauf abgeklopft, ob sie denn "sexy" sei, jede Jogginghose musste "partytauglich" gemacht werden, anscheinend dachte man, die jüngeren Selbermacherinnen mit diesen Schlagworten einzufangen. In der zweiten Staffel war nur noch einmal die Eigenschaft der "Partytauglichkeit" gefragt (gibt es dafür eigentlich eine anerkannte Definition?): Ein Kapuzenpullover sollte in ein partytaugliches Kleidungsstück umgewandelt werden - durch den Stilwechsel eine reizvolle Aufgabe, die die KandidatInnen mit Bravour lösten.

Überhaupt die KandidatInnen: Wenn man ihnen denn mehr Raum gewähren würde, könnte die Sendung mit diesen durchweg sympathischen Nähnerds spritzig, lustig und unterhaltsam sein, so wie das britische Original. Aber leider gibt es nur wenige Momente - nach meinem Eindruck noch weniger als in der ersten Staffel - in denen die KandidatInnen miteinander interagieren dürfen, sich gegenseitig helfen, gemeinsam über die Aufgaben stöhnen oder Witze reißen. Stattdessen müssen sie sich ununterbrochen nervig bewitzeln lassen, von Guido Maria Kretschmer in einer Doppelrolle als Juror und Moderator.   

Kretschmer-Fans mögen mir verzeihen, aber ich habe den Eindruck, dass das relativ eingeschränkte Sprücheklopf-Repertoire Kretschmers bei Shopping Queen noch recht gut funktioniert, zumal Kretschmer dort indirekt kommentiert, während er einen Zusammenschnitt des mehrstündigen Shoppingtrips ansieht. Das Tempo der Sendung ergibt sich also vor allem aus den entsprechend zusammengestellten absurden Momenten dieser Einkaufsorgie. In einer Sendung wie Geschickt eingefädelt hingegen tragen solche Witzeleien nicht über die gesamte Strecke, Kretschmer wirkt verkrampft, wenn er mit Kandidaten direkt interagieren muss und nimmt Zuflucht zu einigen immergleichen Floskeln wie "vielen lieben Dank". 

Co-Jurorin Inge Szoltysik-Sparrer trägt nicht zur Auflockerung der Sendung bei. Sie kommentiert die Nähergebnisse der Teilnehmer mit großem Ernst - und bis auf einige Ausreißer wie "die kleine Anika" diesmal ohne Respektlosigkeiten gegenüber den KandidatInnen - aber leider auch ohne jeden Esprit, jeden Witz, jede Leichtigkeit. Wir erleben bei Geschickt eingefädelt harte Fernseh-Arbeit, und wir Zuschauer dürfen das keinen Moment vergessen.

Das ist kein "Atelierhaus im Herzen Berlins": Das Kluwe-Haus an der Nonnendammschleuse, Drehort von "Geschickt eingefädelt"
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Sendung ohne Illusionstheater auskäme. In der ersten Staffel machte mich die oft nicht zu übersehende Text-Bild-Schere schier wahnsinnig: Wenn der Sprechertext aus dem Off oder eingeblendete Kommentare etwas ganz anderes behaupteten, als im Bild zu sehen war. Wenn das Kluwe-Haus, das so genannt wird, weil auf der Brandmauer ein riesiger Schriftzug für "Kluwe Baustoffe" wirbt, als "Atelierhaus im Herzen Berlins" bezeichnet wurde. BerlinerInnen kennen dieses Fabrikgebäude mit einer interessanten Geschichte, weil sie auf der Stadtautobahn daran vorbeirasen - und es liegt auf einer Halbinsel in der Spree in einer Gegend am äußersten Rand Charlottenburgs, in der sich Fuchs und Biber die Hand geben. Oder wenn Tobias Milse, der Vorjahressieger, beharrlich mit der Charakterisierung "näht nur mit den edelsten Stoffen" begleitet wurde - auch wenn er in karierten Baumwollflanell schnitt.

Solche Diskrepanzen zwischen Bild und Behauptung traten in der zweiten Staffel seltener auf, auch wenn die KandidatInnen natürlich genauso in Schubladen gesteckt wurden und bestimmte Typen verkörpern mussten. Besonders unangenehm fand ich das in der dritten und vierten Folge, als ein Konflikt zwischen den  Kandidaten Tatjana und Julian konstruiert wurde.

Tatjana - übrigens die für Stickereien in Couture-Qualität bekannte Tatjana Golder - war anscheinend dazu ausersehen, den Typus der kapriziösen Zicke zu illustrieren, während Julian als unangenehm ehrgeiziger, rücksichtsloser Streber dargestellt wurde. Die kurze Diskussion zwischen beiden um ein Stück Stoff, in der Realität sicher weniger als eine Minute, wurde in der Folgestaffel noch gehörig ausgewalzt, als beide zu einem Team zusammengeworfen wurden und gemeinsam eine Nähaufgabe lösen mussten. Der von der Regie ersehnte Konflikt weigerte sich jedoch, auszubrechen, Tatjana und Julian gingen freundlich miteinander um, und so musste der Off-Sprecher beständig mit dräuender Intonation und vielen rhetorischen Fragen auf diesen - sicher ganz ganz bald zu erwartenden! - Konflikt hinweisen, der sich aber bis zum Schluss nicht einstellte. 

Für mich als Zuschauersicht war das quälend zu verfolgen: Ich hatte das Gefühl, einer sich schleppend fortbewegenden, allen allen Ecken und Enden quietschenden und halb auseinanderfallenden mechanischen Konstruktion zuzusehen und wünschte mir das Ende der Folge (oder am besten gleich der ganzen Staffel herbei), und das, obwohl ich beim Fernsehen strickte.

Die Konstruktion einer für den Zuschauer nachvollziehbaren Geschichte aus dem Filmmaterial vieler Stunden ist das Prinzip solcher Sendungen (und selbst bei jeder Dokumentation wird ausgewählt, was gezeigt wird und was nicht), das Geschick der Redaktion und wie viel eigenes Denken man dem Zuschauer zutraut, ist entscheidend. Bei Vox sind recht grobschlächtige Holzschnitzer am Werk, die sehr stark steuernd eingreifen.

Wie charmant diese Sendung sein könnte, sähe und hörte man einfach mehr von den KandidatInnen, fiel mir so richtig in der letzten Folge auf, als Keno, zu Anfang ausgeschieden, zum Finale ein paar Sätze am Stück sagen durfte. Oder anders formuliert: Mir wurde klar, warum möglicherweise von den KandidatInnen so relativ wenig zu sehen ist, denn es könnte bei der Gelegenheit dem Zuschauer auffallen, dass die KandidatInnen eloquenter, witziger und reflektierter auftreten, als das professionelle Moderatoren-Juroren-Duo.

Und so bleibt als vielleicht einziger wahrhaftiger Moment der Staffel ein Dialogschnipsel gegen Ende der Finalfolge: Zoë, Model für das Abendkleid, das Anika nähte, antwortete auf Kretschmers Frage, ob ihr die geplanten Stoffe gefielen, sehr schnell und beiläufig mit "gar nicht" - ein Moment, der zur Abwechslung gänzlich unkommentiert vorbeiging.
Die Mehrheit der Fernsehzuschauer fand "Geschickt eingefädelt" übrigens gar nicht so schlecht: Die Staffel endete mit einer wohl recht ordentlichen Quote.
Eine Menge Informationen zur Sendung und zu den KandidatInnen findet sich im Swafing-Blog (Achtung Spoiler: dort wird ganz oben verraten, wer gewonnen hat). Die Folgen der zweiten Staffel sind noch bis morgen Abend in der Mediathek von Vox zu sehen

Und ein lustiges Detail am Rande: Jurorin Inge Szoltysik-Sparrer vermarktet die Kleider, die sie in der Sendung trug, in einem eigenen Onlineshop. Es gibt sie maßgeschneidert für um die 600 € oder als Schnittmuster (17,50 - 21,50 €) mit separat zu bestellendem "Ablaufplan" (einer Anleitung? ebenfalls 17,50 €)  - und das ganze sieht aus, wie Onlineshops vor einigen Jahren schlimmstenfalls aussahen. Vielleicht hätte man doch mal jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt.

37 Kommentare:

  1. Ach ja, ich hatte gar nicht so hohe Erwartungen, hab´es immer ziemlich müde geguckt, ich fand es nett. Das, was du beschribst, ist schon so....."Sewing Bee" ist eine andere Sendung, die schau ich auch wieder. Ich fand ja das Abendkleid von Tanja viel schöner und hatte den Eindruck, dass Annika gewinnen sollte, wobei das Kleid auch schön war. Ich freu´mich, dass es eine deutsche Nähsendung gibt und vielleicht entwickelt sie sich ja noch weiter.
    Herzliche Grüße
    Sabine

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    1. Ich glaube, jede Kandidatin hätte die Staffel gewinnen können - die konnten alle sehr gut nähen. Zum Schluss war es Glück oder Pech oder auch der Plan der Regie, wer weiterkam und wer nicht...
      viele Grüße!

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Ich habe nicht gesehen und vermisse es auch nicht. Nach Deiner ausführlichen Zusammenfassung habe ich recht getan. Herr Kretschmer erinnert mich zu sehr an Shopping Queen, ein Format mit dem ich nichts anfangen kann. Anscheinend kommt die Nähsendung nicht ohne dramaturgische Konstruktionen aus. Da sehe ich mir lieber ein Video über Nähtechniken oder eine Modedokumentation an.
    Es wäre interessant, die Teilnehmer ungezwungen näher kennen zu lernen.
    LG Ute

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    1. Ja, ich glaube auch, dass man da nur die halbe Wahrheit (wenn überhaupt) zu sehen bekommt.
      viele Grüße!

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  4. Das gleiche Pflichtgefühl hatte ich am Anfang auch noch und habe mich bis zum 'Drama' in all seinen Facetten durchgeschlagen (einschließlich der Gruppenaufgabe). Danach wollte ich nicht mehr. Das Zuschauen war anstrengend, zäh und die Verbesserungen zu Staffel 1 hölzern umgesetzt. So fand ich die Tipps von Guido zum Nähen wenig hilfreich - ein bisschen als hätte man 42 Sekunden übrig gehabt und müsse da nun irgendwas Fachliches einbauen.

    Ich schaue gern Shopping Queen und werde das auch weiter tun, aber das Nähen werde ich lieber online weiterverfolgen.

    ..dass Nähsendungen auch im Fernsehen Sinn machen können hat für mein Empfinden schon Marlene Esser vor mehr als 50 Jahren bewiesen. "Guter Rat am Zuschneidetisch" ist auch heute noch hilfreich und durchdachter als "Geschickt eingefädelt".

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    1. Das ist interessant, was du sagst - ich finde nämlich auch, dass Kretschmer in Shopping Queen eigentlich ganz unterhaltsam ist. Ich schaue mir das nun nicht ständg an, aber wenn ich mal erkältet zuhause bin, ist das genau das richtige. Mit der Nähsendung scheint er mir überfordert zu sein. Die Nähtipps - naja, ein netter Versuch, aber keine Verbesserung.

      viele Grüße!

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  5. Nun, ich fand "russisches Shetlandpony" schon nicht nett.
    Pflichtschuldig lief unser Fernseher, Fair Isle war jedoch spannender...
    Liebe Grüße,
    Sandra

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    1. Du hast vollkommen recht, das hatte ich schon verdrängt (kam von Inge, oder?). Das war wirklich daneben.

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  6. Danke für die Zusammenfassung! Ich fand die 1.Staffel schon so blöd, das ich in die 2. nur in der 1. Folge kurz reingeschaut und mir das geschenkt habe.

    liebe Grüsse
    anja

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  7. so gern ich shopping queen schaue, ich mag guido bei geschickt eingefädelt nicht. Ich kann die nur recht geben, ich habe fast jede Folge gesehn. Tatjana war mir sympathisch und ich war traurig das sie so unsympathisch dargestellt wurde.
    lg carlinda

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    1. Ja, merkwürdig, bei Shopping Queen finde ich ihn auch OK. Von Tatjanas Sachen häte ich in der Sendung auch gerne mehr gesehen - wie überhaupt von allem Kandidaten.

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  8. Ich habs ebenfalls aus einer Mischung aus Pflichtgefühl und 'ich will drüber lästern' gesehen. Sehr unfein, ich weiß ;)
    Was mich mit am meisten stört ist, dass von der Pingel Inge, die die 'setze den langen Titel ein' der neidermeisterei ist, nach wie vor nur in jeder Folge das Thema 'Handsaum' und 'Kantestpp' kam. Ich frage mich wirklich, welches Publikum damit angesprochen werden soll. Menschen die bereits nähen können, langweilgen sich von der technischen Seite sehr, und die Zuschauer die nicht nähen können, 'lernen' so auch nur 2 Techniken kennen...
    Guido schaue ich bei Shopping Queen sehr gerne, wobei er da ja gefühlt auch schärfere Kommentare wählt mit der Zeit. Bei geschickt eingefädelt fand ich ihn einfach nur nervig zwischen 'mein adoptiv Sohn' und 'Ooops, ich darf doch gar nicht helfen'.
    Die Bewertungen fand ich völlig Hahnebüchen. Wie soll man denn bitte eine einfache Bomberjacke mit einer Kunstlederjacke mit dölfzig Teilen vergleichen? Oder ein 'Abendkleid' aus 2 Teilen mit angesetztem 'Cape-Rock' mit einem teils drapierten, 2 lagigem Abendkleid mit aufwändig zu verarbeitender Spitze?...
    Sollte es eine nächste Staffel geben, werde ich die Zeit lieber vor der eigenen Maschine verbringen, als vor dem Tv.

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    1. Ja, die Vergleichbarkeit der Teile ist oft nicht gegeben - das ist aber auch häufiger ein Problem in der englscuhen Sendung, dass die Kandidaten, die auf Nummer sicher gehen und ein einfaches Teil aus festem Stoff nähen, weiterkommen, und andere ausscheiden, weil sie bei einem anspruchsvolleren Teil nicht fertigwerden.
      Inges Anmerkungen fand ich dieses Mal auch ziemlich öde. Du hast recht, da kamen immer nur die gleichen zwei bis drei Stichworte, das war mir gar nicht so krass in Erinnerung.

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  9. Mir gefällt die BBC-Version nach wie vor um Längen besser. Claudia, als nähunkundige Fragenstellerin und eine unabhängige Bewertung beider Juroren.
    Obwohl die Sendungen gleich lange laufen, erfährt man insgesamt viel mehr über die Kandidaten, die Tücken der Aufgaben und es wirkt auf mich weniger geskripptet.

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    1. Ja, das geht mir auch so - ich habe bei der BBC-Sendung den Eindruck, mehr Inhalt zu sehen zu bekommen, wie auch immer die das hinkriegen.

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  10. Liebe Lucy, schön, dass Du Dich der Sendung kritisch angenommen hast! Ich fand es schade, dass diese Staffel so wenig Echo in den Nähblogs fand. Zumal ich offenbar immer auf ganz andere Dinge schaue als die Kritiker (oder ich bin zu unkritisch .-P ). Ich finde es einfach interessant, anderen beim Nähen zuzuschauen, zu sehen, wie sie die Aufgaben lösen und mit Herausforderungen umgehen, und auch die fachliche Kritik von Frau Szoltysik-Sparrer interessiert mich sehr. Allerdings ist ihr in der Folge, als Tatjana ausschied, böse und überflüssig die Zunge ausgerutscht. Die genaue Formulierung bekomme ich nicht mehr zusammen, aber es war sinngemäß, dass man aus einem russischen Pony (oder Gaul?) kein Rennpferd machen könne. - Die Dramaturgie interessiert mich nicht besonders, wenn auch auffiel, dass die Kandidaten wenig zu sagen hatten. Herr Kretschmer kommt ziemlich bieder 'rüber (ich kenne aber auch keine anderen Formate mit ihm), und falls er modisches Wissen hat, bringt er es kaum ein. Ich hätte Julian oder zumindest Tanja den Sieg gegönnt, wenn auch Annika für ihre Verhältnisse viel geleistet hat. Viele Grüße!

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  11. P.S. In meinem böse vernachlässigten Blog hatte ich übrigens etwas zum Anfang der Staffel geschreiben ;-) !

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    1. Da muss ich gleich mal gucken bei dir.

      Die Formulierung war wohl "aus einem russischen Shtelandpony macht man kein Rennpferd". Naja.

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  12. Nach der ersten Folge war ich angeödet, ich konnte keine wesentliche Verbesserung zu ersten Staffel sehen. Aber auf ONE läuft parallel Miss Fishers Mysteriöse Mordfälle, eine echte Ausstattungs-Orgie und für Freunde der Kleidung der späten 1920er Jahre ein echtes Highlight. Da fällt die Auswahl an der Fernbedienung nicht schwer.
    LG, Stefanie

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    1. Ich muss das sowieso in der Mediathek nachgucken - aber ja, es war eher eine Pflichtveranstaltung.

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  13. Eine schöne Zusammenfassung. Ich glaube der Sendung fehlt wirklich die dritte Aufgabe, die es bei Sewing Bee immer gab. Gerade bei den Showstopper-Aufgaben zeigen sich ja meiner Meinung nach die Fähigkeiten und Stil der Kandidaten erst richtig. Wenn sie selbst Schnittmuster und Material wählen dürfen und schon daheim mal üben. Ich glaube hier hätte man dann auch Keno oder Tatjana mal voll in Aktion sehen können, weil sie eben im Rahmen ihrer Stärken arbeiten. Wer Probleme mit dem Zeitmanagement hat, wird das in den paar Sendungen nicht ändern. Wer schlecht Anleitungen folgen kann, wird bei der technischen Aufgabe vorauss. immer schlechter abschneiden, wenn man keine guten Spontanideen zu den Recycling-Aufgaben hat, sieht man da halt immer alt aus.

    Ich überlege immer sehr, warum die deutschen Umsetzungen der britischen Sendungen (Great British Bake Off ist hier ein ähnliches Beispiel) immer so viel schlechter ausfallen. Und ich denke es liegt am Fokus. Deutsche Castinshows haben den Fokus IMMER hauptsächlich auf den Juroren. Anscheinend hält man "normale" Menschen für langweilig oder weiß nicht, wie man sie interessant gestalten kann, ohne ihnen künstliches Drama anzudichten. Gerade über Tatjana hätte man ja einen super Kurzbeitrag machen können, wo sie ihre Arbeiten zeigt. Bei Keno dasselbe. Statt ihn zu zeigen, wie er in seinem Wohnzimmer kostümiert ungelenke Gesten macht, könnte man ihn auch einfach bei der Recherche und beim Entwerfen zeigen, wie er sich Inspirationen holt. So isses halt wieder so eine "haha, guck mal der Nerd, der springt in Strumpfhosen durch den Wald und haut andere mit seinem Pappschwert"-Szene. Wenn man auf die Darstellung der Kandidaten nur halb so viel Fokus gelegt hätte, wie auf die richtige Platzierung der Sponsoren-Kaffeemaschine, wäre sicher schon viel gewonnen gewesen.
    Und ich denke die Fachkunde der Juroren wird auch nicht richtig inszeniert. Insgesamt wirken alle Beteiligten oft seltsam unwissend, zumindest für den fachkundigen Zuschauer, obwohl sie es mit Sicherheit nicht sind.

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    1. Ja, die Kandidatinnen kommen zu wenig vor, das sehe ich auch als den Hauptunterschied. Beim Sewing Bee gibt es in der zweiten Hälfte jeder Staffel nochmal Einspielfilme und man lernt die verbleibenden Kandidaten nochmal genauer kennen. Das ist in der deutschen Version unheimlich kurz und die Leute dürfen nur kurz die "Schablone" bebildern, die sie verkörpern müssen. Schade.

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  14. ich bin teilweise dabei eingeschlafen - oder habe mich gewundert, dass es überhaupt streit um einen bestimmten stoff geben musste. es war nun doch von jedem stoff reichlich vorhanden, und wenn zwei sich für denselben begeistern... so what? wäre doch interessant gewesen, zu sehen, was zwei leute unterschiedliches aus dem gleichen material zaubern können.

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  15. Fand die 2. Staffel nicht besser - im Gegenteil. Mir hat die 'Inge' gar nicht mehr gefallen. Finde das Format eine große Enttäuschung.

    Liebe Grüße
    Immi

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    1. Ja, Inge hat sehr, sehr oft das gleiche gesagt - das war ziemlich eintönig. In der ersten Staffel war sie vielleicht noch etwas spontaner? Oder jetzt wurde immer das gleiche für den Zusammenschnitt ausgewählt, warum auch immer.

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  16. Ich habe deinen treffenden Text jetzt lieber gelesen als ich Teile der Staffel pflichtschuldig geguckt habe.
    Das sagt wohl alles :)

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  17. Ich habe mir mit der zweiten Staffel wirklich Mühe gegeben obwohl ich gar nicht mehr gucken wollte. Ja, sie haben ein wenig auf die Kritik zur ersten Staffel reagiert. Aber – nix gegen Guido – er tut dem Format nicht gut. Dass ein dritter Juror gar nicht mehr eingesetzt wurde, der Sendung eben so nicht. Und am Schlimmsten der Langeweile förderlich war, dass im Grunde ab der zweiten Sendung ziemlich klar war, wer das Finale bestreiten würde; sogar die Reihenfolge der Ausgeschiedenen lag im Grunde nicht mehr im Dunklen. Julian konnte schon deswegen nicht gewinnen, weil von Anfang an als Firstplayer gesetzt (die gewinnen dann nie).

    Also lieber wieder das Original. Ich habe es mir für die Weihnachtsfeiertage aufgehoben. ,-)

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    1. Stimmt, man wusste schnell, wer ausscheidet, und sogar, in welcher Reihenfolge. Dass dann jemand gewinnt, dem man das ganz am Anfang gar nicht zugetraut hatte, ist ja auch ein häufiges Muster. Bei der BBC setzen sie das irgendwie raffinierter und charmanter um.
      viele Grüße!

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  18. Meine kluge große Tochter sagte (quasi als Nachtrag zu ersten Staffel): Die einzige Party, für die eine Jogginghose taugt, ist ja wohl eine Pyjama-Party!
    LG, Stefanie

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  19. Ich fand die britische Sewing Bee immer sehr viel besser. Allerdings schaue ich sie jetzt auch nicht mehr, weil mir die neue Jurorin Esme überhaupt nicht gefällt.
    Zur deutschen Sendung: Bereits der Sendungstitel "Geschickt eingefädelt" ist dermaßen dämlich...dazu muß man nichts weiter sagen.
    Die Kandidaten sollten aus Deutschland sein und wenn auch Schweizer, Österreicher etc. mitmachen, dann sollen sie es halt European Sewing Bee nennen. Sowas geht mir gehörig auf die Nerven.
    Jurorin Inge Szoltysik-Sparrer mag zwar nicht die witzigste sein aber sie weiß wie man exakt schneidert und ihre Kommentare finde ich überhaupt nicht bissig, sondern professionell und angebracht. Es geht nicht ums zusammenpfuschen von Stoff, sondern exaktes Nähen.
    Warum muß alles immer so politisch korrekt sein, niemand darf mehr kritisiert werden, alles muß gelobt werden und wenn es der größte Pfusch ist. Was soll das? Selbst die Briten reden Klartext bei Fehlern. Die britische Jurorin May Martin war auch nicht witzig und hat genau wie Jurorin Inge Szoltysik-Sparrer ernsthaft die Nähergebnisse kommentiert. War wohl auch ein Fehler, denn dann wurde die lächerliche Esme Young an May Martins Stelle engagiert. Esme Young - eine alte Frau die sich mit ihrem hässlichen Look und ihrer geschmacklosen Bekleidung zum Affen macht. Sowas kann ich nicht ernst nehmen. Kann man mit 16 machen aber nicht in dem Alter.
    Der Internet-Shop von Jurorin Inge Szoltysik-Sparrer mag nicht hip sein aber diese Dame weiß was sie tut und ist immer sehr elegant und stilvoll gekleidet im Gegensatz zum "Designer" Guido Maria Kretschmer der immer aussieht wie eine Presswurst, weil er immer viel zu enge Kleidung trägt. Guido hateigentlich gar kein Recht sich über den Kleidungsstil von Otto Normalo lustig zu machen.
    Das Schlimmste an der Sendung finde ich jedoch die z.T. recht unbegabten Kandidaten. Aber ich denke viele der wirklich guten Hobbyschneiderinnen würden einen solchen Affenzirkus gar nicht mitmachen und stehen somit für die Sendung gar nicht erst zur Auswahl.

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    1. So, wie über die Kandidaten persönlich hergezogen wird - sowohl in der Sendung wie von anonymen Kommentatoren im Internet (ist der nächste Kommentar auch von Ihnen?), teile ich Ihre Einschätzung, dass viele wirklich gute Hobbyschneiderinnen bei dieser Sendung niemals mitmachen würden.

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  20. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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    1. Anonymer Kommentar gelöscht - in meinem Blog werden keine Leute beleidigt. Damit hier niemand "Zensur" schreit, das ist der Kommentar ohne die beleidigenden Formulierungen:

      "Tatjana Golder kann nicht nähen und das hat man in der Sendung gesehen. Die Frau war mit allem überfordert. Sie konnte nicht zuschneiden, nicht designen, nicht organisieren und nicht nähen.
      [...]
      Tatjana Golder gehörte einfach nicht in diese Sendung, da sie nicht nähen kann. Vielleicht hat sie Stick-Talent, mag sein. Aber wenn man sticken kann heißt das noch lange nicht daß man nähen kann.
      [...]
      Julian kam für mich sehr sympathisch rüber. Ein junger Mann mit einem Auge für Design und ein junger Mann der hervorragend nähen kann. Ist aber wieder tyisch, daß talentierte Menschen die etwas können in einem Blog gleich als Streber dargestellt werden. Das liebe Lucy in the Sky ist lediglich ihre eigene Wahrnehmung und nicht die, wie Sie es darstellen,Sicht aller anderen TV-Zuschauer."

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    2. Hallo Anonym, du hast geschrieben "Ist aber wieder tyisch, daß talentierte Menschen die etwas können in einem Blog gleich als Streber dargestellt werden"

      Der Artikel stellt keineswegs Julian als "Streber" dar, sondern Vox war es; in der Sendung werde "Julian als unangenehm ehrgeiziger, rücksichtsloser Streber dargestellt" so schreibt die Autorin und wieso du herausliest, sie würde diese Meinung teilen, das ist mir nicht klar.

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