Willkommen zu Neues Leben für alte Kleider im September - als hätten wir uns verabredet mit dem thematischen Schwerpunkt "Jacken" mit besonderer Beachtung des Unterthemas "Männer und ihre Kapuzenjacken mit Erinnerungswert", ein Kapitel für sich, wie viele sicher aus eigener Erfahrung bestätigen können.
Da haben wir zunächst einmal Griseldas Sohn und eine Kapuzenjacke mit Rammstein-Logo (hätte ich nicht erkannt, aber Griseldas Kommentatorinnen wissen sowas) - als Stifterolle kann sie nun noch ein paar Jahre weiterleben und täglich benutzt werden. Und dann möchte ich noch auf diesen Beitrag von Griselda verweisen: Stoffdrucke, bei denen jedem anderen nicht viel mehr als „ach du meine Güte!“ einfällt, werden unter ihren Händen zu tragbaren Meisterwerken – ein montenegrinischer Vorhang zum Beispiel zu einem lockeren Faltenrock mit Retro-Charme.
Die zweite Kapuzenjacke des Tages wärmte zehn Jahre lang dem Mann an Catherines Seite: mit guten Worten und beherztem Zuschneiden gelang es ihr, Mann und Jacke zu trennen und letztere in einen Jogginganzug für den kleinen Herrn B. zu verwandeln.
Und Halitha hatte gleich zwei Jacken unter der Schere: Ein sackiger Kurzmantel und eine Fleecejacke verschmolzen zu einer Jacke, die über die Babytrage samt Baby passt - eine tolle praktische Idee.
Und - ich glaube es nicht - noch eine Jacke: Frau Siebensachen verbesserte eine nur fast gute, etwas formlose Jacke mit dunkelrotem Gummiband vom Flohmarkt.
Mein Refashionobjekt war diesmal ein schwarzer, kastig geschnittener Pullover, den ich vor fast einem Jahr auf einem Kirchenbasar für 1€ gekauft hatte. Ich trug ihn im letzten Winter einige Zeit als Pullover, ehe mir jetzt an den ersten kühlen Tagen auffiel, dass ich eine Strickjacke eigentlich viel besser gebrauchen könnte. Der relativ weite Schnitt, auch an den Ärmeln, war sowieso nicht sonderlich kleidsam - als Jacke aber ideal geeignet.
Ich setzte zwei parallele Nähte vom Ausschnitt bis zum Saum in der Pullovermitte und schnitt ihn dazwischen auf. Hätte ich am Saum und am Ausschnitt Bündchen abschneiden müssen, hätte ich auch da vorher eine Sicherungsnaht genäht. Das war aber bei diesem in Form gestrickten hochwertigen Teil nicht nötig. Die Einfassung mit einem dünneren, nicht sehr dehnbaren Strickstoff mit dunkelblauen Punkten reicht einmal rundherum - also um Ausschnitt, Vorderkanten, Rückenteil wieder nach vorne. Die sechs Zentimeter breiten Streifen nähte ich rechts auf rechts mit Zickzackstich an die Kanten, faltete den Streifen nach innen um und nähte ihn dort mit der Hand fest. Am Ausschnitt muss man den Streifen etwas dehnen (und den Pullover möglichst überhaupt nicht), an den abgerundeten Ecken vorne sollte der Streifen etwas zusammengeschoben werden.
Mit einmal ordentlich Bügeln ist die Einfassung geradezu perfekt geworden - viel, viel besser, als ich erwartet hatte. Ich bin begeistert und werde auf dem Kirchenbasar in ein paar Wochen nach weiteren Pullovern Ausschau halten.
Im Moment hält eine zusammengestichelte Brosche aus Filz und Wolle die Jacke zusammen - passt aber stilistisch überhaupt nicht, wenn ich das Foto so betrachte. Da werde ich einfach einen großen Druckknopf an die Kante nähen und außen einen Zierknopf - einen großen schwarzen oder einen bezogenen mit dem gepunkteten Stoff oder doch noch etwas anderes?
Das nächste (das vorletzte!) Mal Neues Leben für alte Kleider am 6. November. Die Monatsbeiträge bis jetzt sind hier im Ursprungsbeitrag verlinkt.
Sonntag, 2. Oktober 2011
19 Kommentare:
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Das finde ich ja wieder mal eine tolle Idee!
AntwortenLöschenlg Tagplückerin
Super Sache ... da überleg ich doch gleich, ob ich nicht auch einen alten Pulli im Schrank habe ... Gruß Maritta
AntwortenLöschenDie Jacke gefällt mir gut, aber mit der Brosche hast Du recht. Für sich genommen finde ich die Brosche sehr hübsch, aber für diese Jacke als Verschluss ist sie nicht ganz ideal. Ich kann mir einen schwarzen/dunklen Knopf gut vorstellen im Farbton der Jacke.
AntwortenLöschenViele Grüße
Julia
Wow, das ist ordentlich geworden. Gefällt mir wirklich gut, diese Verwandlung. Hast du noch was von dem gepunkteten Stoff? Könntest du damit einen Knopf beziehen? Ansonsten wär ich für ein einfaches schwarzes Band von beiden Seiten: Schleifchen binden und fertig.
AntwortenLöschenManchmal bringen Fotos doch neue Erkenntnisse. Die Jacke finde ich genial - die Idee scheibe ich mal in mein schlaues Büchlein, damit ich irgenwann einmal darauf zurückgereifen kann - aber die Brosche passt wirklich nicht so gut. Ich finde Danielas Idee sehr gut, einen Knopf mit dem Punktestoff zu beziehen. Aber sicherlich wird dir auch noch eine zündende Idee kommen.
AntwortenLöschenLG Rita
Ich finde genial wie sauber du den Strickstoff angesetzt hast. Das ist bei so einer Jacke doch eher heikel, finde ich. die zwei Materilaien müsen sich gemicht haben. Und Jacken kann man nie genug haben!!!! Gut kombinierbar das Teil!
AntwortenLöschenSchnippelgrüße von Karen
*piep*
AntwortenLöschenich auch noch - spät aber auch mit jacke! (mußte ich doch lachen!)
großartig! ich glaub, so ein ähnliches jäckchen hab ich auch noch in einer meiner flohmarktkisten...die muss ich dann schleunigst mal darauf befreien:)
AntwortenLöschenliebe grüße
alex
Liebe Lucy, ich bin hin und weg! Du hast einfach klasse Ideen und ein sicheres Stilgefühl!
AntwortenLöschenLG, berry
Daniela, Rita - ich glaube so mach ichs. Einen schönen schwarzen Knopf müsste ich erst kaufen, Stoff habe ich noch.
AntwortenLöschenUnd danke für euer Lob - ich bin ja selbst ganz beglückt, dass der Rand so schön glatt geworden ist. Da hatte ich zufällig genau das richtige Material zur Hand.
Ist echt schön geworden und sieht auf dem Detailfoto sehr professionell aus! Gute Idee! :-)
AntwortenLöschenDie Jacke ist ein echter Hingucker geworden - und ganz toll verarbeitet! Da werd ich doch gleich mal meine ausgemusterten Pullover sichten ...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Antje
Boah, wie cool ist das denn? Ich mag ja Jacken auch lieber als Pullover (also meistens) ... daher werde ich SOFORT mal meinen Kleiderschrank durchforsten um etwas zu verändern :)
AntwortenLöschenDanke für die tolle Inspiration!
Ich mag die runden Kanten der Jacke sehr, das kann man so schön zu Röcken zu kombinieren.
AntwortenLöschenDie Brosche würde ich auch seitlich an die obligatorische Stelle wandern lassen und als Verschluss einen Knopf nehmen. Aber da ist dann halt das leidige Problem von Knopflöchern in Strickstoff- ich hoffe deine Maschine näht das besser als die meine :)
Das Refahionfieber hat hier gnadenlos zugeschlagen- heute geh ich einer Lederjacke des Ehemannes an den Kragen :)
Wirklich schön geworden, die Jacke! Und so ordentlich genäht.
AntwortenLöschen(Ich bin ganz neidisch, meine Projekte dieser Art sind leider eher selten erfolgreich.)
Mir gefällt die nicht hundertprozentig passende Brosche ganz gut dazu, eben weil sie nicht so gut passt. Manchmal bin ich da eigen. Einen Knopf mit dem gepunkteten Stoff beziehen wäre für mich ein bisschen zu 80er, aber das geht ja auch schon wieder. Also für mich persönlich wäre der schwarze Knopf der Favorit.
Ich finde die Jacke ganz entzückend. Mal ganz abgesehen davon, dass die saubere Kante mich vor Neid erblassen lässt. Punkte mag ich ja sowieso und runde Ecken auch.
AntwortenLöschenJetzt habe ich auch endlich kapiert, dass am ersten Monatssonntag Stichtag ist und nicht generell am 6. Hätte in meinem verspäteten Beitrag auch nur 'ne eher langweilige Hose zu bieten gehabt.
Herzliche Grüße,
Malou
toll!!!!! mensch, diese idee und auch die umsetzung (die ja ganz besonders!) ist einfach toll. ich bin hin und weg.
AntwortenLöschenund danke fürs verlinken :)
lg
halitha
Unglaublich, so eine schöne Kante. Es ist also möglich - das gibt Hoffnung.
AntwortenLöschenMit dem Knopf halte ich es wie FriFris: Zu gut passend ist manchmal nicht passend.
Von Aprikaner zu dir gehüpft ... ein schöner blog! Ich schau mal weiter ...
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