Mittwoch, 3. März 2010

"Mach' ihn fleischiger!" (III)


Den Döner. Gut gemeinter Tipp meines Liebsten angesichts dieser Stickerei - ja, es handelt sich um einen Döner, ich sage das lieber gleich, sonst schreibt glatt jemand "Oh, so ein niedlicher Blumenkorb" und dann kommen wir in eine ganz, ganz peinliche Situation.

Wenn in unserer Straße ein Dönerimbiss aufmacht - und zwar genau an der Stelle, an der vor einem halben Jahr schon jemand mit der gleichen Idee scheiterte - dann verdient das, in Stickerei festgehalten zu werden, denn ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass der Laden das Jahr 2011 erleben wird.

Der Döner ist ja, mehr noch als die Currywurst, so eine Art Berliner Nationalessen. Oder zumindest die Geschäftsidee für Leute, die eigentlich keine Geschäftsidee haben und glauben, so mit möglichst wenig Aufwand Geld zu verdienen. Viele, wenn nicht die meisten Berliner Buden erscheinen mir ziemlich obskur - seit ich in der Stadt bin, pflege ich eine Gammelfleisch-Paranoia und halte mich von diesen Läden mit ihren Schaumfleischspießen fern. Wobei es hier sicherlich auch gute Dönerläden gibt - Tipps von Berliner Leserinnen willkommen!


Der Döner wird hier von der dritten Aufgabe der Stickamazonen umrahmt, eine Stichkombination, die mir diesmal besonders gut gefallen hat, weil sie so ornamental ist. Erinnert mich an orientalische Fliesen, und das passt ja.

Für mich neuer Stich diesmal: Der Bouillonstich oder auch Wickelstich, quasi ein auf die Seite gelegter Knötchenstich, hier in gelb.


Na dann, guten Appetit!

21 Kommentare:

  1. ein heiliger döner !!
    toll !!

    ganz liebe grüße
    stella

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  2. Es gibt auch vegetarische Döner *g*.

    LG Elke (die lieber eine echte Roster ißt)

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  3. Find ich klasse. Die besten Döner gibts in Berlin, ich erinner mich an meine Kindergartenzeit, da gab's in der Bergmannstraße einen super leckeren Döner, von einem alten Herrn zubereitet. Leider gibts den nicht mehr.
    In meinen letzten Berlinjahren waren wir immer bei einem auf der Prenzlauerallee, ein paar Meter hinter der Kirche wenn man die Allee "nach oben" läuft.
    Inzwischen bin ich eher der Falafeltyp, wenn ich in Berlin bin geht's immer zu Araber am Kollwitzplatz.

    Liebste Grüße, Niki

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  4. *lach*...darauf muss man erstmal kommen! Schöne Idee!
    glg, dani

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  5. ich hab deine Überschrift in Verbindung mit dem Stickbild sofort verstanden, ohne den Text gelesen zu haben :-) - da kannst du mal sehen, wie gut du stickst!!
    lieben gruss von claudia

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  6. Schon die Überschrift "Mach ihn fleischiger .." hat mich zu einem sofortigen anklicken der Seite animiert. Eine herrliche Idee einen Döner zu sticken, der ist übrigens unverkennbar.
    Gleich habe ich eine technische Frage, ich denke schon lange über eine Sticktechnik nach die ich in der Schule gelernt habe "Pariser Röschen" nannte sich das und ich glaube der gelbe Stich den Du erwähnst könnte die Basis sein. Leider kann ich ich mich nicht mehr erinnern wie genau das ging. Auf alle Fälle Faden um die Nadel wickeln war dabei...Könntest Du das zeigen oder erklären wie das geht?
    LG
    Teresa

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  7. Da werden in der Berlin Döner kunstvoll aufgestickt und Anti-Autobahn Drucke auf alte Taschentücher gedruckt. Geklöppelte Decken in Fenster gehängt und dergleichen mehr.
    Lucy, Danke dass du unsere textile Hauptstadtkorrespondentin bist.
    Kreativ und mit deinem unverwechselbaren Schreibstil.

    "heiliger Döner" *gg*

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  8. Leider habe ich erst jetzt gesehen, dass es einen prima Link zu diesem Stich gibt und ja das ist es was ich suchte, Danke!
    Teresa

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  9. Madöna (pardon, muss sein), da hat mein Bildgedächtnis doch zuerst ein Herzorgan gesehen! Und nun ist es ein leckerer Döner, obwohl ich Döner eigentlich gar nicht lecker finde und immer nur türkische Pizza mit Salat mitnehme (ein Imbiss in der Kantstraße ist gut, aber ja nicht so in deinem Einzugsgebiet).
    Das ist toll, wie du von der Ornamentranke zum religiösen Kitsch zum Döner gekommen bist, klasse!

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  10. Also... DÖNER als Stickerei ist nun wirklich mal was ausgefallenes.
    Find ich toll!
    Vor allem so in Verbindung mit dem plüschigen Ornamentmuster.
    Der Bruch ist so perfekt, der ist kaum zu überbieten! :)

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  11. Ist ja irre! Die Stickszene ist so was von abgefahren!

    Fleischige Döner! Ich fass es nicht und finde es aber sagenhaft, Eindrücke und Begebenheiten einfach zu sticken! Andere schreiben Gedichte...

    Weiter so! Ich mag's!

    liebe Grüße von Ellen

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  12. gestickte Döner, grinsbreit, du solltest zur nächsten textilen Berlinmesse ausstellen! oder zur Grünen Woche - an einem Stand zum ultimativen Abnehmen. wenn man einen Döner immer in der Hosentasche hat, klappt das sicher!
    Gehäkelte Currywurst geht sicher auch, will nicht abschweifen, aber deine Kombinationen sind einfahc herrlich!
    Mir war so kullinarisch, weil auch der Stich so heißt, da habe ich sofort an Brühe gedacht.
    Appetitliche Grüße Karen

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  13. Deliziös, dein Döner. Echte esse ich in Berlin auch nicht. Es gibt nur einen guten den ich kenne (und auch schon getestet habe vor längerer Zeit) und zwar am Zickenplatz (Hohenstauffenplatz), namens Imren. Da ist auch immer eine lange Schlange. Nicht zu verwechseln mit dem Imren Restaurant vorne in der Boppstrasse, es ist eher Richtung Schönleinstrasse Ecke Boppstrasse.
    Liebe Grüße, Catherine

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  14. Wahrscheinlich ist dieser Döner - mit richtig gutem Salat und mehr als einer halben Tonmatenscheibe - sozusagen das Abbild meines Wunsch-Traum-Döners, und sowas gibts in Berlin gar nicht. Imren habe ich sogar schon mal getestet, weil der irgendwo empfohlen wurde - ich fand ihn zwar deutlich anders als andere, aber auch nicht richtig gut. Aber Dank Nikis Kommentar gibts demnächst mal wieder selbstgemachte Falafel (die geplagte Hausfrau ist ja immer auf der Suche nach Kochideen).
    Gehäkelte Currywurst ist gar nicht so weit abgeschweift, ich hab da sogar ein entsprechendes Buch... Und die Rosen aus dem leckeren Bouillonstich mit Grießklößcheneinlage probiere ich demnächst auch einmal aus.

    kommt gut ins Wochenende!
    Lucy

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  15. *lach*...dein gestickter Döner ist zum reinbeissen;-)!
    wünsch dir ein wunderbares Wochenende
    Susanne

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  16. Ist ja lustig Deine Stickerei.

    Hier bei uns gibt es leider keinen Doener. Ich komme auch aus Berli, lange ist es her...lach.
    Wenn ich mal da bin esse ich meinen Doener immer in Friedenau/Steglitz, Schmiljanstrasse Ecke Rheinstrasse.
    Der hat sogar meinem Mann geschmeckt und der mag so unansehliches Zeug eigentlich nicht.

    LG
    Anjana

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  17. Danke für deinen Tipp, Anjana! Das bestätigt meine Theorie. dass die Döner eher dort besser sind, wo die Spieße nicht dicht an dicht stehen. Wir machen ab und zu Einkaufsbummel in Steglitz, also wenns mal wärmer wird, kommen wir vielleicht in die Gegend, dann wird das probiert.
    viele Grüße!

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  18. Hier gibts keine Döner.
    Nur Donner. Und der schmeckt bäh.

    Gegenüber ist ein Laden, der hat auch immer so Totgeburten. Ich glaube aber langsam, dass das Geldwäscher sind. Befürchte ich. Genauer nachgefragt habe ich nicht. :)

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  19. Ja, bei dem Typen, der den Laden letztes Jahr hatte, habe ich mich auch gefragt, ob der nebenher noch Waffenschmuggel, Hehlerei oder Drogenhandel betrieben hat, denn von den paar Kunden konnte der sicher nicht existieren. Die "Neuen" tun mir eher Leid, das ist eine ganze Familie, die vermutlich nicht wussten, dass sie mit dem Laden auf ein totes Pferd setzen.

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  20. Hallo Constanze,

    ui, das ist aber eine schöne Stickarbeit. Da bekomme ich gleich wieder Gusto.
    Aber mit meinem Jäckchen bin ich voll belegt, leider.

    liebe Grüße aus Wien
    von Betty

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  21. Der ist ganz großartig geworden! Ich bin begeistert von deiner Idee!!
    Liebe Grüße,
    Juli

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