Mittwoch, 24. Februar 2010
Kunststricktischdecken
Kunststricktischdecken besitzen nicht nur einen schwer auszusprechenden Namen, sondern auch ungeahnte grafische Qualitäten, das ist mir am Wochenende in Stuttgart zum ersten Mal aufgefallen. Die Wäscherei und Heißmangel Lilienweiß in der Rosenbergstraße benutzt so eine Tischdecke als Gardine.
Zuhause musste ich gleich nach der Stricktischdecke kramen, die meine Oma für einen kleinen runden Wohnzimmertisch angefertigt hatte. Diese Decke aus dünnen Baumwollgarn war immer so sehr gestärkt, dass sie quasi auch ohne den Tisch darunter von selbst gestanden hätte. Die frisch gewaschene Decke spannte meine Oma mit einem halben Kilo Stecknadeln auf den dicken Teppich im Wohnzimmer und ließ sie so in Form trocknen.
Daher betrachtete ich die Decke bisher als kunstvolle Kuriosität - es muss schon viel passieren, ehe ich anfange, Tischdecken zu spannen. Als Gardine hingegen, beispielsweise im Badezimmerfenster, fände ich sie richtig gut. Zur Zeit fehlt es noch am passenden Fenster, aber vielleicht ergibt sich das ja irgendwann in Zukunft.
Die Decke im zweiten Fenster der Wäscherei Lilienweiß konnte ich nicht identifizieren. Die Musterfüllungen haben zum Teil eine Webstruktur, daher könnten sie geklöppelt sein. Aber kann man so eine große Decke klöppeln? Das Fenster ist gut einen Meter breit. Das Detailbild unten vergrößert sich beim Anklicken - vielleicht weiß jemand, was das ist?
15 Kommentare:
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Also man kann so große Tischdecken Klöppeln. (Und größer) Aber es könnte auch eine Nähspitze sein.
AntwortenLöschenWenn du dich für alte Techniken interessierst würde ich mal versuchen, eine Ausgabe von Theres Dillmonts Ezyklopädie der weiblichen Handarbeiten zu bekommen. Ist mindestens in den 1980ern noch mal aufgelegt worden.
sieh mir auch nach klöppeln aus...
AntwortenLöschenich bin kein klöppler...
aber ich glaub man kann schon richtig groß klöppeln....
gibt es nicht auch brautkleider die geklöppelt sind?
und je älter ich werde , umso mehr kann ich die kunstfertigkeit in solchen dingen schätzen, die andere nur müde belächeln...
und ich bin stolz drauf !
liebe grüße
stella
die das paketlein morgen endlich mal zur post bringt...
Oh man ich werde auch alt - früher fand ich solche Deckchen total uncool und Oma-haft. Gab es die doch nur bei meine Oma auf dem Tisch - Holzplatte - Tischdecke und darüber eine passende Glasscheibe ( praktisch - brauchte dann keine Stecknadeln auf dem Teppich mehr ).
AntwortenLöschenHeute finde ich die auch total kultig und kann den eigentlichen Kunstwert eher sehen, vor allem WAS FÜR EINE ARBEIT!!! Ich würde auch auf klöppeln tippen!
Ach ja und Dein Schlafanzug ist ja sooo toll geworden. Jetzt fliegst Du bestimmt durch die vielen Jahre im Traum, die der Stoff schon hinter sich hat....
Liebe Grüße Tinki
Die Spann-Arie auf drei riesigen Frotteehandtüchern kenne ich auch noch.. Ich habe keine Ahnung ob das geklöppelt ist.
AntwortenLöschenIch hoffe übrigens meinen Blog bald freischalten zu können. Ich bin nicht weg.
glg!
claudia
Meine Oma hatte auch solch Spitzentischdecken, wahre Kunstwerke!
AntwortenLöschenLeider,leider kann ich garnix dazu sagen ob geklöppelt oder net;-)! Aber schön find ich sie, auch oder grad als Vorhang.
lg
Susanne
Vor dem Fleiß hab ich schon einen gehörigen Respekt, und vor der handwerklichen Leistung.
AntwortenLöschenUnd ich bin mir sogar sicher, dass sich Klöppelei in einem shabby Ambiente gut macht.
Aber ansonsten kann ich mir ein sowas bei uns hier überhaupt nicht vorstellen- schon allein das Spannen ist doch ein Albtraum....
Gardinen gibts hier keinen einzige und auf dem Tisch nur nette Sets.
Ich könnte mir Klöppelei aber durchaus als Hingucker an einem Kleidungsstück vorstellen- das kann man sich im Fall einer romantischen-nostalgischen Anwandlung mal anziehen.
Das reicht. :))
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht sicher, aber tendiere auch zum klöppeln...
AntwortenLöschenWahnsinn was sich unsere Omas für Arbeit angetan haben! Das Aufspannen zum Trocknen ist ja genial. Erinnert mich an meine Oma, die immer klöppelnd vor dem TV saß. Seit ihrem 12.Lebensjahr war sie damit beschäftigt für die Aussteuer zu nähen, brodieren, klöppeln und zu häkeln. Die Hauswirtschaftsschule nicht zu vergessen. Sie hatte auch einen Sammlertick und bewahrte jede Margarineschachtel ausgewaschen auf dem Dachboden. Auch mit kaputten Strumpfhosen kann man vielleicht mal etwas anfangen...
Puh! Endlich mal eine Sache in deinem Blog, die bei mir nicht das Haben-wollen-Machen-wollen-Syndrom (HWMWS) auslöst...
AntwortenLöschenIch habe einen Heiden-Respekt vor der Arbeit, die in diesen Decken steckt. Aber für den Hausbedarf sind sie mir doch too much. Wobei ich auch schon sehr schöne Verwendungsideen für kleinere Deckchen gesehen habe... Sag' niemals nie! ;-)
Ganz liebe Grüße!
Die Fensterkleider gehen um! Während des Studiums in Berlin bin ich im Prenzelberg immer an einer Wäscherei vorbei, die solche Decken gewaschen und gepannt hat auf gaaaanz großen Holzrahmen, Stickrahmen von Gullivers Tante höchstwahrscheinlich. Davon hingen dann mehrere im Schaufenster. Sah immer sehr dekorativ aus, als Decke famd ich sie hausbacken, aber so grafisch in der Luft.
AntwortenLöschenBei deinem Foto tippe ich auf eine Schiffchenarbeit, das kann kaum noch jemand und das Bild sieht dem Klöppeln sehr ähnlich. Beim Klöppeln kann man nach meinem Wissen nur Abschnitte machen bzw Bänder, die man dann verbindet. So sieht es aber nicht aus, aber da muß eine Spezialistin ran. Die Schweizer machen noch eher so etwas, die haben die Handarbeit nie so aufgegeben und wieder neu entdeckt wie hierzulande.
Egal welche Art, in diesesr Größe kann man nur den Hut ziehen vor solch einer Arbeit.
Gespannte Grüße von Karen
Oh, gut dass Karen das mit dem Schiffchen gesagt hat, ich war mir ganz unsicher, ob das nicht eine Option sein könnte. Ich hatte so ein Plättchen mal in einem geerbten Fundus gesehen, wusste nie, wozu das gut sein sollte und habe erst vor Kurzem gesehen, dass diese Schiffchenarbeit, bzw. Occhi auch wieder im Kommen ist. (Auf englisch "Tatting"). Aber mein Schiffchen ist weg und mehr weiss ich auch nicht. Aber es müsste Spass machen, so eine vergessene Technik mal zu probieren.
AntwortenLöschenHm, Schiffchenarbeit/ Occhi würde ich eigentlich ausschließen, also jedenfalls so, wie ich diese Technik kenne. Irgendwie ist das Ding von der Mitte aus gearbeitet, und wenn man "aus der Mitte heraus" klöppeln kann, dann bleibt es wohl beim Klöppeln. Nächste Woche muss ich sowieso in die Stadtbücherei, eventuell finde ich da Literatur. Dass Geklöppeltes heutzutage meistens nur noch Lesezeichen- oder Weihnachtsbaumanhängergröße erreicht, hat ja vermutlich ncht viel zu sagen darüber, was wirklich möglich ist.
AntwortenLöschenWobei solche Spitzentischdecken als Tischdecken auch überhaupt nicht mein Fall sind, aber fest in einen Rahmen gespannt als Sichtschutz im Bad, das könnte gehen.
Danke für eure Überlegungen!
Hallo Lucie,
AntwortenLöschenss sieht aus wie Klöppelspitze, allerdings wie soll sie hergestellt sein. So einen großen Klöppelsack gibt es ja nicht :)
Vielleicht ist es Nadelspitze, oder maschinell hergestellte Spitze, oder eine Kombination.
Wenn ich mir Dein Detail ansehe, dann könnten die Außenbänder zusammengefügt worden sein.
Vielleicht weiß die Wäscherei über die Decke Bescheid?
Viele liebe Grüße
Anke
Hallo,
AntwortenLöschenes ist bestimmt geklöppelt. Habe mal bei der VHS einen Klöppelkurs gemacht und wir haben solche "Spinnen" geklöppelt. Da Spitzen auch meterlang geklöppelt werden, ist das Format kein Problem, man muss ja immer nur die Bereiche, an denen gearbeitet wird, feststecken. Occhi sieht auf alle Fälle anders aus.
LG
Susanne
Aha, also kann man tatsächlich solche runden Gebilde klöppeln, nicht nur Bänder. Danke für deinen Kommentar, das war mir überhaupt nicht klar. Ich find es ja toll, dass hier jemand vorbeikommt, der das aus eigener Anschauung kennt.
AntwortenLöschenviele Grüße!
Lucy
Ist ja irre! Aber ein ganzes Fenster zuhängen würde ich nicth wollen - es sei denn man lebt in Afrika und will es schön dunkel und kühl haben im Haus?!
AntwortenLöschenIch mag diese Art Sachen eher in wohldosierter Art. Ich habe mal keine Spitzen- und Klöppfeldeckchen auf weißen Batist aufgenäht - das sind wunderbar duftige, durchscheinende Vorhänge geworden, die ich v.a. im Sommer gerne im Schlafzimmer an die Bambusstangen hänge.
liebe Grüße von Ellen