Snuggery= "Gemütliche Stube" |
Die Produkte, die sich hier begutachten lassen, werden von Dawanda ausgewählt. Es gibt also eine repräsentative Auswahl und von allem etwas: Kindersachen und Kleidung, Schreibwaren und Dekoschnickschnack, Schmuck und Möbel, Dinge aus Stoff und Leder, aus Holz, aus Metall und Porzellan. Wie man es zur Zeit auch in Einrichtungs- und Modeblogs sieht, viel Weißes, Pastelliges, Schwarzes und Graues, gemasertes Holz, Beton, Typographisches und Spitze. Da die Produkte mit der Zeit ausgetauscht werden, kann sich aber in wenigen Wochen schon ein ganz anderes Bild bieten.
Kleine Bilderrahmen mit Fotos und
Texten zeigen die Herstellerinnen und Hersteller der Produkte und
geben einen Einblick in deren Arbeitsweise und Philosophie. Ein Teil
der ausgestellten Dinge kann sofort gekauft werden, andere bestellt
man über den Dawandashop. Als Gedächtnisstütze gibt es
Visitenkärtchen mit Shopname und Produktnummer zum Mitnehmen,
kurzentschlossene Smartphonebesitzer können das WLAN im Laden und
die QR-Codes auf den Etiketten nutzen und werden so gleich zum
jeweiligen Shop geleitet.
Der hintere Teil des Ladens ist für
Veranstaltungen und damit den gemütlichen Teil vorgesehen. Neben Seminaren für Verkäufer wird es
dort jeden Donnerstag Abend Workshops geben, bei denen man sich mit
verschiedenen Materialien austoben kann (Termine hier).
Geöffnet ist der Showroom in der Windscheidstraße 19 jeweils Dienstag bis Samstag von 12-19.00 Uhr und natürlich zu den Abendveranstaltungen, weitere Fotos der Eröffnung findet ihr hier im Dawanda-Blog.
Als Berlin-Besucherinnen müsst ihr aber nicht denken, dass ihr in einer Ecke der Stadt gestrandet seid, in der sich sonst nichts unternehmen lässt, wenn ihr die Dawanda Snuggery besucht! Ein paar subjektive Vorschläge für eine kleine Tour durch den "alten Westen":
Um die Ecke in der Leonhardtstraße
gibt es zahlreiche kleine Cafés und Läden, in der Hausnummer 4 zum
Beispiel Bonitaperla, einen netten kleinen Perlenladen mit
Schmuckzubehör, einzelnen Perlen, Swarowskikristallen und
skandinavischem Modeschmuck.
Von Fach zu Fach in der Leonhardtstraße
10 hat erst vor einigen Monaten eröffnet, hier findet man Kunsthandwerk
und Antiquitäten, und zwar immer wieder anderes, weil die
Regalfächer im Laden von Künstlern und Designern wochen- oder
monatsweise gemietet werden können. Das ist nicht teuer (ca. 8 bis 9
€ pro Fach und Woche) und auch eine gute Idee für Leute, die
schöne alte Sachen verkaufen möchten. Die Mischung zwischen neuem
Kunsthandwerk im vorderen Raum – bei meinem Besuch z. B. Bilder,
Glückwunschkarten, Schmuck aus Glas und Koralle, bestickte Schals
aus Palästina – und altem Porzellan, Gläsern, Bildern im hinteren
Raum ist jedenfalls sehr charmant, ebenso wie die Inhaberin.
Ein Spaziergang über die Kantstraße
bis zum Savignyplatz bietet sich an, wenn man mehr Zeit hat und Berlin einmal abseits
der ausgetretenen Reiseführerrouten kennenlernen will. Auf dem
ersten Stück wechseln sich reichlich obskure Bars mit Handyläden
ab, dann folgt sozusagen Berlins Chinatown mit asiatischen
Restaurants und Läden dicht an dicht, und zuletzt, rund um das
Stilwerk, gibt es Möbel und Wohndesign.
Die Parfümerie Harry Lehmann,
Kantstraße 106 verkauft Parfums nach Gewicht, und zwar seit 1926.
Außerdem Kunstblumen, wodurch schon das Schaufenster sehenswert ist.
Der asiatische Supermarkt an der
Kreuzung Kaiser-Friedrich-Straße (Kantstraße 101) ist sehr gut
sortiert – bis hin zu konservierten Enteneiern und Hühnerfüßen
mit Chili. Wenn ihr eine spezielle Zutat sucht, und dort nicht fündig
werdet, müsst ihr wahrscheinlich nach London oder Amsterdam fahren.
Ab hier fangen die asiatischen Geschäfte an – zum Beispiel gibt es
ein Hello-Kitty-Spezialgeschäft, einen Bonsailaden, einige ganz
schön verstaubte Geschäfte mit chinesischem Einrichtungs- und
Dekokrams, in denen übrigens immer Räumungsverkauf ist.
Einen Block weiter kreuzt die
Wilmersdorfer Straße, eine Fußgängerzone mit den üblichen
deutschen Fußgängerzonenläden – darunter eine Filiale des IdeeKreativmarkts (rechts neben P&C).
Geht man die Fußgängerzone noch weiter und unter der S-Bahn-Brücke durch, findet sich auf der linken Seite der Reißverschlussspezialist Espe, der auch Knöpfe und andere Kurzwaren hat. (Tipp von Toadstooldots und Carola, Danke!). Ergänzung 19. 10. 2015: Espe iost inzwischen in die Westfälische Straße 56, Nähe S-Bahnhof Halensee umgezogen. Hinweis von Leserin Renate - Danke!
Hinter der Wilmersdorfer kommen die
Restaurants, hier eine getestete Auswahl: Im Selig (Kantstraße 51)
gibt’s nordchinesische Küche, mit Weizennudeln statt Reis, die
Nudeln werden dort selbergemacht. Das Furusato ist ein etwas
teureres, aber wirklich gutes koreanisches Restaurant (Leibnizstraße
35/Kreuzung Kantstraße). Im Lon Men's Noodle House gibt es
Taiwanesische Nudelsuppen, ebenfalls mit selbstgemachten Nudeln
(Kantstraße 33). Sehr gut und günstig – die „normale“
Suppenportion ist schon reichlich, die große Suppe eigentlich nicht
zu schaffen.
Auf der Strecke liegen auch noch
Kumasch, ein auf Seide und festliche Materialien spezialisierter
Stoffladen (Kantstraße 47), und am Savignyplatz mit Lalaine
(Kantstraße 145) ein wirklich tolles Wollgeschäft. Also plant ruhig den ganzen Nachmittag ein, wenn ihr nach Charlottenburg zu Dawanda fahrt!
Dein Post macht Lust auf eine Berlin-Reise. Ich hoffe, dass es bei mir bald mal wieder klappt. Insgeheim beneide ich euch Berlin-Ansässigen ja ob der vielen Möglichkeiten, die ich nicht habe.
AntwortenLöschenGLG
Siebensachen
Meine Güte, liebe Lucy, Du hast Dir ja unendlich viel Mühe gegeben, den alten Westen zu durchforsten und zu beschreiben !!! Vielen Dank! Es ist quasi meine alte Heimat, und ich werde demnächst alle "Ratschläge" untersuchen...Liebe Grüße von Sabina
AntwortenLöschenich will auch mal wieder nach Berlin !!!!!!!! Danke für die tollen Tips!
AntwortenLöschenGrüße aus Belgien, Beate
Wow, in kürzester Zeit hast du dir eine Doppeldosis Westen gegeben, vielen Dank! Auch für die Restaurant-Tips, gut getestet ist viel wert.
AntwortenLöschenVielleicht hat Dawanda festgestellt, dass die Käufer eher aus dem Westen Berlins kommen? Kaufkraft gäbe es ja.
na also . . . sag mal . . . ;-) wie redest du denn über einen wundervollen alten "Nobel"bezirk? - jedenfalls war das gegenüber Kreuzberg früher mal sehr nobel. außerdem liegt eine der allerbesten wohngegenden dieser stadt, das WESTEND, in Schlorrendorf.
AntwortenLöschenund überhaupt, ich las' doch nichts auf meinen geburts-und heimatsort kommen, niemals.
früher ging das so:
wo liegen denn alle die tollen sachen berlins , häh? - na klar, in Charlottenburg; das Schloß; der Funkturm; das Radio und Fernsehen, die (damals) tollste Einkaufsstraße nach dem Ku-Damm- ein Fachgeschäft neben dem anderen in der Wilmersdorfer; die Oper, das Schillertheater ( das war einmal eine der renomiertesten deutschen bühnen überhaupt !!!), die Deutschlandhalle; die TU; der Bahnhof ( es gab für fernzüge nur den Zoo) . . .
ooooch Lucy, du tust mir weh mit dem was ich da lesen muß.
ich finde es nämlich keine gute veränderung. . . aber die ganze welt hat sich in den letzten zwanzig jahren verschoben und teilweise ist sie auch aus den guten fugen geraten.
ich bin an der oper aufgewachsen und kenne sozusagen jeden pflasterstein persönlich. wir waren damals ( in den 50ern)als kinder viel unterwegs. manchmal mehrmals am tage in den schloßpark gelaufen oder auch zum Lietzensee . . .
es ist noch immer der Westen ;-- die himmelsrichtungen sind beständig, auch in dieser etwas merkwürdigen heute-welt.
und: trotzdem danke, ich bin schon länger dort nicht mehr langgekommen. wirkt alles ganz fremd, so ganz anders . . .
lg
carola
Ok, ich nehme "keinen guten Ruf" zurück ;-) Und ich glaube Charlottenburg hat das tiefe Tal durchschritten, in das es vor zwanzig Jahren geraten war (huh, ganz schön schiefes Bild). Also was ich sagen will: es geht wieder aufwärts, es ist nicht mehr nur Mitte, Prenzelberg, Friedrichshain, wo etwas passiert. Es wird nie wieder so sein wie vor 1989 - aber anders und auch gut.
Löschenviele Grüße!
;-) Ich bin auch ein wenig verwundert, da ich Charlottenburg nie so abgestürtzt empfunden habe - was nichts damit zu tun hat, das ich sowieso voreingenommen bin und hier wohne ;-)... Mir ist da manch hipper Bezirk in Berlin tooo much, to much hip, to much wessis, to much Touris und zu wenig Berliner... (wessis - wie der Urberliner zu allen zu sagen pflegte, die jenseits der Grenze wohnten, egal ob Süd oder West óder Nord). Dennoch schön, dass du es zu uns geschafft hast und so toller Sachen um den Stuttgarter Platz erobert hast LOL
AntwortenLöschenohh jaha, alles jenseits von spandau (nach der ddr) war wessiland. und ist es heute noch.;-) "da kennt der balina nüscht."
LöschenDamit haste Dir jetzt aber als Zujezogne jeoutet...
LöschenIm Berliner Jargon wird nur das "er" am Wortende zu "a", also z.B. in Vater --> Vadda, Mutter --> Mutta. Aber aus Berliner wird nur Berlina, nicht Balina.
Klugscheißamodus Ende Jelände.
;-)
Also ich hab bis vor 3.5 Jahren fast 7 Jahre lang in Charlottenburg gearbeitet und man muss wohl wissen, wo man die "schoenen" Laeden findet, aber ich habe es dem Prenzlberg vorgezogen. In den Seitenstrassen zwischen S-Bahn und Stutti waren einige schoene Laeden, zB Windscheidtstr....
AntwortenLöschenUebrigens, wenn man die Wilmersdorfer weiterlaeuft am P&C und Idee vorbei, durch die S-Bahnbruecke hindurch, kommt auf der Strassenseite, auf der auch P&C ist, ein sehr netter kleiner Kurzwarenladen, der auch fuer wenig Geld Reissverschluesse repariert, die nicht mehr schliessen - fand ich immer sehr nett, denn ich hasse es an vorhandener Kleidung Reissverschluesse auszutauschen...
dieser nette kleine laden ist ESPE und mehr als 60 jahre dort ansässig. >>> http://www.espe-online.de/
Löschenda haben wir als kinder immer stickkarten geschnorrt.
Espe, genau! Den nehme ich oben auch noch auf. Danke.
LöschenOhhh, diese tollen Tips wecken Heimweh in mir! Da hat sich wirklich eine Menge getan!
AntwortenLöschenGibt es eigentlich in der Kantstr. (Ecke Leibnitzstr.?) noch das Chinesische Restaurant "Good Frieds"? Das fand ich früher sehr gut!
Dein blog gefällt mir immer wieder sehr, ich komme regelmäßig zum Lesen her! Falls du noch Stoffreste tauschen möchtest (ich nähe auch leidenschaftlich gerne Hexagone!), melde dich gerne bei mir, denn ich würde mich über einen Tausch sehr freuen!
Liebe Grüße aus Bayern, Ulrike
Ja, das Good Friends gibt es noch - Ecke Schlüterstraße. Ich war da nur vor ca. 10 Jahren einmal, da war das Essen super - weiß nicht, wie es heute ist. Die haben ja noch den Nebenladen dazu genommen und sind jetzt riesengroß.
LöschenWegen stoffresten melde ich mich gleich - ich bin auf den Geschmack gekommen!
viele Grüße! Lucy
Der Hugendubel in der Wilmersdorfer Straße ist wunderbar, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Die Kids können auf dem Piratenschiff klettern und rutschen, während Mama oder Papa einen Kaffee trinken und auf den roten Liegesesseln ausruhen und in Büchern stöbern können. Da habe ich früher mehrere Nachmittage pro Woche verbracht.
AntwortenLöschenIn den Wilmersdorfer Arcaden gibt es im Untergeschoss eine große Alnatura-Filiale, wo man wirklich alle Bio-Produkte kaufen kann. Außerdem gibt es dort im Untergeschoss einen großen Wickelraum, in dem man auch ungestört stillen kann.
In der Parfümerie Harry Lehmann habe ich damals meinen Brautstrauß gekauft, weil ich Schnittblumen nicht vertrage. Die Floristen machen da eine fiese Chemie dran, die mich richtig krank macht.
Hinter dem Antsgericht in der Suarezstr. 28 gibt es einen tollen Kinder-Second-Hand-Laden namens Männekieken. Der ist super sortiert, preiswert und hat tolle Sachen: Kinderwagen, Spielzeug, Bücher, Kleidung, auch Umstandsmode.
Hach, ich vermisse Charlottenburg!
Henriette