Samstag, 20. April 2013

Ich mag ihn nicht mehr

Den Mantel. Den Frühlingsmantel. Das wetterfeste Herzstück meiner Frühjahrsgarderobe. Wenn man Dinge "über" haben kann, sich an etwas überessen zum Beispiel, dann habe ich mich an diesem Mantel wohl übernäht. Ich dachte schon fünf- bis zehnmal, er wäre fast fertig - nur noch dieser Abend, dann kann ich ihn anziehen! Irrtum, es bleiben immer noch eine Menge Frickelarbeiten, und die Liste wird nicht kürzer, egal, wie viel ich an so einem Abend schon erledigen konnte. Merkwürdig, oder? Die ganze Arbeit versickert einfach irgendwohin. Ich frage mich, ob hier eine Raum-Zeit-Anomalie vorliegt, das Frühlingsmantel-Paradox, denn aus meiner näheren Umgebung weiß ich von einem anderen Frühlingsmantel, der auch beharrlich in einem unfertigen Zustand verharrt, der anscheinend in keinem Verhältnis zum investierten Aufwand steht.


Die Liste noch nötiger Arbeiten sieht so aus (und, hallo Paradox, ich werde sie scharf im Auge behalten, dass sich da keine weiteren Punkte draufschummeln):

- Vorderteilbelege und Saum verstürzen
- Saum zuende annähen
- Nähte an der Kellerfalte bis unten schließen, Nahtzugaben abschrägen und trotzdem die Nahteinfassung drumfrickeln
- Gürtelschlaufen zuschneiden, verstürzen, annähen
- Aufhänger zuschneiden bzw. ein passendes Band suchen und den Aufnäher in die schon geschlossene Naht zwischen Kragensteg und Beleg frickeln
- Ärmellänge festlegen, Ärmelsäume und Futtersäume nähen
- Ärmelriegel wie von der Anleitung gewünscht mit einem großen Kreuzstich dekorativ befestigen
- Blenden an den Tascheneingriffen irgendwie (wie?) unsichtbar festnähen
- endlich die vermaledeite Einfassung der Taschen-Nahtzugaben innen hinfrickeln, über das Problem hatte ich hier schon einmal geklagt. Es wird nicht so gut aussehen wie es könnte, und auch das ärgert mich
- Gürtel zuschneiden, verstärken, verstürzen, absteppen
- Druckknöpfe ganzganz ordentlich annähen - soll von außen dekorativ und wahnsinnig gekonnt aussehen
- Mantelfutter am unteren Rand der Armlöcher mit einem kleinen Riegel befestigen
- die ganze Chose nochmal sorgfältig bügeln

Sieht diese Liste danach aus, als könnte man sie an einem Nachmittag oder Abend bequem abarbeiten? Nein, oder? Das ist zwar einerseits entmutigend, aber andererseits verfalle ich dann wenigstens nicht der irrigen Annahme, der Mantel sei morgen fertig und bin dann auch nicht enttäuscht, wenn das nicht eintritt.

Wobei ich der Fertigstellung des Mantels sowieso nicht mehr so sehr entgegen fiebere - ich möchte vor allem, dass er einfach weg ist. Wie ich schon sagte, ich mag ihn nicht mehr so sehr. Die trübe Farbe - Gutwillige nennen sie "klassisch". Diese Kellerfalte im Rückenteil, die nach dem ersten Anziehen wahrscheinlich ein zerknittertes Stoffgewurschtel sein wird. Ich kann ja schließlich kein Reisebügeleisen bei mir tragen, um die Falte hin und wieder aufzubügeln. (Allerdings wäre das lustig - und in Cafés, wo viele Leute mit Laptops sitzen, gibt es auch genügend Steckdosen. Die Blicke möchte ich sehen, wenn ich da ein kleines Bügeleisen und eine Bügelunterlage heraushole. Wo ist eigentlich das orange Kinderbügeleisen hingekommen, das ich einmal hatte?)

Hätte ich nicht lieber einen farbigeren Mantel nähen sollen? Oder einen schwarzen Mantel? (Nur über den Parka bin ich drüber weg.) Ich bin in dem gleichen Zustand, in den ich manchmal beim Essen im Restaurant gerate, wenn ich meine Bestellung als Fehlentscheidung ansehe und lieber das auf dem Teller hätte, was mein Gegenüber oder jemand am Nebentisch gerade serviert bekommt. Deswegen kann ich einen ganzen Abend unzufrieden sein! Ich muss mich gerade selbst an das erinnern, was ich anderen immer predige: dass man so einen Mantel auf jeden Fall ein paar Jahre anzieht und dass es nicht nötig ist, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, ob es sich nun um den absoluten, für alle denkbaren und undenkbaren Gelegenheiten passenden Supertraummantel handelt. Neuer Mantel, neues Glück oder so. Stoff für einen schwarzen Mantel hätte ich sogar im Vorrat, ein Nylongewebe mit Metallanteil, das sich interessant knautscht. Während ich diesen Mantel fertignähe, könnte ich ja schon mal von dem nächsten Mantel träumen, den ich mir machen werde... Wie beim Fußball: Nach dem Mantel ist vor dem Mantel (und wichtig ist aufm Platz!).

Ergänzung: Heute um 23.30 Uhr bin ich schon ein kleines Stück weiter - ich streiche jetzt immer alles durch, was erledigt ist. 

33 Kommentare:

  1. Mir geht es leider oft so, dass ich beim Nähen anfange, an meinem Projekt zu zweifeln und dann schleppt es sich einfach hin. Wahrscheinlich ist es das Beste, sich ehrlich einzugestehen, dass man das Teil einfach nicht mehr haben will.Jede weitere Arbeit daran frisst Zeit und Energie.
    Bei mir landen die Sachen dann meistens im Speicher (mit komplett Entsorgen tue ich mich schwer), wobei ich das eine oder andere nach einiger Zeit doch wieder hervorgeholt habe. Manchmal ist aus dem Stoff dann auch was ganz anderes geworden.
    LG
    Susanne

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    1. Naja, so richtig vermasselt hab' ichs ja nicht. Das würde schon noch was werden - aber es ist so langwierig! Langweilig! Wah!!

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  2. du wirst sehen, der mantel erweist sich als allroundgenie! die farbe kannst du mit neonfarbigen tüchern (z.b. pink wie die schrägbänder) genauso aufpeppen wie mit pastells, die länge ist nicht zu lang und die pattentaschen schauen perfekt aus. ich beneide dich um den mantel!
    lg,
    susi

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    1. Danke Dir, das ist sehr lieb gesagt und sehr motivierend!

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  3. Weil er so klassisch ist könnte er doch auch noch ein Jahr liegen bleiben? Zumal der Frühling ja dieses Jahr mehr oder weniger ausfallen wird.
    (Gestern habe ich einen Parka gesehen, den ich supergern hättte: Den von Audrey Hepburn in Funny Face.)

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    1. Am Anfang in Paris, das Teil mit Kapuze? Das war fast ein Dufflecoat (hat Sartre ja auch gern getragen), aber eben nicht aus dickem Wollstoff. Fand ich auch interessant, aber solche geraden Schnitte stehen mir nicht sonderlich.

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    2. Ich glaube, bei Kay Thompsons Mantel waren die schmalen Schultern das Geheimnis... weil ansonsten wäre das einfach nur walle-walle gewesen. und das war es nicht. Und aus gegebenem Samstagabend-anlass schreibe ich jetzt auch nicht mehr, nur soviel, dass ich mich in deinem post so gut erkennen konnte. Heinzelmännchen machen heimich nachts Listen länger.
      LG
      Wiebke

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    3. Ja, ich meinte am Anfang den Mantel mit Kapuze in so einem schönen karamell-senf-gelb. Gut zur schmalen schwarzen Hose und flachen Schuhen. Der Walle-Walle-Mantel widerum brauchte die schmalen Schultern, ja, und kleinen Kopf mit Hütchen und feine Füßchen in Riemchen mit Absätzen.

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  4. Lass ihn doch einfach bis zum Herbst liegen, der ist in Berlin doch eh stärker ausgeprägt als der Frühling. Ich habe gerade heute meine ganzen Winterjacken und -schuhe weg- und die Sommersachen an die Flurgarderobe gepackt.

    Henriette

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  5. Einspruch - nicht liegen lassen, sondern fertigmachen! Der ist (und wird erst noch) richtig schön! Und du wirst ihn nicht mehr missen wollen, wenn er erst fertig ist!
    Ich scheiße mal kurz klug: Es sind diese alltäglichen kleinen Mühseligkeiten, die das Leben nicht nur angenehm, sondern erst möglich machen. Ich habe dazu ein Comic an die Wand gepinnt, die mich dran erinnert, wenn ich mal gefrustet bin: Ein Mann räumt auf vs. eine Frau räumt auf. Der Mann ist dargestellt, wie er in der Gegend rumballert, die Frau am Spülstein. Nicht, dass ich jetzt das Putzen den Frauen andienen will, aber diese alltäglichen Arbeiten wie kochen und den Dreck wieder wegmachen schätze ich inzwischen voller Hochachtung als lebenswichtig ein. Und seither sehe ich Handsäumen und ähnliches eher meditativ...

    Nachtrag: Besonders gefallen mir die Pattentaschen. Ich freu mich drauf, dich (bald) mal im Mantel zu sehen!

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  6. Ach, das kenn ich auch zu gut. Manche Teile ziehen sich endlos in die Länge und nichts davon geht mal schnell zu nähen. Aber ich denke auch das sich deine Arbeit lohnt, die Farbe ist schön zeitlos , und so soll es bei so einem Teil ja auch sein.
    Weitermachen!!
    einen schönen Sonntag wünscht
    Christine

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  7. Das wird schon! Immerhin bist u nicht mit dem Sitz beschäftigt, das kann ja ähnlich sysiphoäsk zu einem endlosgefrickel werden. Ich finde es ist überschaubar und vielleicht lässt sich manches davon auf dem Sofa erledigen, das kann man sich dort ja angenehm versüßen.
    Aber die Tatsache, dass so manches euphorisch gestartete nähprojekt mit der Dauer der und der Ernüchterung durch die Näherei gewaltig an motivationskraft verliert, haben wir ja alle hin und wieder zu kämpfen.
    Der wird sehr schön, der Mantel!
    LG, Katharina

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  8. ich bin überzeugt Dein Mantel entwickelt sich zu einem Allrounder
    und Du wirst bestimmt hinterher über den ganzen Nervkram und den Hauch von Langeweile schmunzeln!

    Lieben Gruss
    Hala

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  9. Oh Mann, das kenne ich nur zu gut !! Dieses unlustige weiter nähen, obwohl man schon was anderes machen könnte. Alles ist nicht so, wie man es möchte und überhaupt !! Dabei sieht es auf dem Foto gut aus. gegen die "trübe" Farbe, könntest Du ja ein riesiges gelbes, rotes oder blaues Tuch dazu tragen. Grau ist edel, aber auch schwierig. Hatte diese Grauphase aber auch und bin froh, das sie zuende ist. Ich warte noch auf senfgelben Gabardine, der soll dann evtl. ein Trench werden :-)

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  10. Jaaah, so einen Mantel habe ich auch! Mein ungefragter Rat: Näh' ihn fertig, sonst geht es Dir wie mir! Jedes Frühjahr seit ca. 8 Jahren oder so will ich meinen Kiwi-grünen Trench fertig nähen, dann fällt der Frühling irgendwie aus oder geht innerhalb von wenigen Wochen in einen heißen Sommer über, und Schwupps! ist der Mantel in der Warteschleife für das nächste Jahr, denn wer näht schon im Sommer einen Frühlingsmantel?
    (meiner ist jetzt in der Ufo- Selbsthilfegruppe gelandet und darf theoretisch Donnerstags zur Therapie, wenn ich Zeit habe, mich an meinen Ufo-Plan zu halten)
    LG, Mirabell

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    1. Auweia, in 8 Jahren keinen Mantel nähen, das ist schon heftig - aber ich kanns nachvollziehen. Den richtigen Zeitpunkt zum Nähen von so einem Übergangsteil zu erwischen ist wirklich schwierig, vor allem wenn die Übergangszeit immer kürzer wird. Ich kann auch nichr völlig quer zur Jahreszeit nähen - Weihnachten schonn an den Sommer denken usw.

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  11. Ich wollte Dir nur kurz schreiben, dass ich Dein Pattentaschen-Innen-Ansatznaht verstanden habe. Ich weiß auch noch keine Lösung (habe nämlich das gleiche Problem), nehme meinen Mantel aber nächsten Samstag zum Nähtreff mit der Meisterin der Innenverarbeitung (Simone Anmasi) mit. Wenn ich die Lösung habe, lasse ich es Dich wissen, wenn Du magst.

    LG Luzie

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    1. Oh ja, sehr gerne! (Bis dahin bin ich sowieso noch nicht so weit.) Danke!

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  12. Jetzt hast du ihn auch noch so traurig und etwas ungeliebt dahingehängt, den armen. Man bekommt ja schon ein bisschen Mitleid mit dem Ding.

    Also, meine Meinung: unbedingt jetzt fertigmachen, auch wenn es qu-ä-lend ist. Erstens wirst du es mehr anziehen als du jetzt denkst (dankbare Komibfarbe) und zweitens wird es im Geheimen immer weiter und monströser anwachsen und du wirst dich nie mehr dran trauen (aber es wird sich nachts wie ein Alb auf deine Brust setzen, buhuhuhuuu).
    Ich brauche bei diesen Endlosprojekten (ich habe auch grad so eins in der Mache, bei dem die Näharbeiten nachts immer Kinder kriegen - puh, wie frustig, du hast das super beschrieben!) einfach diesen "Abschlußmoment" damit ich dann wirklich frei bin für Neues. Die eine halbe Woche damit kriegst du auch noch rum.

    Vielleicht farbige Knöpfe anstatt Druckknöpfe? Reduziert aber die Anpassungsfähigkeit.

    Ich glaube, der wird schön, und ihr werdet Euch schon noch anfreunden. Das hat er doch verdient *schluchz*

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    1. Ja, du hast ja völlig Recht, das hatter nun auch nicht verdient...

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  13. Tröstet es dich, wenn ich dir erzähle, dass sich solche "Endlos-ich-hab-keine-Lust-mehr" Projekte, bei mir bereits mehrmals zu absoluten Lieblingsteilen entwickelt haben (nach Ablauf einer bestimmten Zeit ;))?

    Im nächsten Frühjahr wird er sich ganz bestimmt zu einem Alltagshelden entwickeln!

    LG Lucia

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    1. Sehr. Aber die quälende Näherfahrung muss dann erstmal verblassen.

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  14. Auch wenn ich die Argumente, ihn fertig zu nähen gut finde, würde ich persönlich ihn liegen lassen und im/zum Herbst wieder rausholen, vielleicht so im späten August, wenn Du Dir eh kein SommerKleidchen mehr machst. Ich bin mir sicher, dass die Arbeiten dann flott von der Hand gehen und der Mantel in zwei Abenden erledigt ist.
    Ich persönlich würde ihn jetzt glaube ich nicht fertig machen.
    Aber für den Herbst wird es ein super Teil!
    Dein Post bestätigt mich in meiner Entscheidung!
    Melleni

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  15. Auch wenn du dich jetzt anderen Teilen widmen willst bin ich auf jeden Fall für Fertig machen! Mithilfe der To-Do-Liste ranzugehen ist schon mal ein erster Schritt und macht, wie du sagts, den Aufwand wenigtens überschaubar. Nimm dir doch z.B. vor ihn zur nächsten Übergangszeit im Herbst fertig zu stellen.

    Du wirst bestimmt mal wahnsinnig stolz darauf sein, diesen Mantel fertig gestellt zu haben. Und selbst wenn er dann eine Weile im Schrank hängen bleibt - ich bin mir zu 100% sicher dass irgendwann der Tag kommt an dem du dieses Stück mit anderen Augen siehst und du ihn gerne anziehst!

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  16. Da du deine Empfindungen, die du dem Mantel gegenüber hegst, hier öffentlich machst, möchte ich meine Gedanken dazu auch äußern. Du solltest den Mantel fertig nähen, denn viele Ausführungen deuten darauf hin, dass du mit dem Liegen lassen des Mantel auch nicht einverstanden sein würdest. Du magst den Mantel zwar (jetzt) "nicht so sehr", aber wie wird es sein, wenn er fertig ist und nicht mehr durch den noch nicht fertiggestellten Zustand nervt? Hat der Mantel dann nicht Potential dazu, der gut kleidende Begleiter zu werden?

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  17. Alles durchaus verständlich - an so einem Mantel ist halt viel Kleinkram zu erledigen und das kann sich ganz schön lange hinziehen. Wieviel Arbeit tatsächlich drinsteckt, sieht man ihm i. d. R. ja nicht an...
    Durchbeißen, dranbleiben, mit jedem Nadelstich kommst Du Deinem Ziel näher! Der Nachteil dabei ist natürlich, dass man nicht mehr so akkurat arbeiten kann/will, wie man es sonst sicher tun würde. Kenne ich ja auch zur Genüge :(
    Die Patten an Deinen Taschen lassen sich doch von innen mit Hexenstich am Oberstoff des Mantels anheften, das sollte wirklich das kleinste Problem bei Deinem Mantel sein.
    Ich drück' jedenfalls die Daumen, dass Du durchhälst, es wird sich ganz sicher lohnen, das tut es nämlich immer, wenn man den inneren Schweinehund besiegt hat! ;)
    Greets,
    Liese

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  18. Du hast mein volles Mitgefühl. Auch bei mir hängt ein Frühlingsmantel in der Warteschleife - und ich bin inzwischen fast am dritten Zwischendurchkleid, also siehst du, wie gross die Motivation ist... Wenn ich dann endlich wieder brav zurückkehre, wird der Frühling wohl bereits Sommer sein, das geht ja immer ruck-zuck inzwischen. Ist halt einfach viel Arbeit, so ein Mantel. Mir hilft ebenfalls das Listenschreiben und Durchstreichen, wie du es oben bereits praktiziert hast. Dann sieht man wenigstens, dass es irgendwie doch voran geht. Viele Erfolg und ganz viel Durchhaltevermögen! Wenn er mal fertig ist, wird es ein Kombinationsgenie werden.
    LG, berry

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  19. Auf jeden Fall den Mantel fertignähen, sonst schleppst Du ihn ewig rum und hast ihn doch im Hinterkopf. Mir geht es oft auch so, daß ich das Arbeitspensum bei einem Projekt unterschätze und gerade jetzt im Frühling, wo dann plötzlich die Sonne scheint, werde ich ungeduldig, weil es so viele andere Verlockungen gibt. Bei schlechtem Wetter ist vieles einfacher... das verpflichtet zu nichts. Nähe gerade ein dunkelblaues Etui-Kleid und es wird gut.
    Viele Grüße
    von schurrmurr

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  20. Meiner hat drei Jahre gebraucht (von 2008 - 2011)... und nach der zweiten Wäsche (2012) war dann ein Komplettausch des Futters nötig.

    Immerhin wird er jetzt auch getragen, weil es schlichtweg mein einziger "Universalmantel" ist und ich definitiv nicht gewillt bin, gleich noch mal einen zu nähen.

    Du siehst... du bist wirklich nicht alleine. :)

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  21. The decor on the inside of the restaurant is absolutely
    beautiful. Anna had been looking through my phone while I was naked.
    The Bull's Head Pub, Bangkok.

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  22. Meiner Erfahrung nach nutzt es nix, sich unter Druck zu setzen. Mir geht es mit dem Stricken so. Wenn ich keine Lust habe, und unbedingt was fertig mache, mag ich es auch nicht mehr anziehen. Wenn ichs aber liegen lassen, packt mich irgendwann sicher wieder die Lust (oder auch nicht). Und wenn ichs dann endlich fertig mache, ziehe ichs auch an. Der Mantel ist auch nächstes Jahr noch ein schöner Frühjahrsmantel. Vor dem Frühjahr ist nach dem Frühjahr!

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  23. Ich bin überzeugt, dass der Mantel noch seinen großen Auftritt bekommen wird. Nach dem langen Winter freuen wir uns alle über die ersten Sonnenstrahlen, dann kommt hoffentlich ein schöner Sommer, aber auch die verregneten Herbsttage sind uns sicher. Bis dahin muss dein Mantel fertig sein – also fleißig streicheln was erledigt ist :)

    Als du zum ersten Mal über die Problematik der Taschen beim Mantel ohne Futter geschrieben hast, habe ich lange überlegt, wie man es richtigerweise nähen soll. In solchen Fällen durchsuche ich immer meine Kaufgarderobe in der Hoffnung, ein Kleidungsstück zu finden, das mir die Antwort auf meine Frage liefert. Nur leider habe ich unter meinen Sachen nichts gefunden, was ähnlich geschnitten ist, wie dein Mantel. Doch kürzlich habe ich einige Kisten mit meinen ganz alten Sachen durchgeschaut und eine alte Jacke gefunden, die tatsächlich solche Taschen hat. Und ja, auch für so einem Fall gibt es eine elegante Lösung – die äußere Seite vom Taschenbeutel ist „oben“ länger, verdeckt die Naht und ist dann an den Belegen befestigt. Das ist schwer zu erklären. Ich mache und schicke dir Fotos davon. Vielleicht kann man das noch nachträglich ändern. Ich bin aber erst nächste Woche zu Hause.

    Liebe Grüße
    Yvonne

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    1. Danke fürs Schauen! Ich glaube ich weiß, was du meinst - so eine Konstruktion hatte ich auch mal in einer alten Jacke. Für dieses Mal ist es zu spät, aber falls mir das Problem nochmal unterkommt, erinnere ich mich hoffentlich daran.

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