Donnerstag, 9. Juni 2016
Das pradaeske Top im Detail
Am Mittwoch hatte ich das Oberteil à la Prada, das aus dem Prada-Sewalong hervorgegangen war, schon im MeMadeMittwoch-Blog gezeigt. Zu Dokumentationszwecken gehe ich hier nochmal näher auf die Konstruktion und alles Weitere ein.
Miucchia Prada ist für ihre Vorliebe für seltsame gebrochene Farben bekannt. Einen feinen Baumwollbatist aus meinem Lager in schwierigem Gelbgrün wollte ich für ein Oberteil verwenden, und dabei eine der schrägen Farbkombinationen einsetzen, die ich bei Prada gefunden hatte. Als Schnitt verwendete ich 114 aus Burdastyle 4/2016, von dem es hier und hier schon genähte Versionen gab, die mich von dem Schnitt überzeugten.
Nach etwas Herumprobieren fand sich dunkelrote Viskose als Kombinationsstoff, aus dem ich die Belege zuschnitt und nicht nach innen, sondern nach außen verstürzte. Die Außenkante des Belegs habe ich dann erst geheftet - siehe allererstes Foto - und dann mit der Hand so unsichtbar wie möglich angenäht.Das ging ganz gut, weil ich leichte Einlage genau in der Form des Belegs, ohne Nahtzugaben an der äußeren Kante, auf die linke Seite des Viskosestoffs gebügelt hatte. An der Kante der Einlage legte sich der Stoff dann quasi von selbst um.
Den Druckknopf am Riegel im Rückenteil kann man sich schenken - ich habe ihn an beiden Seiten festgenäht, man kommt auch so in das Top hinein.
Um einen weicheren Fall des Stoffes zu erreichen, (am besten näht man den Schnitt wohl aus leichter Viskose) hatte ich Vorder- und Rückenteil im schrägen Fadenlauf zugeschnitten. Für den Fall hat das nicht viel bewirkt - Baumwolle in Leinwandbindung fällt per se nicht weich, in welchem Fadenlauf auch immer - für das Nähen des Rückenausschnitts war der Fadenlauf aber unerwartet günstig, die Kanten des V-Ausschnitts lagen dadurch nämlich annähernd im Fadenlauf und haben sich nicht verzogen. Die Stütznaht hatte ich wie fast immer vergessen.
Der Schlitz im Vorderteil hat nicht ganz die richtige Form - im Schnitt ist als Öffnung ein etwas breiteres U vorgesehen, das bemerkte ich aber erst, als der Schlitz schon verstürzt war. Jetzt bleibt es so.
Zuletzt kürzte ich das Top noch um 4 cm und steppte einen breiten Saum. Den Rock aus Leinenresten hatte ich hier schon vorgestellt.
Schnitt: 114 aus Burdastyle 4/2016
Material: Baumwollbatist (im schrägen Fadenlauf zugeschnitten), Viskose
Änderungen: Größe 38 zugeschnitten, um 4 cm verkürzt, rückwärtigen Riegel ohne Druckknopf einfach festgenäht
12 Kommentare:
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Hallo sieht alles irgendwie anders und sehr aufregend aus...besonders der Rückenausschnitt vom Shirt...toll geworden,
AntwortenLöschenLG schurrmurr
Die rote Blende am Ausschnitt ist sehr clever. So wird auch das schwierige (aber wunderschöne!) messinggrün tragbar.
AntwortenLöschenDas ist eine klassisch-schöne Kombi.
Schlicht aber kein bisschen langweilig.
TOLL!
Danke, Griselda.
LöschenDanke für den informativen Post. So etwas lese ich sehr gerne!
AntwortenLöschenDie Farbe finde ich nicht einfach zu tragen, allerdings steht sie dir sehr gut! Und der tiefe Rückenausschnitt ist ein überraschendes Detail eines sonst sehr schlichten Oberteils - schöne Umsetzung des Prada-Themas!
AntwortenLöschenDas Weinrot des Belegs zum Senfgrün des Tops finde ich sehr stimmig. Sehr schön zu sehen, wenn mal "schwierige" Farben gezeigt werden.
AntwortenLöschenLG
Siebensachen
Ha! Die Belege außen zu verjähren ist eine super Idee, die werde ich mir merken. Das Oberteil sieht toll aus, ich stehe ja auf interessante Rückenausschnitte.
AntwortenLöschenLG
Andrea
Steht Dir sehr gut, auch in echt, wie ich seit Mittwoch bestätigen kann.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Henriette
Gerade ist bei mir die neue Burda eingetroffen, und siehe da, darin ist ein Kleid mit einer außen liegenden Blende (Deine ist übrigens schöner) Man könnte fast glauben, die hätten bei Dir abgekupfert.
AntwortenLöschenLG, Stefanie
Das Heft habe ich noch gar nicht gesehen - muss ich morgen gleich mal gucken gehen. ich überlege ja, ob ich das Shirt auch nochmal als Kleid nähe (der Schnitt ist verlängert auch nochmal als Kleid im Heft drin), und dann natürlich wieder mit außen liegender Blende.
LöschenPS.Ich hatte vor ein paar Tagen schon einmal kommentiert, der ist wohl weg? Ich finde es toll, dass Du die Entstehung des Tops so ausführlich zeigst. Solche Details wie Stütznähte bei schrägen Ausschnitten (genäht oder nicht) werden bei Burda leider gar nicht mehr erwähnt, dabei macht das doch die Qualität eines Kleidungsstückes aus. Schön, dass man bei Dir die Sorte Tipps immer findet.
AntwortenLöschenLG, Stefanie
Der Kommentar ist leider nicht angekommen :-(
LöschenIm Spam ist er auch nicht. Manchmal sind Kommentare einfach "lost in translation".