Als ich letzte Woche das jüngste Heft von Burdastyle durchblätterte (Ausgabe September 2017) dachte ich mir: Es ist mal wieder Zeit für eine Heftkritik. Vor ziemlich genau einem Jahr verließ die Chefredakteurin Dagmar Bily das Blatt, der Posten wurde eingespart und der Heftinhalt wird seither von Rashana Jennings (Texte) und Anastasios Voulgaris (Mode und Schnitte) verantwortet. Kommissarisch, wie es zunächst hieß, aber bisher gibt es keine Anzeichen, dass sich diese Besetzung demnächst ändern würde. Nach einem Jahr und einer spürbaren Übergangsphase des Herumdümpelns sind nun auch die Veränderungen im Heft sichtbar, die das Duo angestoßen hat, und ich muss zugeben, wie sich das Heft entwickelt, gefällt mir recht gut. Ist das Heft wirklich besser geworden, oder ich milder? Um mein Bauchgefühl zu verifizieren, vergleiche ich das Heft 9/2017 mit der Septemberausgabe aus dem Vorjahr.
Schnittauswahl und -präsentation
Vorausgeschickt, ich freue mich sehr für Anastasios Voulgaris, dass er nun für die Schnittkollektion verantwortlich ist. Er arbeitete schon seit 2002 bei Burda im Moderessort, aber nie an verantwortlicher Position. Die Chefredakteurinnen kamen und gingen, auch die Chefinnen des Moderessorts wechselten, er aber blieb der ewige Stellvertreter - fünfzehn Jahre lang. Es befriedigt meinen Gerechtigkeitssinn, dass nach solchem Beharrungsvermögen schließlich doch eine ordentliche Beförderung winkte. Und Voulgaris ist offenbar in der Lage, den Leserinnen zuzuhören und oft geäußerte Verbesserungsvorschläge aufzunehmen. Ich mache das an folgenden Veränderungen fest:
Es gibt Ärmel
Es gibt Detailbilder
Über das Geschick von Burdastyle, interessante Schnittdetails hinter Requisiten wie Hundewelpen, Pferden, Torten, Handtaschen oder Blumensträußen zu verstecken, habe ich hier im Blog schon zu Genüge gelästert. Manchmal wurden die Kleider auch einfach an einer liegenden Frau in den Dünen abgelichtet. Prima! Im aktuellen Septemberheft gibt es nun tatsächlich Detailbilder und Fotos von hinten - und selbst das auch dieses Mal in der Brit-Chic-Strecke unvermeidliche Pferd (S. 34) darf nur dezent von der Seite ins Bild hineinschnuppern. Großartig!
Es gibt Klassiker
Die Schnitte in Burdastyle orientieren sich an der Laufstegmode, ja sie sind dem durchschnittlichen Peek-und-Cloppenburg-Schaufenster mitunter um ein oder zwei Jahre voraus. Das ist manchmal toll, wenn die Mode zufällig den eigenen Geschmack und die eigenen Kleidungsvorlieben trifft, manchmal aber auch weniger, wenn das nicht der Fall ist. Der Wunsch nach zeitloseren Schnittmustern im Heft wurde gerade in Nähforen oft geäußert, und ich kann ihn nachvollziehen, auch wenn die Burda-Einzelschnittmuster eigentlich genau solche Klassiker bieten.
Mit Heft 9/2017 haben nun im Vergleich zu 9/2016 einige aufgemotzte Klassiker Einzug gehalten: Ein schmaler Rock (Schnitt 114/115), ein Etuikleid (Schnitt 116), ein Wickelkleid (Schnitt 113) und der Blazer mit Schößchen vom Bild oben (Schnitt 118). In Heft 9/2016 gab es zum Vergleich nur einen Faltenrock (121) und einen Blazer (108), die ich als klassisch bezeichnen würde. Mit aktueller Mode haben diese Schnitte wenig zu tun, aber für Leute mit einem konservativeren Kleidungsgeschmack oder für solche ohne großen Schnittmusterfundus, die einfach nur einen Standardschnitt für einen engen Rock oder etwas ähnliches suchen, dürften diese Modelle genau das richtige sein.
Es gibt einen Vintage-Schnitt
Warum BurdaStyle seinen Fundus an Schnitten aus den letzten sechzig Jahren nicht schon längst systematisch verwertet, habe ich mich lange Jahre gefragt. Erst 2014 kam die Redaktion auf die Idee, Sonderhefte mit wieder aufgelegten alten Schnitten herauszubringen, und auch die monatlichen Hefte enthielten ab und zu einen Vintage-Schnittmuster, meistens abwechselnd mit dem "Designerschnitt", manchmal fiel aber auch beides weg. Das Septemberheft vom letzten Jahr brachte als Designerschnitt ein Dirndl von Lola Paltinger, dieses Jahr gibt es ein Kleid vom September 1957, laut Editorial der Beginn einer neuen Serie mit neu aufgelegten alten Schnittmustern. Die Wahl dieses sehr erwachsenen, nicht nach typischer Retromode aussehenden Kleides macht Hoffnung auf interessante Schnitte in den nächsten Heften.
Texte und Rubriken
Mit den Texten in Burdastyle ist es ja so: Kein Mensch kauft dieses Heft wegen der Texte. Die Texte sind schon gut, wenn sie nicht weiter unangenehm auffallen, mehr erwartet man nicht. Trotzdem lässt sich diese Aufgabe besser oder schlechter lösen. Neben dem eher diffusen Eindruck, dass in den begleitenden Texten zu den Modellfotos jetzt mehr auf Schnitt- und Verarbeitungsdetails eingegangen wird als früher und weniger blumiger, inhaltsloser Mode-Sprech in Wir-Form benutzt wird, ist mir der Wechsel in Stil und Ansprache besonders in einer Rubrik aufgefallen.
Nähen statt Hauswirtschaft
Die Rubrik "Wie geht eigentlich", die den "Modedoktor" ablöst, umfasst wie vorher eine Doppelseite, ja sogar die Grafikerin, die die Illustrationen macht, ist dieselbe geblieben. Im September 2017 wird das Verlegen von Brustabnähern in einer Serie von sachlichen Zeichnungen erklärt (oben im Bild auf der rechten Seite). Eine Änderung, die für gute Passform unerlässlich ist, die ich als Selbernäherin in meinen Anfangsjahren aber nicht kannte, und damit ging es mir sicher wie vielen Näh-Einsteigerinnen.
Die Rubrik "Modedoktor" (links) brachte hingegen vor einem Jahr eine Bügelanleitung - und nicht etwa für das Bügeln während des Nähens, sondern für das Bügeln von Hemden und Blusen, dekoriert mit süßen Pünktchen und einer putzigen Vignette, die eine Krankenschwester im fünfziger-Jahre-Stil zeigt. Die Problematik - wie werden Hemden faltenfrei gebügelt - wurde in eine Frage-Antwort-Sequenz eingekleidet, es handelte sich also um eine Art hauswirtschaftlichen Rat "von Frau zu Frau". Ich glaube ich muss nicht extra betonen, wie wenig mich im Kontext einer Nähzeitschrift (und übrigens auch sonst) das korrekte Bügeln von Oberhemden interessiert, und wie rückwärtsgewandt und betulich ich so eine Seite mit Haushaltstipps finde. In den anderen Modedoktor-Folgen wurden in der gleichen Aufmachung durchaus auch mal Nähtechniken erklärt, aber ich erinnere mich auch gut daran, dass in den Warenkunde-Rubriken in den letzten Jahren auch mal Wäschetrockner, Staubsauger oder Feinwaschmittel besprochen wurden.
Die schleichende Hauswirtschaftisierung des Burdastyle-Magazins, die sich auch im Auftauchen von Backrezepten äußerte, scheint mir aber vorerst gestoppt. Die Basteln-und-Backen-Rubrik werden wir wohl leider nicht mehr los, auch wenn sie zur Zeit nicht mehr dazu da ist, das richtige Umfeld für die Anzeigen eines Likörherstellers zu bieten. Immerhin ist der Bastelanteil gestiegen und der Kochrezeptanteil gesunken, das werte ich als kleinen Hoffnungsschimmer.
Höherer Preis, weniger Schnitte?
Mit der Ausgabe 9/2017 stieg der Heftpreis um 1 Euro, von 5,90 auf 6,90. Einen Hinweis oder eine kleine Erklärung in Heft hätte ich zwar schön gefunden, aber ich finde den Preis für das Schnittmusterheft auch jetzt noch vollkommen in Ordnung und kann mich gar nicht erinnern, wann der Preis zuletzt erhöht wurde - es muss Jahre her sein. Bei den wenigen Anzeigen, die das Heft mittlerweile enthält, finde ich eher erstaunlich, dass man es noch immer zu diesem Preis anbieten kann. Und da, wo ich wohne, bekommt man für 1 Euro nicht einmal eine Kugel Eis.
Sehr oft liest man den an Burda gerichteten Vorwurf, das Heft enthalte jedes Jahr weniger Schnittmuster. Der Vergleich von 9/2016 mit 9/2017 bestätigt das so nicht: In beiden Heften gibt es zahlreiche Modelle, die nur durch eine kleine Variation eines Schnittes entstehen, eine andere Länge z. B. oder ein Kleidoberteil, das ein andernmal als Bluse fungiert. Die Menge an unterschiedlichen Schnittgrundlagen erscheint mir gleich - wobei Heft 9/2016 insofern eine schlechte Vergleichsgrundlage bietet, weil allein vier fast identische Dirndlschnitte enthalten sind, die aber alle eine eigene Modellnummer erhalten haben. Das müsste man auf der Grundlage von mehr Heften einmal auszählen. Verglichen mit der Handvoll Schnittmuster, die z. B. Maison Victor bietet (für 7,95) finde ich das Schnittangebot bei Burda aber immer noch sehr üppig.
Mein Schnittfavorit der Ausgabe
Die Wolljacke mit Kelchkragen und Pattentaschen, Modell 119, ist mein Favorit in dieser Ausgabe. Ich habe einige schöne, dicke Wollstoffe und brauche langsam mal einen Ersatz für die schwarze kurze Walkjacke, die ich im Herbst oft trage. Susanne - Sujuti hat auch ein Auge auf den Schnitt geworfen und kommentierte letztens, dass diese A-Form gerade dabei wäre, Blousonjacken abzulösen. Prima, dann nähe ich mir doch keine Bomberjacke mehr (ob ich sowas mag und ob es zu mir passen könnte, darüber denke ich seit etwa zwei Jahren nach), sondern springe schnell auf den A-Jacken-Zug auf. Nicht sicher bin ich wie gesagt, was die dreiviertellangen, weiten Ärmel betrifft. praktisch ist das nicht, aber vielleicht schön? An nicht zu kalten, nicht zu windigen Herbsttagen, goldener Oktober und so? Mal sehen.
Ich hoffe, die Heftkritik hat euch Spaß gemacht - eine regelmäßige Heftbesprechung aus weiblicher und männlicher Perspektive gibt es auch beim Erschöpften Quota hier, falls ihr von Burda noch nicht genug habt. Ich glaube, der weiße Rollkragenpullover ist wirklich derselbe... Alle Modelle aus 9/2017 gibt es hier zu sehen, und natürlich interessiert mich eure Meinung zu diesem Heft!
Vielen Dank für diesen Beitrag. Es hat mir tatsächlich Spaß gemacht ihn zu lesen und ich fühle mich jetzt umfassend informiert. Scheint mir ein wirklich ansprechendes Heft zu sein. Mir paßt Burda zum Glück ganz gut mit ein paar Kniffen, aber was ich besonders schätze ist, daß sie relativ häufig auch mal einen Schnitt für kleine Frauen veröffentlichen. Für mich mit 155 cm ganz nützlich. Das leistet kein anderes Heft sonst auf dem gängigen Zeitschriftenmarkt.
AntwortenLöschenLG
Lila-cat
Ja, das stimmt allerdings - und solche Größen kann man in der Regel im Laden auch nicht kaufen. An den Markt der Kleinen und der Großen denkt keiner der anderen Schnitthersteller.
LöschenNervig finde ich allerdings, dass die Plusmode nicht mehr klar getrennt ist - empfinde ich eher als Nachteil, verstehe auch den Sinn dessen nicht ganz. Trotzdem, ich mag die Burda.
AntwortenLöschenVielleicht - siehe oben - weil die Kurz- und die Langgrößen auch nicht getrennt sind?
LöschenDanke für den ausführlichen Bericht. Hatte mir schon länger keine Ausgabe mehr gekauft, ich glaube ich muss da doch mal reinschauen.
AntwortenLöschenLieber Gruß Muriel
Gerne!
LöschenIch werde auch mal reinschauen. Danke für deinen lesenswerten Bericht!
AntwortenLöschenLG Kerstin
Ich werde auch mal reinschauen. Danke für deinen lesenswerten Bericht!
AntwortenLöschenLG Kerstin
Aber gerne!
LöschenVielen, vielen Dank für diesen schönen Post. Man liest immer nur schlechtes über die Burda, da sind Deine Zeilen eine Wohltat.
AntwortenLöschenIch - als großer Burda-Fan - kann auch nur bestätigen, dass sich die Zeitschrift gewandelt hat, und zwar zum Besseren hin.
Zur Preiserhöhung möchte ich noch etwas sagen: Wenn die Tageszeitung ihre Preise erhöht, dann steht das irgendwo im Kleingedruckten, damit die Leser Zeit haben, das Abo zu kündigen. Eventuell ist das bei der Burda auch so, aber dafür lege ich meine Hand nicht ins Feuer. Aber auch bei der Preiserhöhung ist es so, wie Du geschrieben hast: Wann wurde das letzte Mal der Preis erhöht? Selbst 6,90 € finde ich noch durchaus angebracht. Es gibt Nähzeitschriften, die sind deutlich teurer, und wenn ich die durchblättere, dann habe ich das Gefühl, ich gucke mir immer wieder die gleichen Basic-Teile an.
Ich freue mich auf alle Fälle über diesen positiven Wandel.
LG, Sandra
Das Kleid, das du gerade nähst, ist ja das beste Beispiel für die Qualität von Burda. Sowas bietet kein anderen Heft, und auch die meisten Indie-Schnittmusteranbieter haben nichts Vergleichbares. Und wenn doch könnte man mindestens 15e für den Schnitt anlegen.
LöschenMerci für deinen Vergleich und die Hintergrundinfos zu den neuen Machern.
AntwortenLöschenDa ich mit Burdaschnitten für meine Figur gut zurechtkomme, ist diese Zeitschrift, trotz der Neuerscheinungen anderer Hersteller auf dem Markt, nach wie vor meine erste Wahl.
Wenn mir mindestens zwei Modelle im Heft zusagen, kaufe ich die Zeitung und ich muss sagen, dass ich dieses Jahr, bis jetzt, fast alle Ausgaben mitgenommen habe, : ).
Im Vergleich mit anderen Nähzeitschriften finde ich die Preiserhöhung auch völlig in Ordnung.
Ja, das Jäckchen..., ich habe mich auch schon gefragt, ob es überhaupt praktisch sein wird, also als Jacke, oder nur ein modisches Accessoire. Klar kann man die Ärmel verlängern oder ganz ohne Volants nähen, aber ich glaube, dann geht einiges an Charme verloren. Ich denke, dass ich es einfach mal ohne Änderung nähe, weil ich den Schnitt einfach sehr nett finde, auch auf die Gefahr hin, dass es "nur" ein modisches Accessoire wird; ich habe einfach Lust darauf. Muss ja nicht immer alles quadratisch, praktisch und gut sein,
: ).
LG von Susanne
Das sehe ich genauso. Ich habe wegen der Ärmel zwar auch etwas Bedenken, aber andererseits haben gerade die ihren Charme, und es wäre ja auch nicht meine einzige Jacke. Wenn im nächsten Heft nicht noch etwas besseres kommt, nähe ich den Schnitt sehr wahrscheinlich.
LöschenHallo Constanze, was für eine gute Analyse! Danke! Es lässt mich die Burda noch einmal genauer durchblättern.
AntwortenLöschenZum Preis ist zu sagen, dass ja beim Kiosk-Heft ein Fertigschnitt dabei war, der schon allein fast 7€ kostet.
Ich bin Abonnentin und habe auf Anfrage diesen Schnitt kostenlos zugeschickt bekommen.
Liebe Grüße, Sabina
Danke für den Tipp, das ist bestimmt auch für die anderen Abonentinnen interessant.
LöschenHallo Constanze
AntwortenLöschenIch selbst schaue die Sachen nicht so kritisch an, kann aber wenn ich Ihre Kommentare lesen dem zu stimmen. Da ich auch Abonnentin bin, nehme ich den Tipp von Mama Sabina gerne auf und bestelle mir auch noch den Fertigschnitt.
Liebe Grüsse Anita aus Basel
Ja, ich bin manchmal sicher etwas überkritisch mit dem Heft - aber mir macht es auch einfach Spaß, mir zu überlegen, was die Strategie hinter dem Heftkonzept sein könnte. Die Macherinnen müssen ja viel unter einen Hut bringen: Ein Heft, das die Käuferinnen hier, aber auch die in anderen Ländern mögen, und das zugleich für Werbeanzeigen gebucht wird. Das ist sicher nicht einfach.
Löschenviele Grüße in den Süden!
Ich schätze deine ausgewogene "Berichterstattung" sehr. Wenn Burda jetzt noch seine Proportionen in der Schnittkonstruktion überdenkt, werde ich womöglich auch noch Kundin ;)
AntwortenLöschenLG, Bele
Ich sollte mich von Burda sponsern lassen!
LöschenHallo Constanze,
AntwortenLöschenvielen Dank für deine Burda-Kritik. Ich finde es wunderbar, dass du die Zeitschrift analysiert und nicht verrissen hast, wie es so oft bei Burda geschieht. Ich mag die Burda und zwar seit über 20 Jahren. In den alten Heften waren stets Rezepte und auch die an die jeweilige Zeit angepassten Retromodelle vorhanden. Sogar ein großes Kreuzworträtsel wurde angeboten. Bin mal gespannt, wann das wieder aufgelegt wird. ;))
Das kurze A-Jäckchen ist auch mein persönlicher Favorit. Allerdings stören mich die kurzen Ärmel sehr. *grummel* Aber wie bereits Susanne geschrieben hat, verleihen die kurzen Ärmel der Jacke ihren Charme. Außerdem liegt hier noch ein "oller Persianerfake" herum, der dem Modell sehr schmeicheln würde. (Ach, schon wieder Nähträume und gar keine Zeit!)
LG Martina
Persianerfake klingt perfekt für den Schnitt, mir gefällt die grüne Version der Jacke aus dem Boucléstoff (oder was das ist) gerade besonders gut, ich glaube der Schnitt ist für so einen Stoff mit Struktur genau richtig. Ihc warte ja ehrlich gesagt auf die Wiederkehr des Horoskops!
Löschenwirklich schön, mal über Burda etwas positives zu lesen (vor allem, da ich diese Ausgabe neben der Märzausgabe ganz grandios finde :)), mal schauen, was sie in Zukunft noch so veranstalten...(und wann die neue Homepage endlich vollends einsetzbar ist).
AntwortenLöschenLG Maria
Dass sich der Webseiten-Relaunch jetzt schon monatelang hinzieht, habe ich gerade erst mitbekommen, weil ich die Seite aus Gewohnheit vollkommen ignoriert habe - die Heftvorschau und andere interessante Donge findet man ja nur auf anderen Seiten. Aber was da geplant ist, macht einen ganz guten Eindruck, z. B, so, als könnte man endlich vernünftig nach Schnitten suchen.
LöschenDanke für den wunderbaren Bericht. Ich habe die Zeitschrift auch gekauft und freue mich über die schönen Modelle. Die Jacke finde ich auch sehr, sehr schön.
AntwortenLöschenIch hoffe, dass es noch viele so ansprechende Ausgaben von Burda geben wird.
Liebe Grüße
Gaby
Ja, ich auch - das ist jetzt eine gute Phase, ich hoffe auch, dass das anhält.
LöschenWas mir positiv aufgefallen ist: die Übersicht der Modelle ist jetzt auf der Rückseite des Heftumschlages abgebildet. D.h. ich muß am Zeitschriftenstand nicht im Heft 'rumblättern (was ich nur ungern mache, wenn ich das Heft dann doch nicht kaufe), sondern ich brauche das gesamte Heft nur umdrehen. Die Vermischung von "Normal" und "Plusgrößen" ist mir auch gleich aufgefallen. Vielleicht möchte Burda die "Plus-Modelle" einfach in die normalen Modestrecken integrieren und das Herausstellungsmerkmal "Plus" damit vermeiden/aufheben. Die Kindermodelle waren, glaube ich, auch nicht mehr extra abgebildet (habe das Heft gerade nicht griffbereit). Die Vermeidung von Anglizismen (die mir unglaublich auf den Wecker gingen) fiel mir bei 'Nahtreißer' sofort auf (statt Zipper), allerdings sage ich noch Reissverschluss, bin also auch nicht up-to-date (...ich weiß...).Aber das sind letztlich Nebenkriegsschauplätze.Über blöde (Entschuldigung) Texte kann ich hinweglesen, Kochrezepte haben für mich überhaupt nichts in einer Nähzeitschrift verloren, und bei dem Argument mit den Werbeeinnahmen frage ich mich immer, warum denn dann nicht für all das geworben wird, was man als Näherin benötigt. Also Werbung für Zubehör/Stoffe/Nähmaschinen/Bügeln etc. pp. Gerade bei Stoffen wäre ich für Bezugsquellen dankbar,auf die ich auch durch Internetrecherche evtl. nicht selbst komme.Die ärmellosen Kleider im Winter fand ich auch immer seltsam.Auch Söckchen in Pumps zu nackten Beinen und Wollmantel...? Ich frage mich dann: soll ich das jetzt ernst nehmen, oder über die gestalterische Freiheit des Stylisten hinwegsehen und das Beste für mich adaptieren (nämlich das Schnittmuster des Wollmantels). Ich war immer etwas ambivalent: einerseits schätze ich schöne Modefotos (manche Puristin schätzt ja Bilder ohne kompletten Schnick-Schnack drumerhum), anderseits fühle ich mich veräppelt, wenn Tiere/Kinder/Pflanzen/Posen interessante Details verdecken.Als näherfahrene Leserin lege ich Wert auf aussergewöhnliche Konstruktionen, Schnittmuster. 08/15 interessiert mich überhaupt nicht und wenn ich in der Übersicht nur quadratische Teile sehe, dann bleibt das Heft eben im Geschäft.Was mich sehr freuen würde, wenn es eine Rubrik gäbe, wo alte oder in Vergessenheit geratene Nähmethoden aus der Versenkung gehoben würden.Es wäre doch schade, wenn es nur noch um "easy" geht. Und der Fundus an alten Schnittmustern der Burda aus den 60ern (oder noch älter), sollte auf jeden Fall genutzt werden (im Sommer z.B. ein Badeanzug oder Bikini wie früher).Ach ja, man könnte ewig so weiterschreiben, wahrscheinlich würde jede Kommentatorin so ihre Wünsche/Vorstellungen haben und sich am liebsten ihr eigenes Heft zusammenstellen...utopisch. Das waren jetzt meine Gedanken zu dem Thema.
AntwortenLöschenIch kann dir in allem zustimmen. Was die Werbung von Stoff- und Zubehörherstellern oder -händlern etc. betrifft, möchte ich zu Bedenken geben, dass die sich die Werbepreise bei Burda wahrscheinlich eher nicht leisten können. Eine ganze Seite kostet ab 16000 €, die günstigste Anzeige, eine Achtelseite ab 2700 €. (Die Anzeigenpreisliste findet man hier: http://bcn.burda.de/service/download-center/) Das ist einfach eine Menge Geld.
LöschenBurda ist mit den Anzeigen auch etwas im Dilemma: Die brauchen eigentlich lauter ganzseitige Anzeigen wie in den Modemagazinen, aber es gibt nicht so viele Unternehmen, für die das interessant ist und die das auch bezahlen können. Bekleidungsmarken werden wohl kaum in einem Schnittmusterheft werben, bleiben also vielleicht noch Schuhmarken, Kosmetik, Parfum, Strumpfhosen, Schmuck. Und die werben vielleicht dann doch lieber in Elle, Instyle oder Freundin (wenns der Burda-Verlag sein soll) - auch wenn die Werbung in den Heften noch einen Tick teurer ist.
Danke für die Hintergrundinfos und diese ausführliche Zusammenfassung!
AntwortenLöschenMir ist die positive Entwicklung nur unterschwellig aufgefallen, Dein Artikel hat sie mir gut verdeutlicht. Die Vergrößerung der Modellanzahl durch kleinste Veränderungen (manchmal auch nur durch eine andere Stoffwahl) gefällt mir weiterhin nicht.
Übrigens liebe ich es, in älteren Burdaheften gerade die Werbung und sonstigen Artikel zu lesen. Auch die Modellbeschreibungen. Mir scheint es, als ob man dabei auch eine Art Kultur-Gegenwartsbeschreibung in der Hand hält. Bei den aktuellen Ausgaben freue ich mich allerdings, wenn nicht so viel Werbung enthalten ist. Ein Teufelskreis ;-)
Jaja, "Frauengold" und andere "Stärkungsmittel", aka Kräuterschnäpse...
LöschenDanke für Deine Rückmeldung (wollte schon Feedback schreiben und konnte mich gerade noch selbst zur Ordnung rufen). Das mit den Preisen für die Werbeseiten habe ich tatsächlich nicht bedacht. Im Grunde ist das für mich auch nicht so wichtig. Wenn Burda mit nähfernen Artikeln wirbt, weil sie dadurch ihr Heft finanzieren können, dann soll es so ein. Ich bin durchaus in der Lage darüber hinwegzusehen, wenn der Rest stimmt.Aber wie machen das andere Nähzeitschriften, die gar keine Werbung enthalten, das ist mir auch schon mal aufgefallen? Sei's drum.Danke für die Hinweise!
AntwortenLöschenWie das andere Nähzeitschriften mit wenig Werbung machen, ist wirklich eine interessante Frage! Bei Maison Victor werden ja außerdem die Schnitte einzeln und Stoffpakete verkauft, ich nehme an, das finanziert das Heft mit. Bei den Zeitschriften im OZ-Verlag: Keine Ahnung. Viele sind Lizenztitel (Knipmode, Patrones), vermutlich ist das viel billiger, als so ein Heft komplett selbst zu produzieren. Bei einigen Heften (meine Nähmode) wird das billigste Papier verwendet, anscheinend rechnet sich das dann über die Masse irgendwie. Die Anzeigenseite kostet je nach Titel zwischen 3000 und 4600 Euro (Priese findet man hier; https://www.oz-verlag.de/wp-content/uploads/2017/02/Mediadaten_Women_Classics_2017.pdf ), und es ist wirklich wenig Werbung drin, ich habe mal ein paar Hefte im Hinblick darauf durchgeblättert, das meiste ist Werbung für andere Zeitschriften oder Bücher im OZ-Verlag. Also, ich frage mich das jetzt auch!
LöschenAuch von mir noch ein dickes Dankeschön für deine ausführliche Beschreibung! Das klingt vielversprechend, ich werde mir die Ausgabe bei nächster Gelegenheit genau ansehen.
AntwortenLöschenBei den Modestrecken bin ich auch immer etwas zwiespältig. Insgesamt gefällt mir der Ansatz, die aktuelle Mode in Schnittmuster umzusetzen (auch wenn mein Bedarf an Rüschen und asymetrisch gedeckt ist). Und schon einige Male ist mir aufgefallen, dass die Burda die Trends vor dem Massenmarkt gezeigt hat. Zudem finde ich die diversen Konkurrenzblätter, die sich vor allem auf die Schnittmuster konzentrieren und dabei nur Designbeispiele in biederen Stoffen zeigen, einfach nicht inspirierend. Trotzdem sollten die Fotos doch einen guten Eindruck der Schnittmuster vermitteln. Vor allem dass es jetzt Detailaufnahmen gibt, finde ich daher super. Gerade bei kniffligen Details sollte das doch helfen, die kurz gehaltenen Nähanleitungen besser zu interpretieren.
LG Christa
Köstlich geschrieben! Ich verfolge Burda nicht, kann aber deine Ansichten und Einsichten gut nachvollziehen. Hier liegt ein Stapel Hefte aus den 70ern rum, den meine Mutter aussortiert hat, und der mich sehr reizt, ihn genauer durchzusehen und darüber zu schreiben. Aber eines nach dem anderen. Erst urlauben! lg, Gabi
AntwortenLöschenVielleicht muss ich doch mal wieder am Kiosk durch eine Burda blättern. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das zu letzt gemacht habe, geschweige denn wann ich das letzte Mal eine Burda gekauft habe. Sicherlich mehr als 5 Jahre her.
AntwortenLöschenMir ist damals nämlich aufgefallen, dass ich nie etwas danach genäht habe. Mir waren die Schnitte einfach fast immer zu aufwendig, im Alltag trage ich eher Hose + einfaches T-Shirt.
Aber deine Review zu dem Heft und der Vergleich habe mich zu mindest dazu gebracht mir die Modellübersicht anzusehen und so schlecht finde ich es diesmal gar nicht.
Aber zustimmen muss ich dir bei den deplazierten Rezepten und dass obwohl ich sehr gerne koche. Die gehören fü mich einfach nicht in eine Nähzeitschrift.
Ja, die Rezepte - man würde in einer Kochzeitschrift ja auch keine Nähanleitung abdrucken. Das Phänomen "ich kaufe es, aber nutze es nicht" habe ich mit Strickheften (Verena, Rebecca). Noch nie ein einziges Teil aus einem Strickheft gestrickt, seitdem mir das aufgefallen ist, kaufe ich keine mehr.
LöschenVielen Dank für die Verlinkung. Fühle mich geehrt. :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Aber gerne!
LöschenSehr interessant...muß das neue Heft mal genauer anschauen.
AntwortenLöschenAlte Burda Hefte sah ich kürzlich beim Awo Flohmarkt Osdorfer Str....der nächste ist am 17.9.17...falls jemand was sucht...gibt auch Knöpfe und Stoffe.
LG schurrmurr
Danke für den tollen Beitrag!! Viele meiner Kundinnen haben im Laufe des Jahres aufgehört, Burda zu kaufen oder das Abo gekündigt.
AntwortenLöschenich verteidige sie. Du hast Recht.. es tut sich einiges!
liebe Grüße von Ellen
Dieses ganze Koch-, Back- und Bastelgedöns brauche ich z.B. gar nicht. Und was mich am Heft immer noch stört, ist diese Verteilung eines Schnitts auf verschiedene Bereiche im Heft anstatt das selbe Modell dreimal am Stück hintereinander zu präsentieren. Ansonsten gefällt mir die Burda ganz gut, und ich habe nichts zu meckern.
AntwortenLöschenLG
Ulrike
Kann mir bitte jemand sagen welcher Fertigschnitt dem Septemberheft 2017 in den Geschäften beigelegt war.Bin auch Abonnentin und höre hier erstmals davon.
AntwortenLöschenLG Roswitha
Das war ein zusätzlicher Schnittbogen für das Kleid, das auch auf dem Titel abgebildet ist (rosa, mit den Bändern in der Taille) und der auch zum Herauskopieren auf dem normalen Bogen ist. Die Einzelheftkäuferin kann den Schnitt also einfach ausschneiden und loslegen. Du hast also keinen Schnitt verpasst, aber es ist wirklich etwas ungeschickt, dass ausgerechnet die Abonenntinnen die Beilage nicht bekommen haben.
LöschenVielen herzlichen Dank für die schnelle Antwort.Finde ich auch sehr ungeschickt ausgerechnet den Abonnenten den Schnitt nicht beizulegen wenn es schon nicht für alle gereicht hat.Denke sowieso darüber nach mein Abonnement nach vielen Jahren zu kündigen.Die Hefte waren im Laufe der Jahre immer mal wieder verpackt und zur Zeit mal wieder nicht.Das hat zur Folge,dass die Hefte oft sehr zerfleddert ankommen.Auch über die Pünktlichkeit bin ich nicht sehr begeistert.Habt Ihr bessere Erfahrungen ?
AntwortenLöschenIch habe schon sehr lange kein Abo mehr, daher auch keine Erfahrungen, wie das im Moment so läuft. Als ich vor Jahren noch in Leipzig ein Abo hatte, klappte die Zustellung immer gut - da hängt sicher auch viel von der Post ab, ich glaube nicht, dass das hier in B. ähnlich gut funktionieren würde.
LöschenWow toller und sprachlich genialer Vergleich! Habe ihn Grade meiner Mama vorgelesen, wir haben sehr gekichert und dabei die 9/2016 vor uns gehabt. Weiter so :)
AntwortenLöschenWow toller und sprachlich genialer Vergleich! Habe ihn Grade meiner Mama vorgelesen, wir haben sehr gekichert und dabei die 9/2016 vor uns gehabt. Weiter so :)
AntwortenLöschenMir ist noch etwas aufgefallen; in der 4/2017 habe ich zum ersten Mal eine Anleitung entdeckt, die ich wirklich von A bis Z verstanden habe - ob das auch zu den Verbesserungen zählt? Ich werde die Augen offen halten.
AntwortenLöschenLG
Ulrike