Montag, 7. Januar 2019

Mein neues Hobby: Stoffe stapeln

Jahresanfang, Zeit für Bestandsaufnahmen und Pläne. Ich habe 2018 wirklich wenig genäht. Nach einem Oberteil und einem Kleid bei der Annäherung 2018 (das Kleid habe ich hier immer noch nicht richtig gezeigt, es hat sich aber als ideales Buchmesse-Kleid erwiesen), kam erstmal nicht mehr viel - außer Vorhänge für die neue Wohnung, das endlich fertiggestellte Anna-Kleid aus Batikstoff, ein Spätsommerkleid, ein paar nicht verbloggte schnelle T-Shirts und Pyjamas, schließlich wurde die Flaum-Strickjacke fertig und erst vor kurzem ein Pullover und ein Jeansrock. Die Renovierung der Wohnung zog sich ziemlich hin und der sehr heiße Sommer und bot auch kein ideales Nähwetter.

Der Zwang, für den Umzug wirklich alle Stoffkisten zu öffnen und durchzusortieren (und dabei ein paar fast vergessene Stofflagerplätze zu entdecken, ähem), führte wenigstens dazu, dass ich nur sehr wenig Stoff gekauft habe - insgesamt kamen 2018 ca. 17 Meter dazu, mehr war es wirklich nicht.

Und statt zu nähen machte ich vor allem Pläne, zog Stoffe mit einem konkreten Plan im Kopf aus dem Lager, suchte den Schnitt dazu, stapelte Stoff und Schnitt auf, noch einen Stoff und noch einen Schnitt darüber, und noch einen und noch einen - um das meiste davon, wenn die passende Jahreszeit für das Vorhaben vorbei war, unangeschnitten wieder wegzuräumen.

Das Paradoxe daran ist, ich habe zum ersten Mal seit 2007 wieder ein eigenes Arbeits- und Nähzimmer. Zwar nur mit einem großen Tisch, so dass Laptop und Nähmaschine jeweils wieder weggeräumt werden müssen - aber es ist trotzdem ein großer Fortschritt. Gleichzeitig arbeite ich wieder von zuhause aus, ohne Schreibtisch in einem externen Büro, und da ich im Prinzip sehr gerne arbeite, fällt es mir oft schwer, "Arbeit" und "Freizeit" vernüftig zu trennen und vor allem abends einen Abschluss zu finden. Wer zuhause arbeitet, wird das kennen: Man sucht tagsüber mal eben zwischendurch eine Maschine Wäsche zusammen und hängt sie anschließend auf, aber noch viel häufiger schreibt man abends eben noch schnell eine Mail, während man das Nudelwasser beaufsichtigt. Bis jetzt leide ich nicht besonders unter dieser etwas ausufernden Arbeit, aber da ich weiß, dass das auf lange Sicht wirklich zum Problem werden kann, und weil das außerdem dazu führt, dass ich zu Dingen wie Nähen, die mir auch Spaß machen, nicht mehr komme, habe ich für 2019 nur den einen Vorsatz, Arbeit und Freizeit wieder richtig zu trennen und mir vor allem richtige, echte Freizeit und das heißt vor allem Nähzeit einzuplanen. Denn Stoffe stapeln und wieder umsortieren ist ja nicht mein Hobby. Außerdem ist mein Kleiderschrank durch das Aussortieren vor dem Umzug nur noch locker gefüllt, und ich könnte wirklich einige Dinge brauchen. 


Daher zeige ich hier einfach mal meinen aktuellen Stoffstapel und die dazugehörigen Pläne. Der aktuelle Stapel besteht aus dunkelgrünem, sehr dickem Cord aus Italien (ein Coupon von 1,20 m), der zu einer Jacke 104 aus Burdastyle 11/2018 werden soll, eingefasst mit dunkelrotem Schrägband. Meine Schnittwahl erstaunt mich mittlerweile etwas, aber da das Projekt schon angefangen ist, nähe ich die Jacke jetzt auch, es wird sich ja herausstellen, ob ich sie dann häufig anziehe.


Der zweite grüne Stoff ist Baumwolltwill vom Markt, daraus soll der Hosenrock "Milly" aus La Maison Victor 1/2016 werden.


Der Streifenstoff ist eine locker gewebte, etwas kreppige Viskose, ebenfalls ein Coupon aus Italien, das soll ein Oberteil werden, der Schnitt steht noch nicht fest. Bei der Suche nach Wintermantel-Schnitten begegnete mir bei Burda ein Schnitt für ein Webstoffsirt mit Jerseybündchen, vielleicht wird es das. Oder ich probiere endlich einen Schnitt aus La Mia Boutique aus, der italienischen Nähzeitschrift, die es eine kurze Zeit auch in sehr schlechter deutscher Übersetzung gab. Ich halte euch auf dem laufenden.




8 Kommentare:

  1. Interessante Pläne hast Du da! Grün ist eigentlich nicht meine Farbe, aber diese beiden Grüntöne gefallen mir ausnehmend gut. Ich kann mir sowohl Jacke als auch Hose sehr gut virsvorste. Die Jacke hat dann etwas von einem Janker. Und der Blusenstiff ist sicher vielfältig verwendbar, er hat so tolle Farben und Streifen gehen immer. Bin gespannt auf die Ergebnisse und wünsche Dir Zeit fürs Nähen! LG Anke

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  2. Wow da hast Du Dir viel vorgenommen. Die Jacke finde ich sehr interessant, den Hosenrock ebenfalls. Aber ich kann Ydich etwas beruhigen ich stapele auch ein paar Stoffe mit Schnittmuster und hoffe auf mehr Zeit. Mit dem Homeoffice kann ich Dich gut verstehen. Geht mir ähnlich. Lieben Gruß Sylvia

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  3. Schöne Schnittauswahl; da bin ich sehr gespannt auf deine Ergebnisse und Grün ist ja ganz meine Farbe, jedenfalls die dunklen Töne, so wie deine Stoffe.
    Dann hoffe ich mal, dass du dir selbst ein bißchen Freizeit gönnst, um die Pläne zu verwirklichen, : ).
    LG von Susanne

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  4. Liebe Lucy,
    Ja, sowas ist schwierig. Ich mache zum Glück nur selten Homeoffice. Aber wenn setze ich mich an den Esstisch zum Arbeiten, weil ich sonst nur an der NäMa hängen würde. ;)
    LG Rike

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  5. Stoffe stapeln, dem Hobby fröhne ich auch :-)
    Viel Erfolg beim Trennen von Arbeit und Freizeit. Sicher umso herausfordernder, wenn beides in demselben Raum stattfindet. Für mich müsste sich wenigstens die Sitz- und Blickposition wechseln (andere Seite des Tischs fürs Nähen o.ä.) und das jeweils andere komplett aus dem Sichtbereich verschwinden... Es wäre toll, Deine Erfahrungen in 2019 dazu zu lesen. Das grüne Outfit wird sicher wunderbar, der Blousonjanker passt imo prima zum Hosenrock, Schnitt wie Stoff!

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  6. Spannend! Ich drücke die Daumen für die baldige Realisierung des grünen Outfits, das sieht wirklich sehr vielversprechend aus! Nur 17 Meter SToff gekauft, das ist doch eine gute Nachricht ;-) Und ein eigenes Nähzimmer sowieso! Bin sicher dass du einen Weg findest den Laptop wegzuräumen und die Näma in den Vordergrund zu rücken - Die Kreativität lässt sich mit Stoff und Näma doch viel besser ausschöpfen als mit Laptop. LG Kuestensocke

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  7. Die drei Stoffe passen ja gut zusammen. Gute Idee, die Nähprojekte in Outfits zu planen. Das mit den Trennen von Arbeit und Freizeit kenne ich, das ist wirklich schwierig zu trennen. Ich bin oft nicht konsequent und diszipliniert genug, und öfter leidet dann die Freizeit, nicht die Arbeit. Ich wünsche gutes Gelingen, bei allen deinen Plänen! LG Christiane

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  8. Stoffe mit Schnitt stapeln ist auch mein, bislang geheimgehaltenen Hobby. Wir könnten eine Neigungsgruppe dazu aufmachen. Ich finde übrigens das "dahinmeandern" = machen was mir in den Sinn kommt, nicht mehr trennen zwischen Arbeit und Freizeit, kaum Termine und Fristen haben, einen großen Gewinn meines Ruhestandes.
    Viel Vergnügen bei der Realisierung der Pläne.
    Mema

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