Sonntag, 25. November 2012
Aus Stoffmanipulation wird Stoffspielerei
Die Stoffmanipulations-Aktion von Suschna startet heute neu als Stoffspielerei und mit etwas verändertem Modus: Die Gastgeberrolle wechselt, heute sammelt Kathrin, annekata die Beiträge.
Ich hatte in meinen Stoffmanipulationsbeiträgen dieses Jahr bisher immer mit weißen Stoffen experimentiert und anschließend aus den Experimenten Stoffbeutel genäht. Nach einer stattlichen Reihe von Beuteln denke ich aber, jetzt ist es genug und nehme den Namenswechsel zum Anlass, die stoffspielerischen Experimente auf andere Objekte auszudehnen, vorzugsweise auf welche zum Anziehen.
"Origami" oder "Licht und Schatten" waren die Stichworte, die sich Kathrin als Ausgangspunkt ihrer eigenen Stoffspielereiexperimente in diesem Monat gegeben hatte. Das traf sich gut, denn schon lange wollte ich einen Schal aus schwarzem, transparentem Baumwollvoile (eigentlich ein schmal gesäumtes, großzügiges Stück Meterware) "irgendwie" gestalten. Ich liebe solche Baumwollschals, nur ihre meistens indisch-alternativ-ökologische Optik liebe ich nicht. Ein Versuch mit aufgenähten Jerseyapplikationen im Alabama-Chanin-Stil sah nicht so schön aus, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Deshalb probierte ich jetzt etwas Einfaches, ohne großartige Muster: aus Resten vom Mantelstoff - dicker schwarzblauer Wollflausch - schnitt ich Kreise in etwa 2-€-Stück-Größe. Sie wurden mit rotem Sticktwist mit einigen Knötchenstichen auf dem Schal befestigt, in einer lockeren, unregelmäßigen Bordüre entlang der schmalen Seiten.
Die Schalenden bekommen dadurch ein schönes Gewicht, die roten Knötchen leuchten aus dem Ton-in-Ton-Schwarz aus feiner Baumwolle und dicker Wolle. Wenn der Schal gewaschen wird, werden sich die Wollkreise vermutlich noch etwas mehr verfilzen und dadurch noch plastischer werden.
Noch einfacher und schneller ließe sich die Idee umsetzen, wenn man die Kreise mit der Maschine aufnäht: mit Garn in einer Kontrastfarbe fast auf der Stelle hin- und hernähen, Anfangs- und Endfäden lang lassen, den Unterfaden auf die Vorderseite ziehen und die Fäden fransig hängen lassen. Vielleicht probiere ich das mit dem zweiten Schal, den ich aus der Meterware geschnitten habe.
Die Stoffspielereien des Tages sammelt Kathrin hier - wegen der Zeitverschiebung etwas später als sonst. Der nächste Stoffspielerei-Termin ist am 30.12., gesammelt wird hier bei mir, Mitmacherinnen sind willkommen - schickt mir eventuell eine Mail mit eurem Link oder schreibt am 30. einen Kommentar, damit ich euch finde.
16 Kommentare:
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Toll, toll, toll,
AntwortenLöschendie Idee mit dem Mantelstoff ist genial
zu den leuchtenden Perlen einfach super!!!
Hoffentlich bald mal live zu bewundern.
Liebe Grüße
Hala
Nun sehe ich sofort wieder rote Beeren, totale Wahrnehmungverengung. Die Fotos lassen mich auch gleich an eine Tischdecke oder einen Vorhang denken. Und dann noch die Möglichkeit, alles durch Waschen zu vermorphen, super.
AntwortenLöschenAls transparenter Vorhang wäre das tatsächlich sehr schön, gerne auch in verschiedenen Weißtönen! Oder als Weihnachtstischdecke, vielleicht mit roten Glasperlen statt Knötchenstichen.
LöschenSuper Idee. Ich glaube die von suschna gesehene Beerenoptik gelingt nur bei Handstickerei. Sehr gespannt bin ich wie Dein Schal nach dem Waschen aussieht, sei doch bitte so nett stelle wenn es soweit ist, ein Bild ein.
AntwortenLöschenDanke, Judika
Nehm ich!!! hast du auf beiden Seiten die Kreise oder einseitig? Schwarzer BW-voile ist mir noch nie begegnet, kenne das nur in Pastelltönen.Schön zu sehen,wie sich die Stoffspielereien so ergänzen.
AntwortenLöschenPünktchengrüße Karen
Die Kreise sind nur einseitig - auf der Rückseite sieht man dann die Stiche vom Stickgarn. Beidseitig wäre tatsächlich noch besser - nur dass es so schon knapp 100 Kreise waren. Man braucht eine Menge, damit es nach was aussieht.
LöschenSo 3/4 ist meine Frage schon beantwortet, nämlich die nach der Rückseite. Ich stelle mir die Anfangsknoten und das Vernähte nämlich nicht ganz so schön vor.
LöschenKarens Idee ist gut, deine Begründung absolut plausibel.
Ich bin hingerissen vom 2. Photo. Dieses Zarte und das leuchtende Rot.
Die Knoten hab ich jeweils zwischen den Stoffen versteckt ;-)
LöschenAuf dem zweiten Bild sieht man übrigens die Rückseite.
viele Grüße!
Wunderschoen! Ich finde die indischen Schals auch oft ein bischen zu rustikal. Fuer den Abend koennte man ein bischen Glitzer mit aufnaehen. Pailetten find ich mit Wolle immer schoen. Und dann, wie suschna schon sagt, Gardinen... habe deine tolle Spielerei gerade verlinkt.
AntwortenLöschenOh ja, zusätzloch noch kleine, eher dezente Pailetten - oder silberne Perlen. Oder was mit Leder, das war auch noch eine nicht umgesetzte Idee.
LöschenObwohl das nun ein anderes Material ist und auch eine andere Funktion hat - das steht vollkommen in der Tradition der Taschen.
AntwortenLöschenEine konsequente Weiterentwicklung.
Ich glaube ja dass die in den letzten Monaten probierten Techniken ganz automatisch in deine zukünftigen Kleidungsprojekte einfließen.
Und der Schal ist prima, eine gelungene Verbindung der letzten Mitmachaktionen. Und richtig schön.
Sehr sehr schön, gefällt mir außerordentlich gut.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Mond
Witzige Idee. Passt auch gut zum schönen neuen Mantel.
AntwortenLöschens u p e r s c h ö n und edel!!
AntwortenLöschengrüsse, birgit
Genial!
AntwortenLöschenIn den Voile müßte man die Wolle doch auch reinfilzen können, oder?
Ja, ich denke schon. Sofern man mit der Filznadel nicht die feinen Fasern des Schals kaputtmacht? Oder ginge das irgendwie mit Nassfilzen? Bestimmt gibt es Filzerinnen, die sowas Ähnliches schon mal gemacht haben, ich kenne mich da leider nur wenig aus.
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