So ein bißchen Statistik finde ich immer ganz interessant, denke ich doch jedes Jahr, dass ich nun wirklich so gut wie nichts produziert habe. Aber das Nachzählen zeigt: Es war sogar mehr als im Jahr davor (und - das fällt mir gerade noch ein - die zwei Knoten-T-Shirts nach Burda (hier und hier) fehlen in der Auflistung sogar noch, so dass ich also sogar noch 2 Meter mehr vernäht habe).
Neu war 2016 auch, dass ich Schnitte mehrfach verwendete, nicht nur die erwähnten Knotenshirts, sondern auch 3 Pam-Blusen aus La Maison Victor (eine mit Vögeln, eine dunkelblaue und eine mit Ananas) - da war die reine Not am Werk, ich brauchte im Sommer dringend Oberteile. Einige schnelle, einfache Teile, die ich nähte, fanden gar nicht den Weg ins Blog, vor allem Teile aus Stoffen meines Nebenjob-Arbeitgebers, die ich bei der Arbeit im Stoffladen anziehe. Das anspruchsvollste Projekt, der Trenchcoat, ist auch noch nicht gebloggt, weil ich die Knopflöcher ewig hinausschob, bis kein Trenchcoat-Wetter mehr war. Die beiden Jacken waren Nähen für andere - die grüne Cordjacke vom Sommer und die kürzlich erwähnte Tweedjacke, die jetzt ein Futter hat, bei der aber, das wird jetzt niemanden besonders überraschen, noch Knöpfe und Knopflöcher fehlen (das wird aber nicht wieder so lange verschleppt, weil die Jacke sehnlich erwartet wird).
Natürlich geht das Jahr wieder mit einem Stoffzuwachs zuende: 20 Meter (bzw. mit den nicht gezählten T-Shirts 18 Meter) - wobei ich damit sicher im Durchschnitt der Selbermacherinnen mit Textilfimmel nur einen der unteren Plätze belege. Aber: Der jährliche Zuwachs macht mir schon Gedanken. Geht das jetzt immer so weiter? Das sind in 5 Jahren dann 100 Meter und in 10 Jahren 200 Meter, bei durchschnittlicher Lebenserwartung würde ich noch knapp 800 Meter Stoff akkumulieren und ab etwa 2035 ein zusätzliches Zimmer nur für die Stofflagerung benötigen. So formuliert ist das natürlich lustig und etwas überzogen, aber hat insofern einen wahren Kern, dass ich es für mich nicht stimmig finde, Stoff fürs Lager zu kaufen, und damit den Kleidungskonsum einfach durch Stoffkonsum zu ersetzen. Möglichst aus den Vorräten zu nähen und aus dem Vorhandenen etwas zu machen, wird damit ein Motto für 2017. Schließlich gibt es zu so gut wie jedem Stoff, der hier liegt, schon eine Projektidee.
Den Kauf von Nähzeitschriften - auch wenn hier schon mehr als genug Schnitte liegen - werde ich mir hingegen nicht verbieten. Ich mag Zeitschriften auf Papier, und für mich ist das Zeitschriften-Lesen von klein auf mit Ritualen verbunden: Auf der Fahrt nach Hause mit der frisch gekauften Zeitschrift schon mal kurz reinblättern. Das Lesen zuhause für einen Moment aufheben, wenn das Sofa frei und ein Kaffee in Reichweite ist, und nicht zuletzt - wenn es um das jeweils aktuelle Burda-Heft geht - das Augenrollen über merkwürdige Fotoarrangements und merkwürdige Texte.
Im vergangenen Jahr hat sich das Angebot an Nähzeitschriften ganz schön erweitert: Neben Burda und Ottobre gibt es nun das zweite Jahr La Maison Victor, und wenn der Eindruck nicht trügt, den die Nähblogs vermitteln, ist die Zeitschrift sehr erfolgreich. Ich kaufe längst nicht jede Ausgabe, weil mich die Kinder- und die Herrenschnitte nicht so sehr interessieren, und die Damenschnitte eben nur manchmal, aber mir scheint im Durchschnitt enthält jedes Heft einen Knaller-Schnitt, der überall rauf und runter genäht wird, wie zuletzt das Kleid "Raven". Fashion Style, die deutschsprachige Ausgabe der Knipmode, hat sich ebenso etabliert. Auch hier kaufe ich nicht jedes Heft, aber ich bin sehr froh über mehr Vielfalt und Konkurrenz im Zeitschriftenregal.
Auf eine Blogaktion für das kommende Jahr freue ich mich ganz besonders, auf die Blogserie "Was wir tragen, was wir sind" bei Nico - Art und Stil. Letztes Jahr erschien das wunderbare Buch "Frauen und Kleider. Was wir tragen, was wir sind" von Leanne Shapton, Sheila Heti und Heidi Julavits, ein Buch mit sehr persönlichen, anrührenden, anekdotischen Einblicken in die Kleiderschränke ganz unterschiedlicher Frauen. Diese Einblicke sind ganz unterschiedlich gestaltet, mal in Form eines Interviews, mal ist es eine Geschichte, mal eine Reihe von Fotos. Den roten Faden bilden eine Reihe von Fragen, die zum Anfang des Buches abgedruckt sind - Nico wird alle 14 Tage eine oder einige Fragen herausgreifen und zum Beantworten einladen. Die Beiträge laufen bei ihr, bei Art und Stil zusammen, wo man den eigenen Beitrag dann verlinken kann. In der nächsten Woche geht es los.
Allen Leserinnen wünsche ich ein gutes neues Jahr 2017, mit viel Zeit zum Nähen und für andere Dinge, die Freude machen, Gesundheit, Glück, Erfolg und vor allem Zufriedenheit!
Wenn ich meinen Stofflagerschrank öffne fühle ich mich fast wie beim Dealer, was ich dort alles habe - Wahnsinn. Wie Du schon schreibst hat sich bei mir auch der Kleiderkonsum nur transformiert in Stoffe. Statt der früher üblichen Belohnungs-/Frust-Klamotten-Käufe ist es jetzt Stoff. Oder immer noch Schokolade :-) Ich mach also mit, Stoff bevorzugt aus meinem Vorrat zu nähen. Dieses Zeitschriftenritual ist bei mir genauso - ganz schlimm ist es, wenn der Gatte die Nähzeitschrift aus den Einkäufen angelt und schon die Schnitte beurteilt, bevor ich überhaupt einen Blick drauf werfen konnte. Die La Maison Victor kaufe ich immer, die Begeisterung für die Fashion Stlye ist etwas abgeflaut. Aber die Nähtrends, also die deutsche Ausgabe der spanischen Patrones, gefällt mir auch oft sehr gut. Nur das Abpausen der Schnittmusterteile ist eine mittlerprächtige Kastastrophe, wie ich finde. Total unübersichtlich.
AntwortenLöschenAuch Dir wünsche ich für 2017 alles alles Gute! LG, Tanja
Ohja, mein Liebster betreibt manchmal eine semantische Analyse der Burda-Texte, ehe ich auch nur einen Blick hineinwerfen konnte - das geht gar nicht! Nähtrends habe ich bisher immer nur schnell im Laden durchgeblättert - mich interessierte meistens nur ein schnitt pro Heft aber dieses Jahr werde ich dann auch mal eine Ausgabe kaufen. Patrones früher mochte ich auch sehr gerne.
Löschenviele Grüße!
Statistiken machen aber auch Spaß :D Solange sie nichts mit dem eigenen Studium zu tun haben *g* Letztes Jahr konnte ich tatsächlich Minus 18m verbuchen! Dieses Jahr sind es dank 2 Stoffmärkten eher so +-0 ;) Dafür war ich letztes Jahr deutlich im dreistelligen Bereich, dieses Jahr bin ich knapp unter der 100m Marke geblieben.
AntwortenLöschenDie Artikel an sich zu zählen, finde ich super! Das werde ich so auch übernehmen :)
Auf ein kreatives und erfolgreiches neues Jahr :D
Ich glaube ein Stoffminus habe ich noch nie geschafft, noch nie. und dreistellige Stoff mengen vernähen - Wahnsinn, das würde ich nie schaffen!
LöschenDir auch ein gutes neues Jahr!
Da hast du doch eine Menge genäht! Immerhin warst du ja auch durch andere Projekte beschäftigt. Um deine Stoffstatistik etwas positiver zu bewerten: du hast über die Hälfte dessen, was dazukam, vernäht ;-) Aber ich gebe dir recht, aus den Vorräten zu nähen, das ist ein guter Vorsatz. Ich bin ja jemand, den unnötiger Besitz eher belastet. Und trotzdem habe ich zuviel Stoff angehäuft (im Vergleich mit anderen Nähnerds bin ich jedoch ein unbeschriebenes Blatt).
AntwortenLöschenIch wünsche Dir ein tolles und entspanntes neues Jahr!
Stimmt, das baut mich auf: mehr vernäht als nicht vernäht im letzten Jahr. Könnte also schlimmer sein (wobei ich meine Stoffe ja alle mag!).
LöschenDir auch alles Gute für 2017!
Wau so viel genäht, Buch geschrieben, Interessante Blogbeiträge erfasst und dazu noch einem Job nachgegangen..... Ich bewundere Dich.
AntwortenLöschenJa am Stoffballen kann ich auch nicht vorbei gehen, Lagerplatz habe ich, aber das Schlimme ist, dass nach einer gewissen Zeit, mir so mancher Stoff nicht mehr gefällt. Deshalb ist für mich nähen aus meinem Vorrat schwierig.
Für das Jahr 2017 wünsche ich Dir viele gute Näh-Inspirationen
LG Eva
Danke! Mir passiert es zum Glück nur selten, dass mir ältere Stoffe nicht mehr gefallen. Aber man soll sich auch nicht selbst zerfleischen - Nähen ist ein Hobby, da darf man auch mal inkonsequent sein.
LöschenIch finde, deine Nähbilanz kann sich echt sehen lassen; im Prinzip hast du eine ganze Garderobe genäht. Ist halt doch überraschend, wenn man mal zusammenzählt.
AntwortenLöschenStoffe kaufe ich auch nur, wenn ich dazu eine Idee habe, was ich daraus nähen will; ein paar Stoffe blieben liegen, mangels Zeit oder, weil ich dann doch keine Lust mehr auf das Vorhaben hatte. Zum Glück ist der Vorrat aber (noch) überschaubar und ich habe mir natürlich auch vorgenommen, ihn zu reduzieren.
Was die Nähzeitschriften betrifft, werde ich sicher auch welche kaufen; ich blättere die schon gerne gemütlich auf dem Sofa durch und mache Pläne; dafür kaufe ich sonst keine anderen Zeitschriften.
LG von Susanne
Ja, genau, ich kaufe auch keine anderen Zeitschriften - daher dürfen die Nähzeitschriften bleiben, ohne Nachrechnen, ob sich das "lohnt".
LöschenHallo liebe Nähbegeisterten, kann mir jemand sagen in welcher Ausgabe La Maison Victor ich den Kleiderschnitt "Raven" finden kann?
AntwortenLöschenDanke!
Viele Grüße von Kerstin
Ja Ausgabe 5 September. Oktober 2916...habe ihn aber noch nicht ausprobiert.
LöschenLG schurrmurrü
Mmmhh...irgendwie klappt das nicht mit dem Kommentieren bei mir... Also nochmal ein Versuch: Ich wollte das neue Jahr zum Anlass nehmen und dir mal ein Dankschön für deine vielen interessanten, anregenden Blogbeiträge schicken, die ich immer gerne und mit Gewinn lese. Alles Gute für 2017!
AntwortenLöschenHerzliche Grüsse von berry
Danke! Dir auch alles Gute für 2017 und viel Nähzeit!
LöschenSuper, Danke! Ich habe sie soeben bestellt.
AntwortenLöschenLG Kerstin
auch ich möchte mich bei meiner Lieblingsbloggerin bedanken. Es war einer der ersten Nähblogs, die ich vor einigen Jahren entdeckt habe und es gibt noch immer so viele interessante und spannende Beiträge hier. Vielen Dank.
AntwortenLöschenSchön, daß wir uns in Hannover mal kurz kennengelernt haben.
Und den Stoff mit den suppentellergroßen Blumen schmachte ich schon an, seitdem ich ihn hier auf dem Blog gesehen habe und ich warte schon gespannt auf des fertige Kleidungsstück.
LG Bella
Danke! Ich schreibe gerade an dem Post, der soll heute noch fertig werden. Mich hat es auch gefreut, dich in Hannover zu treffen.
LöschenWir haben einen Bekannten, der hat sich einen Porsche Flitzer als Hobby zugelegt. Im Vergleich dazu ist das Näh-Hobby fast schon als lächerlich billig zu betrachten. ;-)
AntwortenLöschenToll im Rückblick zu sehen, wie viel dann doch entstanden ist, nicht wahr? (Ich tendiere ja auch häufig dazu, eher das zu sehen, was noch nicht erledigt ist, als das, was alles passiert ist.)
Ich habe 2016 zum ersten Mal seit Jahren wieder ziemlich viel Stoff gekauft, aber da ich fast ausschließlich projektbezogen kaufe, ist das nicht weiter schlimm und wird in nächster Zeit vernäht. Ich lese immer gerne mit bei Dir, und von Deinem "Stoff und Faden" Buch bin ich ganz begeistert! Im Januar schreibe ich eine Rezension. Liebste Grüße, Gabi
Danke! Im Vergleich zu typischen "Männer"-Hobbys ist Nähen wirklich vergleichsweise billig und es freut mich sehr, dass dir das Buch gefällt.
LöschenMöchte mich gern anschließen...auch ich bin froh, dass ich "Nahtzugabe" fand, als ich damals Infos zu dem aThema suchte und freue mich über die vielen Tips und Infos...und ja ich sammele auch reichlich Stoff an und baue nicht alles ab. Frih bin ich, dass es Lueblingsteile gibt, die tragbar sind...wer hätte das vor ein,paar Jahren gesagt.
AntwortenLöschenLG schurrmurr
Man lernt dazu, ob mal will oder nicht, das habe ich auch gemerkt. Manche Dinge, die beim ersten Mal quälend kompliziert zu nähen sind, macht man später einfach so.
LöschenIn allen Punkten geht es mir so wie dir. Ich bin vermutlich noch eine viel schlimmere Stoffhorterin, die jetzt verstärkt abbauen muss, weil der Platz immer mehr für anderes gebraucht wird. Auch gut, ist ja doof, immer nur zu streicheln und dann wieder zurückzulegen ;)
AntwortenLöschenJa, das Zeitschriftenkaufen werd ich mir auch nicht verbieten, aber ich habe mir überlegt, ob ich nicht doch langsam mal das Burdaabo beende, besser scheint sie grade nicht zu werden und an Schnittmangel leide ich nun gar nicht.
Und auch ich habe dieses Jahr eigentlich fast zum ersten Mal mehrere Schnitte in mehrfacher Stoffausführung genäht und stelle fest, dass das in arbeitsreichen Zeiten eine wirklich sinnvolle Sache ist. Spart sehr viel Zeit und man hat trotzdem was schickes Neues!
LG und ein gutes neues Jahr,
frifris
An meine Statistik traue ich mich noch gar nicht ran, ich war beim Katalogisieren der Stoffe (kleine Karteikärtchen mit noch kleineren Stoff-Fetzen und der Materialangabe) leider sehr inkonsequent, daher wird die Statistik in Arbeit ausarten. Gefühlt habe ich kaum genäht, das kann aber nicht so stimmen. An das selbst auferlegte Stoffkaufverbot habe ich mich allerdings nicht gehalten :( .
AntwortenLöschenNähzeitschriften sind bei mir aber auch fast die einzigen Zeitungen, die ich kaufe, nur leider kommen dann immer so viele Sachen auf die Wunschliste. Darum nähe ich auch so selten einen Schnitt mehrfach, sonst kann ich die anderen Schnitte auf der Liste ja nicht nähen. Ich freue ich jeden Monat auf die Burda im Kasten, und Dein Ritual läuft bei mir ähnlich ab, erstes Ansehen beim Kaffe oder im Bett, und dann später nochmal gründlich durchsehen und mit der nähenden Tochter diskutieren und die interessanten Schnitte mit Post-It's markieren.
Dein Jahr war toll produktiv, viel Erfolg in diesem.
LG, Stefanie
Also deine Nähstatistik ist doch wirklich gut! Ich staune auch immer, wie viel man zu Ende des Jahres eben doch genäht hat!
AntwortenLöschenSchnittmusterhefte werde ich weiterhin kaufen, auch wenn ich hier gerade massiv Platz schaffen muss. Ich kaufe nämlich sonst nie Zeitschriften und kaum Bücher, und schaue mir die Magazine einfach auch als Inspiration so gerne an. Und es ist immer wieder praktisch, einen grossen Fundus an Schnitten zu haben.
Das sehe ich auch so - ich bin froh, dass ich die ganze Hefte habe, weil ich da bei Bedarf immer den Schnitt finde, den ich gerade brauche.
LöschenIch finde deine Statistik äußerst interessant und positiv. Ich sollte mir das für dieses Jahr auch mal vornehmen. Ich hab mir da nämlich noch nie Gedanken darüber gemacht, wieviel ich kaufe und wieviel ich vernähe.
AntwortenLöschenIch bin ja auch so ein Nähzeitschriftenjunkie. Allerdings kommen bei mir ja noch Häkelzeitschriften dazu. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich ein schlechtes Gewissen bekomme. Aber es ist einfach herrlich, meine, gerade eh so seltene, Zeit für mich alleine mit einer Zeitschrift zu versüßen.
Liebe Grüße, Susanne
Ich mag Zeitschriften-Lesen auch zu sehr, um es einzuschränken. Wenn du dir über Stoffmengen bisher keine Gedanken machen musstest, ist das doch gut!
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