Donnerstag, 6. April 2017

Inspirationen und Beobachtungen von der Handarbeitsmesse H+H in Köln

Am Wochenende war ich kurz - leider etwas zu kurz - in Köln, um die H+H, laut eigener Aussage die "weltweit größte Fachmesse für Handarbeit + Hobby" zu besuchen. Auf der H+H werden Neuheiten vorgestellt, Stoff- und Kurzwarenhändler können direkt bei den Herstellern oder Großhändlern bestellen, daher kann man sich also Materialien und Zubehör angucken, das es noch nicht in den Läden gibt. Ich war deshalb schon seit einigen Jahren neugierig auf diese Messe (die Akkreditierung als Nähbloggerin war übrigens kein Problem), außerdem wollte ich eine Buchidee anrecherchieren, und die Veranstaltung war ideal, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Die Messe ist wirklich, wirklich riesig, und so schaffte ich in einem Tag tatsächlich nur einen groben Überblick, verpasste die Modenschauen, verpasste ganz viele Internetbekanntschaften, die auch da waren, und fotografierte relativ wahllos, was mir auffiel und gefiel - drüben bei Instagram hatte ich schon ein paar Bilder gezeigt - hier also mein subjektiver Eindruck von der Messe, kommt mit!

Wolle, Wolle, Wolle


Handarbeitsgarne, vor allem Strickwolle, bilden nach meinem Eindruck einen Schwerpunkt der Messe. Die großen Wollhersteller haben riesige, oft sehr aufwendig dekorierte Stände und zeigen Dutzende Strick- und Häkelmodelle aus den neuen Garnen. Auf der anderen Seite sind aber auch kleine oder sehr kleine  Firmen aus aller Welt mit handgefärbten Garnen vertreten, die nur wenige Stränge an ihrem Stand zeigen. Ich habe vor allem Strickmodelle fotografiert und versucht, sowas wie Trends auszumachen.

Modelle von ggh
Garn von ggh
Modelle von Katia yarns

Langfädige Garne, die verstrickt eine Art Fell oder Flausch ergeben, habe ich sehr oft gesehen. Anders als das Polyesterzottelgarn, das vor ein paar Jahren populär war, sind diese Garne jetzt meistens aus Naturfasern und fassen sich sehr angenehm an. Sie werden mit großen Nadeln glatt rechts verstrickt und bilden so einen federleichten, pelzähnlichen Stoff ohne sichtbare Maschen. Es wurden vor allem große Strickjacken und Strickmäntel daraus gezeigt - das entspricht ja auch der 90er-Revival-Mode, die zur Zeit in den Läden hängt. Bei Katia Yarns gab es sogar Chenillegarn, das ich zuletzt auch in den 1990er Jahren gesehen hatte - der Pullover unter der grün-grauen Zotteljacke ist aus Chenille. Ob das immer noch so mörderisch leiert wie früher?

Modelle von Rico Design
Modelle von Rico Design

Mohairgarne oder Alpaca in Mohairoptik werden weiterhin viel angeboten, neu jetzt auch noch mit Lurexbestandteilen im Garn. Der grüne Pullover mit dem langen grünen Schal darüber in der Mitte des oberen Bildes ist aus so einerm Mohair-Lurex-Garn. Es ist interessant, dass das Glitzern auf dem Foto fast nicht zu sehen ist, in Wirklichkeit kam mir der Glanz nicht so dezent vor. Ton in Ton auf einem Messestand sieht sowas ja edel aus, aber ob so ein Pullover im Alltagskontext auch so gut wirkt?

Modelle von ggh

Sanfte melierte Farbverläufe wie bei dem Pullover links waren auch häufiger zu sehen - und Unmengen von sehr bunten Farbverlaufsgarnen. Da war die Präsentation an den Ständen oft eher eine Materialschlacht und hatte mit Design nicht so viel zu tun.

Modelle von ONline

Dekorative Aufnäher - neudeutsch: Patches - sind im Moment (seit D&G Jeans mit Aufnähern zeigte) ein großes Thema. Bei ONline wurde Gestricktes mit Aufnähern kombiniert, die Idee gefällt mir gut - und ich bin beruhigt, dass auch Strickprofis Strickjackenblenden stricken, die sich ungünstig zusammenziehen. 

Rico Design

Warum ich das fotografiert habe, weiß ich nicht mehr - aber ist die schwarz-weiß-gelbe Jacke hinten rechts nicht schön?

Lion Brand Yarn

Das Foto bildet den Übergang zum Gehäkelten: Jacke gestrickt, Rock missonimäßig gehäkelt. Gefällt mir an der Puppe sehr, aber auch hier frage ich mich, ob das im richtigen Leben angezogen wirklich so cool wirkt, oder wie Omas Häkeldecke als Kleidung. 

Gehäkeltes  

Modelle:Bernat Design Studio

Gehäkeltes gab es vor allem in zwei Formen: als lustige, gehäkelte Tiere und als Wohnaccessoires, wobei die geschmackvollen Töne der teils gehäkelten, teils gestrickten Wohndeko oben eher die Ausnahme bildeten. Im Hintergrund sieht man ein Beispiel, wie auf der Messe Geschäfte gemacht werden (denn dazu ist sie hauptsächlich da) - an Tischen, die wie bei Bernat zwischen der Messedeko stehen, manchmal auch durch halbhohe Wänder vom Besuchergewusel abgetrennt sind. Aber auf die Geschäfte auf der Messe komme ich später noch einmal zurück.

Modelle: DMC

Die Arrangements beidem französischen Garnhersteller DMC waren besonders schön und detailverliebt - und sofort instagrammierbar (gibt es das Wort?), da quadratisch.

Gesticktes


Stickerei: DMC

Handsticken liegt im Trend, hört man derzeit überall. Der Trend kommt von den Laufstegen - aber wird er wirklich imDIY-Bereich ankommen? Ich bin skeptisch, denn um Plattstiche nur annähernd so gekonnt zu sticken wie die StickerInnen der Messemodelle bei DMC, braucht man sehr viel Übung und Geduld. Ich könnte mir vorstellen, dass einfacher zu erlernende Techniken eine größere Chance auf Verbreitung haben.

Stickpackungen von RTO
Gobelinstickerei bei DMC

Stickpackungen im Kreuzstich oder Gobelinstich erfüllen eigentlich alle Voraussetzungen, um zum massentaglichen Hobby zu werden: Die Muster müssen nicht mühsam auf den Untergrund übertragen werden und die Sticktechnik ist leicht zu meistern. Was die Messe in der Hinsicht zu bieten hatte, ließ mich allerdings etwas ratlos zurück. Moderne Entwürfe, wie die zwei Beispiele, die ich knipste, sind die Ausnahme. Die Hersteller von Stickpackungen aus ganz Europa - es waren bestimmt ein Dutzend Firmen vertreten - bieten zum größten Teil Motive an, wie sie schon unsere Omas stickten: Betende Hände. Schäferhunde und Kätzchen im Schuh. Disneymotive. Bilder wie von Gustav Klimt oder Chagall, aber in schreienden Farben, manchmal mit Glitzer. Vor allem gestickte Bilder, wenig benutzbare Textilien - hängt sich wirklich jemand gestickte Bilder an die Wand? Dabei könnte man in Gobelinstickerei mit Wolle auf Stramin nicht nur Kissen für jede Lebenslage sticken, sondern auch Taschen, Täschchen und Portemonnaies, Gürtel und Hausschuhe - das müsste nur jemand mit guten Designs entwerfen und als Bastelpackung auf den Markt bringen.

Stoffe


Stoffe von lotte martens
Stoffe von lotte martens

Natürlich gibt es auf der Messe auch Stoffe zu sehen - aber den überwiegenden Teil nur als Musterlaschen. Aus den Stoffen genähte Beispiele gab es vor allem bei den Herstellern von Patchworkstoffen, überhaupt gab es relativ wenig reine Bekleidungsstoffe, oder ich habe sie in dem Farben- und Musteroverkill vieler Stoffanbieter nicht wahrgenommen.

Die handbedruckten Stoffe von lottemartens.com aus Belgien sind etwas ganz Feines: Matte Jerseys mit glänzenden Goldpunkten, zarte Linien, bedruckte Plissees, flauschige Wolle mit glattem Druck - selten hat mich Stoff so begeistert! Den Stand fand ich (natürlich) erst zehn Minuten vor Messeschluss, daher war mehr als ein hastiges Foto nicht drin. Auf der Webseite und bei Instagram unter http://instagram.com/lottemartens_exclusivefabrics gibt es mehr Bilder - und wenn ich die Kommentare unter den Bildern dort richtig deute, wird es die Stoffe bald in einigen Läden geben.

Schnittmuster


Schnittmuster von zonen09
Stoffe von zonen09

Die nettesten Gespräche auf der Messe hatte ich bei einer für mich ganz neuen kleinen Schnittmusterfirma, zonen09 aus Belgien, die sich auf Schnitte für Männer und Jungs spezialisiert hat. Die Schnittmuster im Baukastensystem mit Variationen bei Ärmeln, Kragen und Ausschnitten gibt es in drei Größengruppen, für Kinder bis 9 Jahre, für Jugendliche von 10-16, einige auch in den Herrengrößen 48-60. Die schönen Papierschnittmuster haben ein aufwendiges, sehr ausführliches Anleitungsheft mit farbigen Fotos - das Muster des Anleitungshefts sieht man in dem krawattenförmigen Ausschnitt des Pappumschlags, der Schnittbogen und Anleitung zusammenhält. Zur Zeit werden die Anleitungen ins Deutsche übersetzt, so dass es bald Papierschnitte von zonen09 bei uns in den Läden geben wird. Die Kinderschnitte gibt es bereits mit englischer Anleitung als Downloadschnitte zum Zusammenkleben auf der Webseite. Passend zu den Modellen lässt zonen09 Stoffe aus Bio-Baumwolle in Belgien produzieren.

An dem Messestand von zonen09 kann man auch gut sehen, wie eine kleine, sympathische Firma mit beschränkten Mitteln doch etwas aus der Fläche machen kann: In eine Wandverkleidung aus gelochten Fichtenholzplatten werden Regalbretter oder Kleiderbügel eingehängt, dazu ein flauschiger Teppich, ein paar Sukkulenten in kleinen Töpfen, ein Stehtisch und ein Glas mit belgischen Karamellbonbons - mehr braucht man nicht.

Messebeobachtungen


Der bombastische Stand von Gütermann

Bei anderen lautet das Motto eher: Klotzen, nicht kleckern. Weiter oben hatte ich schon beschrieben, dass die wirklich wichtigen Dinge, nämlich die Bestellungen der Händler, an den Ständen an kleinen Tischen abgewickelt werden. Zum Teil sieht man dort Stoff- und Wollladenbesitzerinnen sitzen, nicht selten sind es aber auch Herren in sehr smarten Anzügen. Die Tische stehen manchmal mitten im Messegewusel, manchmal in abgetrennten Ecken - und ein Großkonzern wie Gütermann (der neben Nähgarn auch Perlen und eine Stofflinie produziert), richtet an seinem riesigen Stand einen abgetrennten Bereich mit Kaffebar mit Espressomaschine und Gebäck ein, der auf den ersten Blick wie ein nettes Café wirkt. Das habe ich nicht fotografiert, da zu viele Menschen mit auf das Bild gekommen wären - die Tische waren gut gefüllt - aber die Dekorationen boten genügend Fotomotive. Der Messestand war so groß wie eine große Drei-Zimmer-Wohnung mit ineinander übergehenden Zimmern, frischen Blumen und Garndeko überall.


Es geht aber auch wesentlich prosaischer: Viele Verhandlungen finden am Rand der Messehallen in Räumen aus mobilen Stellwänden statt, und ich wette da gibt es dann nur plörrigen Pumpkannenkaffee und die messetypische Keks- und Waffelmischung!

Nähzubehör


Grundsätzlich hatte ich den Eindruck, dass es auf der Messe fast alles gibt, was man sich als Selbermacherin an Werkzeug oder Zubehör wünscht, aber in den Läden nie oder nur sehr selten findet. Es gibt schöne Taschengriffe, es gibt japanisches Sashiko-Garn und Sashiko-Stoffe mit vorgedruckten Mustern. Es gibt hochwertige Scheren aus Solingen, es gibt Holzstickrahmen in jeder Größe, es gibt Tapisseriewolle in allen Farben, es gibt dänisches Stickgarn, hochwertiges Ripsband, gewebte Borten aus Baumwolle, Nähseide verschiedenen Stärken und Perlen- und Pailettenmotive zum Aufnähen, die nicht billig aussehen. Es gibt sogar (schon seit letztem Jahr) eine Nähzubehörserie von Prym in türkis, die richtig hübsch aussieht, die ich aber noch nie in irgendeinem Einzelhandelsgeschäft gesehen habe. Wenn wir all das in den Läden vermissen, dann liegt es jedenfalls nicht daran, dass schöne, hochwertige Sachen nicht zu beschaffen wären.

Auf der anderen Seite gibt es das ganze Nähzubehör und viele Kurzwaren auch in billig und als Kopie, direkt von chinesischen Herstellern, mit der Möglichkeit, den eigenen Firmennamen gleich auf die Verpackung drucken zu lassen. An diesen Ständen war meistens nicht viel los, die H+H ist eher ein Umschlagplatz für Hochwertiges, aber die nicht unerhebliche Anzahl dieser Anbieter lässt doch darauf schließen, dass sich das Geschäft lohnen muss.

Zum Schluss möchte ich noch zwei Anbieter für hübsche Kleinigkeiten zeigen, die schöne und nützliche Geschenke für Näh- und Stricknerds anbieten.

Die japanische Firma Cohana stellt in Japan formschönes Nähzubehör aus japanischen Rohstoffen her und versendet es weltweit. Mir gefallen besonders die kleinen Nadelkissen und die Scheren mit Holzgriffen. Und es gibt handgemachte Glaskopfstecknadeln die kleine Schmuckstücke sind.



Strickhandschuhe von hobbywool.com
Aus Riga kommen die Strickpakete für lettische Fausthandschuhe mit traditionellen Mustern von hobbywool.com. In einer schwarzen Schachtel bekommt man alles, was man für ein paar Handschuhe braucht: Wolle in verschiedenen Farben, ein farbiges Zählmuster und eine englische Strickanleitung.

Am Sonntag konnte ich dann noch viele Kölner Nähnerds bei ihrem Stammtisch in einem sehr schönen Café treffen, ehe ich etwas erschöpft die Heimreise antrat. Ich hoffe der Messerundgang mit mir war interessant für euch - mir hat das Wochenende in Köln großen Spaß gemacht und ich habe mir den Messetermin für nächstes Jahr gleich im Kalender notiert.

31 Kommentare:

  1. "Handarbeitsmesse" klingt irgendwie sehr bieder (oder geht das nur mir so?), aber wenn ich Deine Bilder sehe, wäre ich nur zu gern dabei gewesen. Soviel Inspirationen! Die lotte-martens-Stoffe zum Beispiel sind wirklich zu schön...

    Viele Grüße aus SPB,
    Mond

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    1. Ja, die Lotte-Martens-Stoffe wären voll auf deiner Wellenlänge. Es gab tatsächlich auch viel Biederes - die Bandbreite ist sehr groß.

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  2. Danke für deinen substantiellen Bericht und die Links.
    Schöner Gruß Mema

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  3. Vielen Dank, genau so einen Bericht habe ich vermisst. Bisher hatte ich nur die Fotos der großen Stoffhersteller auf Instagram gesehen.

    Viele Grüße
    Karo

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  4. Gerne habe ich dich auf deinem Rundgang begleitet.Vielleicht sollte ich als Bloggerin auch mal versuchen eine Karte zu bekommen! Sehen würde ich das alles auch gerne mal!

    Gruß Marion

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    1. Ja, ich finde wirklich, dass es sich lohnt. Für Quilterinnen gab es auch eine Menge zu sehen - da ich die Zeit gut einteilen musste, habe ich dem nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt.

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  5. Toller fundierter Bericht zur Messe, liest sich interessant und abwechslungsreich. Insbesondere den Blick hinter die Kulissen, finde ich spannend... ich kenne den Bereich Messe auch aus dem technischen Kontext und da gibt es noch viel mehr Pomp und Angebote für potente Kunden, noch in weit aus größerem Rahmen, als Du ihn beschreibst, aber da geht es wohl auch um noch mehr Geld! ;-)
    Ich bin gespannt was davon am Ende in den Läden landet, sieht ja einiges vielversprechend aus. Nur diese Flausch und Zottelgarne mochte ich schon früher nicht...

    LG Rock Gerda

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    1. Das glaube ich gerne, dass bei Messen, wo Ingenieure hingehen, noch viel mehr geklotzt wird als hier. Man muss eine Menge Garnrollen verkaufen, um so viel Geld zu verdienen wie z. B. eine Maschinenbaufirma... Viele Stände hier waren wirklich bescheiden, da hat man genau gesehen, dass es im Grunde nur für die Messegebühren, Flugtickets, und einen geliehenen Tisch mit zwei Stühlen reichte.

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  6. Ich liebe deine Berichte sehr. Nach diesem habe ich den Eindruck, fast dagewesene zu sein. Vielen Dank. Die Stoffe von Lotte Martens gefallen mir auch sehr. Und der einzige Laden, der sie in Deutschland führt, ist nur wenige Kilometer entfernt von meiner Arbeit. Das ist ein Zeichen, den werde ich mal besuchen und berichten. Wenn auch bestimmt nicht so schön informativ und übersichtlich wie du es kannst. Es hat mich sehr gefreut, ein wenig deiner knappen Zeit mit dir zu teilen am letzen Wochenende.
    LG Karin

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    1. Oh ja, schau' die die Stoffe mal an und berichte. Ich habe keine Ahnung, was sie im Handel dann kosten - wahrscheinlich nicht billig, da handbedruckt.
      Danke dass du so kurzfristig Zeit hattest!

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  7. Danke für den langen Bericht, habe ich sehr gerne gelesen. Diese türkise Linie hatte ich letztes Jahr schon in den Berichten von der Messe gesehen, aber nie im Laden. Die bedruckten Stoffe klingen interessant. Und die Naturfasern in dem Pelzdesign, Chenille kann ruhig bleiben wo es war.
    Das mit den Stickpackungen finde ich wirklich schade, habe doch vor Wochen mal in mehreren Läden nach diesen für die Kinder gesucht und nur den von Dir beschriebenen Kitsch gefunden. Ich will keine rosa Teetassen, Katzen mit gelber Schleife uä auf den Kaminsims stellen.
    LG

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    1. Vielleicht sind die Stickpakete von La Maison Victor eine Möglichkeit - Bele hat das unten erwähnt. Ich meine, die waren neulich sogar im Angebot auf der Webseite. Die Onychophora (https://onychophora.blogspot.de/) stickt immer nach Stickvorlagen aus den USA - nicht ohne Grund, nehme ich an.

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  8. Feiner Bericht, schön, das du uns mitgenommen hast.Du hast sicher schon sehr selektiert fotografiert, denn da ist wirklich von den Motiven immer gruseliges Zeugs unterwegs. dabei sehe ich das auch so, dass man hochmoderne Dinge entwerfen könnte, gerade für Straminstickerei oder so. Den Häkelrock finde ich noch verbesserungswürdig, aber so junge Dinger schleppen das auch so gut weg. Vg Karen

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    1. Ja, Stickbilder, Motivstoffe - da gab es auch viel Kitsch. Es sind eben sehr unterschiedliche Leute in Sachen Handarbeiten unterwegs. Das sieht man an so einer Messe sehr gut.

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  9. Danke für diesen Bericht, es hat Spaß gemacht Dir über die Schulter zu schauen bei Deinem Rundgang. Bei dem Gedanken "alles schon mal dagewesen, alles schon mal gesehen" fühle ich mich alt, aber es war kaum was dabei wo das nicht mein erster Gedanke war. Mein Favorit, die schwarz/weißen Stickpackungen die fand ich hübsch. Und dem Link zu der japanischen Firma werde ich folgen, das ist sicher mal was anderes.
    Anderseits ist es schön zu sehen wie sich der Markt wieder entwickelt und neue Geschäfte eröffnet werden und es verschiedene Messen gibt nachdem ich Jahrzehnte zusehen mußte wie ein schönes Handarbeitsgeschäft, Wollgeschäft und Stoffgeschäft geschlossen wurde und nicht einmal die Oma mehr handarbeitete. (nur ich war noch eifrig)
    Liebe Grüße
    Teresa

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    1. Den Eindruck, dass es nicht so viel wirklich Neues gibt (außer Garn aus Kork vielleicht - eher: In Streifen geschnittener Korkstoff, darauf kann man ja auch verzichten), den teile ich. Aber das ist wohl ab Mitte 30 einfach nicht mehr zu vermeiden.

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  10. Vielen Dank für deinen Bericht! Da ich selber auch nur einen Bruchteil der Messe gesehen habe, bin ich sehr froh um deine Eindrücke. Ich bleibe immer bei den Ständen mit Handnähnadeln und Garnen in unglaublicher Qualität und Vielfalt und bei den kleinen Wollherstellern hängen. Und bei abgefahrenen Webstühlen... Prinzipiell hat mir gefallen, dass dem Thema Nachhaltigkeit etwas mehr Raum gegeben wurde.
    Abgesehen von den bereits bei dir vorgestellten, hatte ich noch einen sehr anregenden Plausch mit Julie von Cocoknits, die nicht nur die wunderbaren Strickhelferlein im Muji-Design anbietet, sondern auch ein interessantes Strickbuch geschrieben hat, auf das ich sehnsüchtig warte. Einige Beispiele daraus waren bei Habu-Wolle zu sehen - noch so ein Sehnsuchtsort. Genau wie der Messestand von Merchant&Mills. Dabei stellt man immer wieder fest, dass ein professioneller Internetauftritt mitnichten bedeutet, dass eine Menge Angestellter die niederen Arbeiten erledigt. Erstaunlich viele der durchaus bekannten Label werden offensichtlich von den Gründerinnen und Gründern selber mehr oder weniger komplett gestemmt. Soviel Passion für das Thema Textil ist da zu erleben! Ich verlasse die schnöden Messehallen immer mit großem Respekt vor der harten Arbeit, die viele Menschen in diese Passion stecken und dem geballten Fachwissen, das dort zusammenkommt.
    Insgesamt teile ich deinen Eindruck, dass man sich auf der Messe fragt, warum man vor Ort eigentlich fast überall nur die gleichen eingeblisterten Kurzwaren in sehr mäßigem Design bekommt. Ich fürchte, einiges davon ist der deutschen Schnäppchengier zu schulden, denn billig sind die schönen Sachen nicht und Rabattaktionen können sich die kleinen Hersteller nur bedingt leisten.

    Schöne Stickvorlagen fand ich übrigens irgendwo aufgehängt und -gestellt von La Maison Victor (da sind sie teilweise auch auf der Seite - als Kissen). Und es gibt auch immer wieder tolle Entwürfe in der Marie Claire Idees (was mit der Messe jetzt nichts mehr zu tun hat).
    Wie schön, dass du den Kölnbesuch schon wieder fest geplant hast! Ich notiere mir den Termin am besten auch direkt und freue mich darauf.
    LG, Bele

    P.S. Ups, das war jetzt sehr ausführlich...ich hoffe, das ist okay?! Ansonsten gerne lektorieren ;)

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    1. Was für ein Strickbuch ist denn da zu erwarten? Das hört sich ja spannend an! Bei Merchant&Mills war ich auch überrascht, dass der Stand so klein und bodenständig ist (außerdem hatten die einen ganz blöden Platz am Rand, am Ende eines Ganges, wo man sie kaum finden konnte). Da hatte ich vom Webauftritt und der Verbreitung der Produkte her auch den Eindruck gewonnen, dass es sich schon um eine etwas größere Firma handelt. Malabrigo hatte auch einen ganz kleinen, sehr bescheiden eingerichteten Stand - und das ist ja auch eine Firma, die man kennt. Nächstes Jahr müssen wir wirklich gemeinsam über die Messe schlendern!

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    2. Dann setze ich doch mal einen Link zum zu erwartendem Buch:
      http://store.cocoknits.com/books/cocoknits-sweater-workshop/#.WOs28lKB2Rs
      In Deutschland soll es über Schmeichel Garne zu beziehen sein, wo es bisher auf der Seite aber noch nicht zu finden ist.
      Mir gefällt dabei die sehr schön ausgearbeitete Schulterpartie und die Tatsache, dass man mittels eines "worksheets" an die Hand genommen wird, um die Pullovermodelle aus verschiedenen Garnstärken passgerecht arbeiten zu können. Die Strickcracks mit viel Erfahrung machen das schon lange mit links, aber das System hier schien mir durchaus auch anfängergeeignet. Elizabeth Zimmermann für Dummies oder so.
      Dass die vorgestellten Modelle aus den Garnen von Habutextiles gefertigt waren und beide Frauen ausgesprochen nett und zugänglich waren (obwohl ich fairerweise immer anfangs darauf hinweise, dass ich Endverbraucher bin und frage, ob sie Zeit für mich haben...), hat aber sicherlich zum sehr positiven Eindruck bei mir beigetragen.
      Genau, ein gemeinsamer, zweitägiger Messebesuch. Dann sehen wir vielleicht mal ALLES!

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  11. Erst einmal ein dickes Danke für Deinen wunderbar ausführlichen Bericht! Ich war vor zwei Jahren auf der H&H und war auch ziemlich erschlagen von der Informationsmenge. Dabei hatte ich mich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so sehr mit dem Wolle-Bereich befasst, sondern war mehr bei den Stoffen hängen geblieben. Ich bin jedenfalls wild entschlossen, im nächsten Jahr wieder hinzufahren. Dann allerdings tatsächlich mit Übernachtung, damit ich mir das in verträgliche Portionen aufteilen kann ;-)
    Die lottemartens-Stoffe finde ich übrigens wunderschön. Die stelle ich mir traumhaft zu vernähen vor.
    Liebe Grüße
    Katharina

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    1. Wenn man nicht direkt in Köln oder der näheren Umgebung wohnt, muss man wirklich übernachten. Ich werde nächstes Mal auch mindestens an zwei Tagen hingehen, anders ist das nicht zu schaffen.

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  12. Es ist einfach fantastisch! Jetzt weiss ich was ich am nextem Jahr in April mache - ich fliege nach Köln! :-)

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  13. Vielen Dank! Ich hätte nicht erwartet, dass man dort doch so viel Schönes findet. Das lässt ja hoffen, vielleicht kommt es doch irgendwann in den Läden an, dass jetzt auch eine andere Zielgruppe bedient werden möchte. Bei Idee hier in Berlin fand ich die Stickpackungen überraschend modern - ich muss noch einmal gucken, was für eine Firma das war. Und ich hätte selbst jede Menge Ideen für zeitgemäße Stickereien, nur leider bin ich in der Umsetzung zu schlecht.

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    1. Das war bestimmt von Rico Design - die möchten dieses Jahr, dass man Spülschwämme selber häkelt (aus einem kratzigen Spezialgarn). Schöne Stickpackungen wären bestimmt noch eine Marktlücke. Oder ein schönes Stickbuch...

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  14. Hallo Lucy,
    Ich folge deinem Blog schon länger und bin schwer begeistert. Informativ, witzig, inspirierend und toll gemacht. Ich freue mich über jeden neuen Beitrag.
    Ich nähe erst seit ca 1,5 Jahren und habe mich seit Jahresanfang an "richtige" Hosen gewagt. Deine Beiträge sind sehr hilfreich für mich. Danke! Hast du einen Tipp, wo man Burda Schnitte, die Burda nicht mehr hat, finden kann? Ich suche einen Schnitt für eine Chino Hose.
    Sonnige Grüsse aus München. Christina

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    1. Danke, das freut mich!
      Leider habe ich auch keine richtige Idee, wo man alte Burda-Schnitte finden kann, außer bei Ebay. Da ist die Sucherei natürlich ziemlich aufwendig, und manche Anbieter wollen Mondpreise. Aber mit Glück (und Geduld) findet sich da vielleicht was.

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  15. Wie gut, dass Du "wahllos" fotografiert hast - ich hatte noch nicht einmal eine Kamera mit...
    Wolle,Wolle,Wolle: der Eindruck des Schwerpunktes setzte sich auch in der Modenschau fort - einige der hier gezeigten Modelle sind mir dort begegnet.
    Joa, zwei Tage nächstes Jahr wären wohl angebracht...
    Liebe Grüße!
    Sandra

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  16. Ah, was für ein toller, kritischer Bericht! Zur H+H möchte ich auch sooo gern - dieses Jahr habe ich es leider nicht geschafft. Das ist gut zu wissen, dass die Akkreditierung als Nähbloggerin recht einfach war! Omas Häkeldecken als Kleidung habe ich schon öfter auf Blogs - noch nicht in natura - gesehen. Besonders scheußlich (bitte entschuldige, wenn du sie nicht scheußlich findest) sind für mich bunte Granny Squares als Rock oder Oberteil. Eine interessante Idee, neue moderne Stickpackungen auf den Markt zu bringen! Das müsste mal jemand einfach tun, oder? Bin gespannt, wann das jemand überzuckert, dass es dafür einen neueren, modernen Markt gäbe. In einem alten Handarbeitsheft meiner Mutter aus den 1970er Jahren gibt es bereits genau diese Auswahl an Motiven, die du beschreibst: betende Hände, Kätzchen, dazu lasziv sich räkelnde Jungfrauen. Bäh.
    Hut ab vor diesem ausführlichen Bericht, Messeberichte rauben mir immer den letzten Nerv und lassen mich prokrastinieren ohne Ende...
    lg, Gabi

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    1. Nimm' dir die Messe mal für nächstes Jahr vor - das ist schosehr spannend! Granny quares als Kleidung überzeugen mich auch nciht so richtig - in Strickheften haabe ich öfter Anleitungen dafür gesehen. Aber manche Sachen sterben einfach nicht aus, Häkelbikinis gabs auf der Messe auch, dabei waren die schon in den 1970ern keine gute Idee.

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  17. Hihi, in besagtem Handarbeitsheft aus den 1970ern ist genau so ein Häkelbikini drinnen...

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  18. Danke für den Bericht. Habe mich sofort in die lettischen Strickhandschuhe verliebt. Wunderschön. Und damit habe ich, hurra! schon die ersten Weihnachtsgeschenke. Also so früh war ich damit noch nie. Und nächstes Jahr fahre ich auch auf die Messe.
    Liebe Grüsse, bea

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