Sonntag, 4. Oktober 2015

Winterjacken-Sewalong Teil II: Schnitt und Stoffvorstellung

Beim zweiten Treffen des Sewalongs geht es um Stoffe und Schnitte und im MemadeMittwoch-Blog auch um Membrane und Funktionsstoffe, die man zwischen Futter und Oberstoff verarbeiten kann, um Jacke und Mantel wärmer und windundurchlässig machen. Karin gibt dort einen Überblick und sammelt heute und morgen die Beiträge. Ihr seid herzlich eingeladen, in den Kommentaren eure Erfahrungen mit diesen Zwischenlagen und eure Bezugsquellen zu verraten, so dass wir alle davon profitieren können.

Da ich einen Übergangsmantel nähen möchte, muss ich mich mit solchen Materialfragen nicht herumschlagen: Der Mantel besteht nur aus Oberstoff - einem ganz weichen, smaragdgrünen Mantelvelours aus Wolle - und magentarotem Viskosefutter, für diesen Zweck seit 2012 gelagert und mittlerweile genügend abgelagert und gereift, um angeschnitten zu werden. 

Die Suche nach dem richtigen Schnitt hat mich allerdings tagelang beschäftigt. Bei meiner Schnittmusterauswahl am Anfang war ja kein unangefochtener Favorit dabei, dann habe ich mir natürlich die 73 verlinkten Beiträge angeschaut und einige auch ganz interessante Schnitte gesehen, aber eben nichts Passendes zu meinem Stoff, was mich vollkommen umgehauen hätte. Spannend fand ich, dass es wirklich einen Näh-Trend zu weit geschnittenen Mänteln und Jacken gibt im Vergleich zum Herbstjackensewalong letztes Jahr - Monika hatte das beim letzten Treffen schon bemerkt, und den Eindruck hatte ich auch. Aber wir arbeiten wohl alle noch daran, uns an die weiten Schnitte zu gewöhnen: Wie weit ist zu weit? Und was zieht man dazu an? Schließlich möchte niemand den Winter in einem unförmigen Jackensack verbringen.


Da ich mit Überlegen und dem Lauschen aufs Bauchgefühl nicht weiter kam und außerdem ein Nähkränzchen unmittebar bevorstand, ging ich pragmatisch vor und schnitt kurzerhand Mantel 128 aus  Burda 8/2014 zu, für den mein Stoff reichte und der wegen der symmetrischen Front auch gut aussehen würde, wenn ich ihn offen trage.


Kurzerhand, weil ich dazu neige, größere Nähprojekte so lange zu zerdenken, bis ich schließlich gar nichts nähe. Wenn ich mich von dem Anspruch befreie, den aller-allerbesten Mantel aller Zeiten mit perfekter Harmonie aus Stoff und Schnitt nähen zu müssen, geht's eigentlich.

Alle Nähpläne auf der Suche nach Perfektion und Stoff-Schnitt-Harmonie finden sich im MemadeMittwoch-Blog. Weiter geht's am 17. Oktober mit dem zweiten Zwischenstand und dem Thema: "Was ihr schon immer über Reverskragen wissen wolltet, aber euch nicht zu fragen trautet." 

17 Kommentare:

  1. Sehr mutig und gut gedacht...loslegen, das ist oft das Beste.
    Der grüne Stoff sieht schon mal gut aus.
    LG schurrmurr

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  2. Der Trend zu Oversized ist mir auch schon aufgefallen, und ich finde ihn gar nicht so schlecht; ich muss mich da nur immer sehr zusammenreißen, dass ich nicht der Versuchung erliege, zu viel unter so einem "zu groß" geschnittenen Mantel anzuziehen. Dann sieht es bei mir nämlich nicht mehr cool und lässig, sondern wie Wurst & Pelle aus.

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    1. Ja, das muss man lernen - weit geschnittene Röcke fallen auch fast vollkommen aus mit so einem Mantel.

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  3. Das ewige Nachdenken ohne zum Machen zu kommen kenne ich nur zu gut! Wie gut, dass Du es überspringen konntest und den Stoff zugeschnitten hast! Die Stoff-Schnitt-Kombination gefällt mir sehr gut für einen schönen Übergangsmantel. Leider sehe ich in Oversized oft verloren aus.
    Liebe Grüße, SaSa

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  4. Wahhhh, was ist das denn für eine Hammerfarbe!? Ich hab hier leichte Schnappatmung und BRAUCHE natürlich auch einen sooo schönen Grünen Mantel.. Dekadenterweise habe ich aber erst neuen Stoff gekauft.. Mphf! Wenn man immer so wüsste ohne was man nicht mehr leben kann.. ;-) Ich freue mich auf deinen fertigen Mantel, der wird bestimmt super mega toll! Liebe Grüße, Chrissy

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    1. Danke für deine Begeisterung! Der Stoff war ein Glücksgriff auf dem Markt: perfekte Farbe, perfekte Qualität für 6€/Meter, näht sich wie Butter. Ich hätte den ganzen Ballen kaufen sollen.

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  5. Oversized muss passen - sonst sieht man verloren aus. (Rate mal, woher ich das weiß. ;)) Obwohl sich dies wie ein Widerspruch anhört, sollte Oversized an einigen Stellen richtig gut sitzen. Wichtig finde ich den Linienverlauf sowie die Länge/Weite der Schulterpartie.
    Unter meinen Egg-Shape-Mantel trage ich alles was nicht aufträgt. Röhrenjeans, Boyfriendjeans, Lederhose, Bleistiftrock und verführerische Dessous (das Letztere aber nur in ganz bestimmten Momenten *grins*).
    Ich liebe meinen Mantel und trage ihn gerne.

    Dein Schnitt steht ganz oben auf meiner Irgendwann-mal-nähen-Liste. (Aber ich habe soviele "Übergangsmäntel", dass ich momentan keinen Näh-Bedarf habe.) Bei diesem Schnitt gefällt mir die Rückenansicht ausgesprochen gut. Ich mag es symmetrisch, aber bei diesem Mantel akzeptiere ich den versetzten Schlitz uneingeschränkt.
    Schön, dass du deinen Denkprozess gecancelt und zugeschnitten hast.
    LG Martina

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    1. Ja, dass die Schultern sitzen und die Ärmel nicht zu weit sein sollten, das habe ich mir auch gedacht. Der Mantel hat allerdings auch heftig überschnittene Schultern... mal sehen, was das wird. zur Not nähe ich aus dem Reststoff noch einen Gürtel.

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  6. Respekt für Deine schnelle Entscheidung! Mein Neid ist Dir gewiss, dass Du den Zuschnitt und das Bebügeln schon hinter Dir hasst...wie ich das immer hasse.
    Mir gefällt der Mantelschnitt sehr gut und bin gespannt, wie das bei Dir mit dem Schlitz aussehen wird.

    LG Luzie

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  7. Ich beobachte das an mir auch, dass sich das Auge an die weite Mantelform gewöhnt. So einen nähe ich dann im nächsten Jahr :-) Bequemlichkeit ist bei mir sowieso immer das erste Kriterium...
    LG Judy

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  8. Ja, die Schnittauswahl fiel mir auch sehr schwer; wahrscheinlich, weil man Mäntel nicht mal eben so einfach hintereiander wegnäht, wie mitunter andere Kleidungsstücke.
    Deine Wahl gefällt mir und dein Stoff auch, zumal grün eine meiner Lieblingsfarben ist.
    Ja, ich denke auch, der Trend geht zu den lockeren Modellen. Man sieht sie überall in Modezeitschriften und auch schon auf der Straße und wird davon ja doch beeinflußt. Außerdem passt unter ein weiters Modell noch gut ein dicker Pulli, was auch nicht zu verachten ist.
    LG von Susanne

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  9. Haha! Wie cool! Es wird bestimmt auch so ein perfekter Mantel! Der Stoff sieht schon mal super aus.
    Und ein bisschen neidisch bin ich auf jeden Fall schon mal, dass du alles schon zugeschnitten hast! Davon bin ich ja noch so weit entfernt! Ich freu mich auf die nächsten Schritte!
    Liebe Grüße
    Charlie

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  10. Ich bin so froh, dass du und noch einige andere Näherinnen die Oversize- Mantel- Schnitte ausprobieren. Ich finde diese Form sehr toll, habe aber auch das Talent so lange zu überlegen, bis der nächste Sommer da ist.
    Viele Grüße
    Sylvia

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    1. Wahrscheinlich gibt es die weiten Schnitte ja noch eine Weile - wie Judy oben sagte: Nächstes Jahr reicht auch noch.

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  11. Jou, Paris trägt diese sackigen Mäntel (gesehen letzte Woche) in allen möglichen Farben: schwarz, anthrazit, dunkelstgrau und natürlich schwarz! Sieht gut aus bis Größe 38, dannach kommt es auf die Gewichtsverteilung aus, i.a.W. Sack bleibt Sack, aber es ist in. Deine tolle Farbe war nicht dabei, aber du lebst ja nicht in Paris. Als auch endlos Mehrerin beglückwünsche ich dich zu deiner Aktion und schaue gespannt zu. Und wünschte ich könnte mich auch aufraffen, aber eigentlich bin ich noch in der Schnittfindungsphase.
    LG MHS (anonym da bloglos)

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    1. Dachte ich mirs doch: für Paris wärs zu bunt... Was ich inzwischen schon festgestellt habe. Die Ärmel des Modells sind ziemlich schmal, und der Mantel wird zum Saum hin etwas enger, beides wirkt der Sackartigkeit entgegen. Ungewohnt ist es trotzdem...

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  12. Interessanter Schnitt. Ein Wintermantel sollte warm und bequem sein. Deshalb ist Wolle oft die beste Wahl – das perfekte Material für kalte Tage.

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