Seit gut einer Woche bin ich nun vom Lillestoff-Festival in Hannover zurück und habe endlich meine Eindrücke und meine Fotos ordnen können. Dieses Festival ist wirklich unglaublich: Groß, laut (wenn ein paar Hundert Nähmaschinen gleichzeitig rattern), dabei unheimlich freundlich, herzlich, bunt und vielfältig und nicht zuletzt: Sehr, sehr gut organisiert. Die Damen vom Lillestoff-Team hatten wirklich an alles gedacht.
Ich kam schon am Freitag an, um die Materialien und Upcycling-Beispiele für meine Workshops abzuladen und lief am Eingang zusammen mit Meike (Frau Crafteln) gleich Daniele, der Lillestoff-Chefin, Rike (Rosa P.) und Dana (Die Komplizin) in die Arme. Das war ein sehr schöner Zufall, denn Rike, Dana, Meike und ich kennen und lesen uns virtuell schon sehr lange, hatten uns aber so zu viert noch nie getroffen. Die gemeinsamen Abende und das Frühstück waren daher außerordentlich lustig - vielen Dank vor allem nochmal an Dana, die uns vier mit großer Gelassenheit von Garbsen über Alt-Garbsen, Garbsen-Mitte und Hannover nach Garbsen und wieder zurück chauffierte, auf der Suche nach einem Abendessen - unvergesslich!
Das Bild zeigt ungefähr ein Viertel der großen Näh-Halle am Freitag, bevor es losging. Am Samstag sah es dann so aus:
An den Nähmaschinentischen hatte man schön viel Platz. Für Bügelgelegenheiten war auch gesorgt.
Sehr guter Kaffee von einer Kaffeerösterei in Hannover (deren Namen ich mir nicht gemerkt habe), hielt das Festival am Laufen. Die volle Palette Milch fotografierte ich Samstag Mittag. Sonntag am frühen Nachmittag war sie fast leer.
Ich war vor den Workshops ganz schön nervös: Upcycling ist spontanes Nähen, oft ohne Schnitt, das kann man schlecht vorausplanen, und es kann eben auch schiefgehen. Wenn man gewöhnt ist, sonst immer strikt nach Anleitung zu nähen, ist es sowieso eine ganz schöne Herausforderung, sich die Reihenfolge aller Schritte selbst zu überlegen. Und manchmal geht es eben auch schief, und irgendwas passt nicht. Aber alle Mitnäherinnen waren sehr nett, berieten sich gegenseitig und hatten richtig gute Ideen. Unser Workshopbereich war auch nicht unten in der wueseligen großen Halle, sondern oben im dritten Stock, wo es etwas ruhiger war.
Beim ersten Workshop wurden Oberhemden recycelt, ein paar Ergebnisse habe ich eingefangen.
Die Kinderjacke entstand aus einem Leinenhemd aus ziemlich dicken Stoff - an die Ärmelabschlüsse und ann den Saum kommen noch Bündchen.
Die Kinderkleider aus Hemden waren besonders beim zweiten Workshop am Sonntag beliebt.
Durch den blauen Tunnelzug in der Mitte wird noch eine Kordel oder ein Gummi gezogen. Die Knopfleiste mit dem Riegel ist vom Originalhemd übernommen, das hatte ein Mitnäherin am Samstag für den Sonntagsworkshop gespendet - vielen Dank nochmal dafür, das Hemd hat eine gute Bestimmung gefunden!
Diese supertolle Bluse entstand am Sonntag:
Das Hemd war auch einfach ideal dafür: Ein ganz feiner, weicher Baumwollstoff, der ein bißchen glänzt, und es hatte genau die richtige Weite für dieses Projekt. Die Tasche hinten wurde später noch abgetrennt.
Dreieinhalb Stunden waren fast etwas knapp für diesen Workshop, war mein Eindruck - nach drei Stunden konzentriertem Werkeln könnte man erstmal eine Pause brauchen, hört dann aber nicht auf, weil die Zeit ja gleich um ist. Dafür würde ich bei einem eventuellen nächsten Mal mehr Zeit veranschlagen und noch mehr genähte Upcycling-Beispiele mitbringen, falls sich das Transportproblem lösen lässt (vielleicht ein großes Paket vorausschicken?).
Beim zweiten Workshop, dem T-Shirt-Notarzt, war der Zeitrahmen deutlich entspannter. Es entstanden Negativapplikationen auf T-Shirts und einigen Leggings, die allemal besser sind als ein Loch oder ein Fleck, hier stellvertretend drei Beispiele:
Beim zweiten T-Shirt-Workshop am Sonntag war Lara - loh-la dabei, die in ihrem Blog sehr oft Sachen upcycelt und repariert und zeigt, wie man es macht - ihre Anleitungen findet ihr hier.
Vielen Dank an all' die netten, geduldigen Mitnäherinnen bei den Workshops! Ich hoffe, alles was noch nicht ganz fertig war, ist doch noch fertig geworden und ihr habt ein bißchen Lust bekommen, das experimentelle Nähen auszuprobieren. Danke, dass ich eure Sachen fotografieren und posten durfte. Es hat Spaß gemacht mit euch!
Die tolle Stimmung beim Festival und bei den vielen Workshops wurde ganz wunderbar in einem Film eingefangen (in dem ihr mich auch entdecken könnt):
Im Lillestoff-Blog gibt's noch viele weitere Eindrücke. Nächstes Jahr findet das Festival voraussichtlich am 23. und 24. September statt.
Freitag, 30. September 2016
6 Kommentare:
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Wow, da sind ja tolle Sachen entstanden. Die Bluse mit Kragen ist mein Favorit, aber auch die Shirts sind toll geworden. Danke für Deine Eindrücke!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Rock Gerda
Danke für den Bericht, das macht total Lust auf das Festival!
AntwortenLöschenDas sieht an den Nähtischen sehr viel großzügiger aus als erwartet.
AntwortenLöschen... und die Bluse ist wirklich super toll.
Lieber Gruß
Elke
Ja, die Tische sind schön groß und man kommt zwischen den Reihen gut durch, ohne Drängeln. Das ist wirklich gut konzipiert.
LöschenJetzt habe ich so viele Berichte vom diesjährigen Lillestoff-Festival gelesen, dass ich gaaaanz ganz große Lust bekomme, nächstes Jahr dabei zu sein. Allerdings: 2000 Tickets in 45 Minuten ausverkauft, wie die Dame von Lillestoff meinte - puh! Da muss man zur Rechten Zeit am Computer sitzen und schnell sein. Mal sehen. Schön, dass Du so erfolgreich warst und tolle Workshop-Teilnehmerinnen hattest! lg, Gabi
AntwortenLöschenDas sieht ja nach einer wunderbaren Veranstaltung aus.
AntwortenLöschenDie loh-la mag ich auch sehr, sie macht wirklich tolle Sachen.