Sonntag, 25. September 2016
Stoffspielerei im September: Goldstickerei ganz einfach
Für die Stoffspielerei hatte Suschna diesen Monat das Thema Goldstickerei vorgegeben. Eine der witzigen Broschen von Macon et Lesquoy, die ihre Inspiration waren, besitze ich sogar - sie sind in der Art traditioneller Goldstickereien gestickt, wie man sie von militärischen Rangabzeichen und Uniformen des 18. und 19. Jahhunderts kennt. Das ist eine Handwerkskunst mit sehr speziellen Materialien, die man nicht einfach so mal eben für eine Stoffspielerei ausprobieren kann (Wer sich für Details interessiert, unter dem Stichwort "Kantillenstickerei" und "Sprengarbeit" findet man einiges, die Näherinnen historischer Kleider kennen sich gut aus, z. B. hier. In dem Buch "Handarbeiten wie zu Großmutters Zeiten" (Mizi Donner, Carl Schnebel, als Reprint günstig antiquarisch zu bekommen) gibt es ein großes Kapitel über verschiedene Techniken der Goldstickerei.)
Aber ich dachte, wie gesagt, ich probiere es supersimpel und günstig, und kaufe mal so eine Rolle billiges Metallnähgarn und versuche, damit zu sticken.
Das Nähgarn scheint wirklich Metall zu enthalten und ist sehr störrisch - wie das durch die Nähmaschine laufen soll (eigentlich ist das wohl fürs Absteppen oder Zierstiche gedacht), ist mir nicht klar, ich vermute, das geht gar nicht. Mit der Hand sticken funktioniert aber, auch wenn sich der Faden nicht immer so legt, wie man sich das vorgestellt hat.
Ich habe ganz einfache Muster auf schwarzes Leinen gestickt, einmal Kreuze, mit zwei Fäden gestickt.
Hier wollte ich - mit einfachem Faden - abstrakte Dreiecksgebilde sticken, bis ich entdeckte, dass dabei auch so eine Art Blümchen herauskommen können. Die Stickerei ist ganz zart, sowas könnte ich mir auch auf Kleidung vorstellen. Man müsste die bestickten Partien aber auf jeden Fall füttern, denn der Faden ist wirklich kratzig.
Die bestickten Stücke habe ich mit passenden Stoffresten zu Täschchen ergänzt.
Die Reißverschlüsse sind alte Jeansreißverschlüsse. Als ich vor einem Jahr mit dem Upcycling-Buch beschäftigt war, hatte ich einige Jeans verwurstet und die Reißverschlüsse vorsichtshalber aufgehoben - jetzt fiel mir auf, was für schöne, goldige Messingfarben sie haben, die perfekt zu der Metallstickerei passen.
Alle Stoffspielereien mit Metallstickerei sammelt Suschna hier auf "Textile Geschichten" Die nächste Stoffspielerei ist am 30. Oktober bei Griselda/Machwerk zum Thema "Blätter".
Rubriken
Dekoratives,
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15 Kommentare:
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Schön geworden! Die Stickerei und die Reißverschlüsse sind wirklich schön zusammen.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Sabine
Ich mag die Glitzerhighlights!
AntwortenLöschenMit Metallfaden zu sticken mag ich aber gar nicht. Ich hatte das schon zweimal bei Kreuzstichsets und obwohl mir die Optik sehr gefällt, ist das Sticken eine Tortur: Der Faden ribbelt sich nach einer Weile von selbst auf, weil er so rau ist, und ist ansonsten eben sehr starr. Für eigene Muster würde ich ihn wohl nicht verwenden.
Mit Aufribbeln hatte ich glücklicherweise keine Probleme, aber richtig gut stickt es sich definitiv nicht.
LöschenDein ungleichmässigrs Strickmuster gefällt mir sehr gut und hat einen schönen Platz bekommen. Auch ich habe ähnliche Erfahrungen beim sticken mit solchem Garn gemacht. Mit der Maschine ging gar nichts, wofür wird solches Garn eigentlich benutzt?
AntwortenLöschenLG Ute
Ich habe das nicht recherchiert, aber vielleicht bekommt man es mit Tricks und Geduld auch mit der Maschine hin? Im Hobbyschneiderinnen24-Forum findet man sicher etwas dazu.
LöschenDie Goldrädchen gefallen mir gut! Auf einem Kleidungsstück könntest du ja alternativ den Metallfaden "anlegen", d.h. von der linken Seite mit einem anderen Faden durch die Stickunterlage stechen und den Metallfaden punktuell damit fixieren. Dann wäre das Gekratze nur auf der Sichtseite.
AntwortenLöschenLG, Bele
Du hast recht, das sollte ich auch nochmal probieren - damit könnte man auch flächigere Muster sticken.
LöschenGlitzer und Upcycling und Patchwork: Die Kombination bei dir finde ich sehr fein. Wenn ich was zustande gebracht hätte, dann hätte ich auch am ehesten zu so was tendiert. Ich dachte daran, den Kragen einer Bluse mit Goldfaden und Perlen zu bearbeiten und ihn dann mit einem Beleg zu versehen, damit es nicht so kratzt. Ende Oktober bin ich jedenfalls wieder dabei. Blätter: super! Ich hab Tausend Ideen dazu!
AntwortenLöschenEine nette Idee aus einem Probestück etwas sinnvolles zu nähen. Das kleine Täschchen sehr stimmig, die kleinen Rädchen könnten auch unterschiedliche Größen haben. Danke fürs Zeigen und Inspirieren.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Eva
Die kleinen Diamanten gefallen mir besonders und geben dem Glanzgaan so einen herrlich grafische Wirkung, da kann ich auch mit Gold gut, erst recht wenn daneben so herrlicher Stoff ist.Die Jeansreißer passen so gut.RV an sich wäre auch ein Thema, kann man damt doch echt viel dekoratives damit anstellen.
AntwortenLöschenDie Posamentiermeisterin ist mit großen Restaurationsaufgaben in Sachsen betraut und ich hatte damals keine Möglichkeit zu fotografieren.Sie hatte ein irres Spezialwissen.
Viele Grüße Karen
Nach den vielen Stickereien bei den Stoffspielereien entdecke ich ganz verschiedene Garne. Ein solch störrisches wie bei dir habe ich bei meiner Suche gar nicht entdeckt. Ich habe mich eher mit zerflusendem Faden rumgeärgert. Aber festzustellen ist bei allen Werlen, dass mit Metallicgarn bestickter Stoff edel und besonders aussieht.
AntwortenLöschenDanke für Deine Anregung!
Liebe Grüße
Ines
Wundervoll. Sehr apart. Die Tschen sehen sehr hübsch aus.
AntwortenLöschenA pros pros up-cycling - hast du eine Idee welche Werkstatt / Laden / NäherIN in Berlin kaputte Jeans abnehmen würde? Ich habe einen Stapel, werde diesen aber nie verarbeiten. Beste Grüße
Schwierig, es gibt ja einige Upcycling-Labels in Berlin, aber ich kenne da keine persönlich und weiß nicht, ob die Sachen annehmen, also ich habe keinen konkreten Tipp. Vielleicht sonst auch mal bei Schulen oder Kitas oder Einrichtungen, wo es Nähkurse für Kinder gibt nachfragen? (Und entschuldige die späte Antwort - ich bin einfach nicht dazu gekommen.)
LöschenIch kenne sie zwar nur übers Bloggen und noch nicht persönlich, aber Anne von cut.sew.love (https://cutsewlove.wordpress.com) macht mir einen sehr guten Eindruck und verarbeitet sehr viel Jeansstoffe. lg, Gabi
LöschenDas schaut derart nach Kokka aus mit den bunten Bereichen und den kleinen Mustern im angrenzenden Unibereich. Und das ist ja wahrhaftig nicht die schlechteste Assoziation....
AntwortenLöschenDie letzten Kollektionen der Japaner hatten ja auch mächtig Glitzer auf dem Leinen, du liegst mit deinen kleinen Taschen also total im Trend. Und hast mit den Stickereien noch eine tolle Plastizität reingebracht.
Sehr wertig, klasse!