Willkommen zur ersten aus-alt-mach-anders-Runde und ohne Umschweife zu Euren Beiträgen:
Kinderkleider
Tanja/tessaprincessa funktionierte zwei Herrenhemden zum Kinderkleid um - sehr niedlich, jetzt muss es nur noch Sommer werden.
Die Tagpflückerin nutzt nicht nur den Tag, sie nutzt immer wieder große Kleider für die Kleinste in der Familie: die Cordhose des Schwagers, die Jogginghose des großen Bruders, und aus einer Tischdecke wird ein Indianerkostüm (ich hoffe das sehen wir auch nochmal, wenns fertig ist).
Malou/Marabunte verwendet schon lange alle möglichen Materialien für Kindersachen und Taschen: Herrenhemden, gefilzte Pullover, Souvenir-Tshirts und Bettwäsche - bisher ohne psychische Spätfolgen bei den benähten Kindern.
Simone/seemownay funktioniert abgelegte Hemden für den Sohn um (und ja, zeig doch beim nächsten Mal, wie du das machst), aus älteren Tshirts und Resten werden neue Shirts für den/die Kleinen.
Kleider für uns
Manches, was früher gefallen hat, gefällt heute nicht mehr: Heike/Schneiderprospekt passte ihren selbstgenähten braunen Cordrock den neuen Zeiten an.
Manches ist zu kurz: Daniela/ danyeela verlängerte ihren kurzen Pullover zum Fast-Minikleid mit Raffung.
Manches entpuppt sich als Fehlkauf: Griselda/Machwerk nähte aus einem grob gestrickten Trägertop einen Rock mit fluffigem Chiffonvolant.
Wenn frau im Rock nicht ungehindert gehen kann, ist das besonders ärgerlich - bei Allerleihrauh kommt erst die Schere und dann ein roter Volant.
Mirjam/Tira Barba ist eine wahre Meisterin der Wiederverwertung: sie näht bunte Taschentücher auf, Stulpen aus Pulloverärmeln und fürs Kind kommen zusammengesetzte Shirts zustande, die alles andere als zusammengestückelt aussehen.
Siva/sweet-little-roses verlängerte schon im letzten Sommer ein zu kurzes Häkeltop zum Kleid.
Susanne/Suschna erzählt die Geschichte ihres "Kolchosenmantels", eines geschrumpften 90er-Jahre-Zeltmantels - und wie man in einer vollbesetzten U-Bahn manchmal trotzdem ganz alleine sein kann.
Rebecca/Waldelfe ließ von ihrer butterblumengelben, kaum getragenen Jacke so gut wie nichts übrig - ein Teil wurde eine Umhängetasche, der Rest ging in ein gepatchtes Jackengesamtkunstwerk ein.
Und Frau Siebensachen? Die kauft Secondhand Beutelratten-Fledermauspullover und macht sie für sich passend (und zeigt auch gleich, wie das geht).
Siebensachen ist auf der gleichen Fährte (hat das etwas mit dem Namen zu tun?): Aus zu großen oder nicht mehr geliebten Pullovern werden einfach grandiose Strickjacken, und wenn ihr von ihrem Blog zu burdastyle weiterklickt, erfahrt ihr auch, wie sie das gemacht hat.
Täschchen und Kissen sind besonders dankbare Objekte für die Wiederverwertung.
Monika/Wollixundstoffix nähte eine Gretchen-Kosmetiktasche aus Frottiervorhang und alter Bettwäsche.
Kate/creation fada verwendete einen Kinderschlafsack als Grundlage für ein Wärmekissen mit einer dreidimensionalen Vogelapplikation.
Mein Ex-Exlieblingskleid
Ich habe mich im Januar bemüht, an der Beziehung zu meinem Ex-Lieblingskleid, einem schwarzen wadenlangen Jerseykleid mit Wickeloberteil zu arbeiten. Allerleihrauh hatte ja kürzlich beschrieben, was ein echtes Lieblingskleid ausmacht. Kurz zusammengefasst: es ist bequem, bügelfrei und vermittelt jederzeit ein gutes Gefühl. Genau so ein Kleid war das. Ich konnte es in die Uni anziehen und in die Oper, es begleitete mich auf Reisen und verbrachte etliche Nachmittage mit mir auf dem Sofa. Sein weicher und doch formstabiler Jersey passte sich mir und auch fast jeder Gelegenheit an, wir zwei waren unzertrennlich.
Aber dann lebten wir uns unmerklich auseinander. Mitte der 2000er Jahre erschien mir sein knapp wadenlanger Saum plötzlich altbacken. Natürlich war ich an der Entwicklung nicht ganz unbeteiligt: das schlauchartige Rockteil zeichnete meinen Hüft-Bein-Übergang recht unvorteilhaft nach, und zwar mit Anfang dreißig weit unvorteilhafter als mit Anfang zwanzig. Die Tragepausen wurden länger und länger, die gemeinsamen Unternehmungen weniger und weniger. Und eines Tages stellten wir fest, dass wir einander fremd geworden waren und uns nichts mehr zu sagen hatten.
Aber ein Lieblingskleid wirft man nicht weg, und so schnitt ich es im Januar beherzt in Knielänge ab und trennte die Seitennähte bis knapp unterhalb der Hüfte auf. Aus dem abgeschnittenen, etwa 25cm breiten Stoffstreifen setzte ich zwei dreieckige Teile zusammen, die wie Godets an der Stelle der Seitennaht eingenäht wurden. Jedes Dreieck hat in der Mitte waagerecht eine Naht, und wie ich die möglichst ansehnlich verdecke, war bei weitem die schwierigste Frage. Häkelborte, Spitzenborte, Applikationen aus Jersey hatte ich angehalten und verworfen. Um die wirklich universelle Tragbarkeit zu erhalten, sollte die Lösung nicht zu bunt und zu verspielt sein.
Schließlich kam ich auf einen gelochten und dann aufgesteppten Lederstreifen. Beim Schneiden und beim Lochen kam das Lederwerkzeug aus der schwarzen Kiste zum Einsatz, aufgenäht wurden die Streifen mit der Maschine und einer normalen Nadel. Getragen habe ich das neu-alte Lieblingskleid noch nicht, aber vor dem Spiegel sieht es so aus, als wäre die unvorteilhafte engere Stelle damit überspielt, und die Einsätze geben dem Rockteil eine schöne schwingende Weite.
Heute Nachmittag gehe ich mit dem Kleid erstmal ins Kino, und dann mal sehen, wie sich unsere Beziehung entwickelt. Vielleicht wirds ja wieder wie früher.
(In der Woche folgt noch ein Bericht zu einer Mütze und einer Sockenblume, an deren Fotos ich wegen schlechter Planung gerade nicht herankomme.)
Neues Leben für alte Kleider das nächste Mal am 6. März.
Samstag, 5. Februar 2011
21 Kommentare:
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Ich hab einige der tollen Wiederverwertungen schon in meinem Reader bestaunt! Im Januar habe ich hauptsächlich ErwachseneShirts zu Kindershirts verarbeitet und aus einem Herrenhemd ein Jungenhemnd gemacht. LG, Simone
AntwortenLöschenOh, so eine traurige Geschichte über das Auseinanderleben einstiger Freundinnen habe ich schon lange nicht mehr gelesen :-). Die neuerliche Annäherung ist jedoch prima gelungen!
AntwortenLöschenNatürlich sollten noch Liebe Grüße angefügt werden!
AntwortenLöschenlg Tagpflückerin
Toll, dass mit dem Lederband, ich würde das Kleid ja gerne mal angezogen sehen.
AntwortenLöschenToll fände ich auch einen Sammelblog, wo wir unserer Sachen posten könnten. Das wäre eine Quelle der wahren Inspiration.
Ein Nachschlagewerk der textilen Nachhaltigkeit würde mir sehr gefallen.
Liebe Grüsse, Allerleirauh
Toll, diese Auflistung, das gibt schon wieder eine Menge Ideen. Mal sehen, was ich für nächstes Mal davon umsetzen kann. Diesmal muss ich leider Sachen zeigen, die ich schon vor einer Weile genäht habe, Ziel ist aber den Stapel zu reduzieren.
AntwortenLöschenEin wirklich schönes Ex-Lieblingskleid, wäre ja schön, wenn die alte Liebe wieder aufflammen würde.
Danke für diese tolle Aktion!!
LG Mirjam
Das hast du wieder toll geschrieben, Lucy- deine Texte sind einfach klasse.
AntwortenLöschenEs wird mit dem neuen alten Kleid immer auch ein Stück Sentimentalität mitschwingen, aber das ist ja auch nicht das Schlechteste.
Und du hast mal in die Schatzkiste der Lederverarbeitungswerkzeuge gegriffen, und DEM Anfang wohnt dann schon einmal ein Zauber inne. Mal gucken, was dem so folgt.......
"Altbacken", da ist ja auch so ein Wort aus den Bezugssystemen. Schön beschriebene Entfremdung. Nun hoffe ich, dass ihr im Kino wieder miteinander könnt und danke vielmals für die Vernetzung.
AntwortenLöschenOha, da ist ja einiges an Werken zusammengekommen.. da geh ich gleich mal gucken. Das Kleid würd ich auch gern getragen sehen. Der Lederstreifen gefällt mir schon mal sehr, der schubst das Kleid einfach mal locker ne Epoche nach vorne. Bin gespannt, ob sich die Zuneigung wieder einstellt!
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenso wie du dein Kleid beschreibst, musste es einfach eine zweite Chance bekommen. Ich würde es auch gern einmal angezogen sehen.
Danke für die schöne Aktion, bei der so viele Anregungen rüberkommen.
Gruß
Siebensachen
Schön ist es geblieben und geworden :-)
AntwortenLöschenIch hab's jetzt auch geschafft mich von einer alten Bekannten zu trennen und sie wiederzugebären.
Herzliche Grüße,
rebecca
Ein tolles Projekt. Ich war mal wieder zu spaet. Das schwarze Kleid ist toll, das wuerde ich auch sofort anziehen. Faux und richtig gewickelte Kleider sehen doch immer gut aus. Ich hoffe, ihr hattet eine schoene Zeit im Kino!
AntwortenLöschenTolle Aktion und wirklich tolle Sachen auf der Liste. Da ärgere ich mir nen Loch in den Bauch, dass ich so faul war und noch nicht gestartet habe, die ollen Jeans meines Mannes zu verwerten, die er mir rausgesucht hat.
AntwortenLöschen*piep*
AntwortenLöschendurch krankheit etwas lahmgelegt gewesen, habe ich erst eben mein januarprodukt in meinen blog gestellt.
http://sieben-sachen.blogspot.com/2011/02/aus-alt-mach-anders-1.html
Klasse Idee...und hab schon mal gleich nachgeschaut, in meinem Schrank, was auf Beziehungs-Auffrischung, wartet;). Im Moment grad hochmotiviert, mal schaun was draus wird!
AntwortenLöschenGruss:)
Susanne
oh nein, jetzt ist der Januar schon um, schade ich hab glatt verpasst mitzumachen, hab eine große Recyclingkiste, meist mit Shirts von uns großen, die zu Shirts für die Kleinen werden sollen, diesen Monat bin ich bestimmt dabei!
AntwortenLöschenTolle Idee diese Rubrik
Herzlichst Regine
Sieht interessant nd schön aus! Ich wünsche euch, dass ihr wieder zueinander findet ;)
AntwortenLöschenLG, berry
Nicht ärgern, es wird ja noch ein paar Gelegenheiten zu Mitmachen geben!
AntwortenLöschenEin Gruppenbild von dem Kleid und mir ist fest eingeplant, am Dienstag klappt es hoffentlich.
Ich danke Euch jedenfalls fürs Mitmachen und wünsche eine schöne Woche!
Lucy
Hallo Lucy,
AntwortenLöschenhabe ich mich nicht ausreichend eindeutig angemeldet? Ich vermisse in deinem "Aus-alt-mach-anders"-Post vom Sonntag einen Link zu meinem Beitrag. Hier der Link:http://siebensachen-zum-selbermachen.blogspot.com/2011/01/wettbewerb-recycling-aus-alt-mach-neu.html.
Wir können meine Teilnahme aber auch auf den nächsten Monat verschieben...
Gruß
Siebensachen
Liebe Siebensachen-zum-Selbermachen, das war keine böse Absicht - ich hab deinen Beitrag nicht gefunden, weil dein Blog nicht im Blogger-Profil angegeben ist. Das ist besonders schade, weil deine Pullover-zu-Strickjacken-Veränderungen einfach grandios geworden sind, und du auch gleich noch zeigst, wie man das macht. Ich setze deinen Link oben gleich noch rein, und beim nächsten Mal Anfang März weise ich nochmal darauf hin, deine technischen Hinweise sind nämlich unbezahlbar - in Ordnung?
AntwortenLöschenviele Grüße, Lucy
Liebe Lucy,
AntwortenLöschendanke - eine böse Absicht habe ich sowieso nicht unterstellt. Und auch Dank, dass du mich bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam gemacht hast, dass mein Blog nicht im Blogger-Profil erscheint. Habe das gleich geändert! (Bin noch ein bisschen neu in der Blogger-Welt...)
Eine Bitte für die nächste Runde, wenn womöglich wieder zwei "Siebensachen" auftauchen: lass doch bei mir die "Frau" einfach weg; ich fühle mich als Siebensachen ohne weiteren Zusatz ganz wohl.
Liebe Grüße
Siebensachen
Oh wie schön! So tolle bunte Ideen! Bin auch gerade auf dem Tripp, nichts neues kaufen, sondern Reste verwerten...
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Doreen / wortmeer