So weit ist es nun also gekommen: meine Umgebung hat meine Ader für Kleider-Umarbeitungen entdeckt (Schuld war, glaube ich, die gestreifte Bluse aus einem Herrenhemd), und stellt mir ihre halbtoten Lieblingsstücke vor. Zum Beispiel eine zarte Bluse mit böser Verletzung am oberen Ärmel. Ob man da wohl noch etwas machen könne?
Als Kleiderchirurgin muss man sehr behutsam vorgehen: eine Lieblingsbluse ist wie ein geliebtes Haustier, ein Familienmitglied, da schneidet man nicht einfach so hinein. Ich schlug spontan einen Einsatz aus weißem Stickereistoff oder Häkelspitze vor, aber in dem Moment, als ich das Wort „Spitze“ aussprach merkte ich – nein, C. würde auf gar keinen Fall zulassen, dass ich Spitze (Igitt! Spitze!) an ihr altes Lieblingsstück nähte. Ich werde also meinen Fundus sichten, C. ein paar Stoffvorschläge unterbreiten und abwarten, ob sie mich operieren lässt. Ich hoffe es, denn von meinem eigenen Refashion-Stapel brauche ich gerade eine Pause. Ergebnisse dann am 1. Juli hier bei Neues Leben für alte Kleider.
Bis dahin noch zwei Links zu interessanten Kleiderverwandlungsseiten: Das Sekundär-Schick-Projekt ist ein noch ganz neues Blog - die Modedesignerinnen Sigrid und Katalin bieten in Berlin regelmäßig Arbeitstreffen zum Um- und Andersnähen an und zeigen im Blog einige Projektbeispiele.
Schon sehr lange Zeit verfolge ich Rose Chiffon, den Link fand ich damals über Ellen. Rose Chiffon macht meist nicht viele (französische) Worte, verwendet aber bis zum letzten Knopf ausschließlich recycelte Materialien, deren Herkunft sie genau angibt - und ich staune, was in Frankreich alles in den Müll wandert.
Donnerstag, 23. Juni 2011
3 Kommentare:
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Ich bin gespannt, was dir einfällt.Kniffelig! Mit Mundschutz operiert es sich an der Maschine sicher bestens.Ich könnte mir so von weitem nur uni in einer der Blütenfarben vorstellen oder tatsächlich Handgehäkeltes. Viel Vergnügen Frau Doktor und besten Dank für den frz. Link.
AntwortenLöschenChirurgische Grüße von Karen
Du bist ja nett, dass du dich kümmerst. Ich kriege inzwischen schon eine kleine Krise, wenn jemand mich fragt: Könntest du mal eben.... Gardinen kürzen, Jeans flicken, T-Shirt reparieren etc. Meine Idee, zu sagen: Du kannst das gern bei mir selber machen, hat sich auch als Sackgasse herausgestellt. Dann muss ich natürlich alles umständlich einrichten und erklären, dauert länger als würde ich es selbst machen.
AntwortenLöschenAber dein Auftrag scheint ja tatsächlich anspruchsvoll zu sein, d.h. von einem Schneider an der Ecke nicht zu erledigen. Das ist dann eine Kunst, auf das Ergebnis bin ich gespannt.
An der Stelle ist mir auch schon mal eine Lieblingsbluse gerissen. Hab eine ärmellose draus gemacht. Aber mit eigenen Sachen kann man da wahrscheinlich rigoroser sein als mit "Aufträgen". Bin mal gespannt, was dir einfällt!
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