Sonntag, 26. Februar 2012
Stoffmanipulationen, Tasche eins: Löcher
Heute ist Zeige-Termin für die Stoffmanipulationen, die eine Reihe von Bloggerinnen dieses Jahr unternehmen. Wie jede das Thema auslegt ist jeder selbst überlassen. Im Prinzip geht es um das Verändern von Stoffen mit Nadel und Faden und anderen Hilfsmitteln und erlaubt ist, was einem einfällt. Ich hatte mir vorgenommen, die Techniken aus Alison Reids Stitch magic auszuprobieren und aus meinen Probestücken Stoffbeutel zu nähen.
Tasche eins kommt mir selbst etwas geschummelt vor, weil nicht wirklich etwas noch-nie-Dagewesenes: die erste Technik aus Stitch magic – das Applizieren von kleinen Stoffstücken - hatte ich in ganz ähnlicher Weise schon früher ausprobiert, im Stil der Applikationen von Alamaba Chanin, die vor allem Jersey in dieser Form offenkantig verarbeitet. (Und Natalie Chanins ganz neues drittes Buch befasst sich ausschließlich mit handgenähter Kleidung, habe ich bei Kathrin gesehen, die das Buch schon hat.)
Der obere Stoff ist jeweils weißer Jersey von einem alten T-Shirt (dem Rest des Lampenschirms) auf einer Unterlage aus Nessel. Vorder- und Rückseite zeigen ein positiv-negativ-Muster: Die Löcher, oder besser gesagt deren Füllung, die ich auf einer Seite ausschnitt, applizierte ich auf ein zweites Stück Stoff. Das rot unterlegte Loch ist ein Unfall, wo ich beim Schneiden aus Versehen den Untergrundstoff erwischte.
Das gute an dieser Art des Applizierens: es kann ruhig ganz ungleichmäßig sein und sieht trotzdem „nach was aus“. Auf der einen Seite stickte ich mit rotem Garn über den Rand hinweg („überwendlich“, wie man in Fachsprech sagt), auf der anderen Seite mit kleinen Vorstichen entlang der Lochränder.
Ganz einfach und trotzdem ziemlich effektvoll - ich bin (nicht zum ersten Mal) hoch motiviert, solche Applikationen auf einem richtigen Kleidungsstück unterzubringen.
Weitere Stoffmanipulationen werden bei Suschna gesammelt, die sich einen Hortensienpelz genäht hat.
Aber schaut doch schon mal bei Siebensachen, die ihren Link hier hinterlassen hatte: Auch sie ließ sich von den Alabama-Chanin-Reversapplikationen inspirieren, verwendete aber Walkstoffe.
15 Kommentare:
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Von Weitem wie Eisschollen, von Nahem wie Inseln. Die Überwendlingsstiche finde ich etwas ausdrucksvoller als die zarten Vorstiche, aber das ist "in echt" vielleicht anders.
AntwortenLöschenGestern habe ich "Textildesign" von Tellier Loumagne geschenkt bekommen, da sind solche Strukturen inspiriert von Steinen. Auch ein ganz tolles Buch (so wie der dritte Chanin-Band).
Mein Gott- ich stelle mit gerade vor, wie du einen Beutel Zwiebeln in diesem Kunstwerk nach Hause transportierst.....
AntwortenLöschenDas ist ganz toll geworden, ich mag auch die zarten weißen Stiche der Umrandungen. Und die einseitigen Stichhäufelungen. Und die rustikaleren roten Stiche um die "Eisschollen".
So viele schöne Details, das solltest du unbedingt mal bei einem Kleidungsstück einarbeiten!
Da kommen garantiert auch mal Zwiebeln rein... Nach zwei, drei Ausflügen mit dem Beutel könnte er schon wieder gewaschen werden - es ist erstaunlich, wie viel Dreck man hier in den öffentlichen Verkehrsmitteln aufsammelt.
LöschenSchlicht und edel, sehr effektvoll. Gefällt mir gut!
AntwortenLöschenMan sieht zuerst nicht, ob es drauf oder drunter ist, Loch oder Applikation.
Ist gar nicht geschummelt. Die Farbkombination von weiss, creme und rot ist toll. Die Applikationen sehen sehr locker und spontan aus und das ist immer eine Herausforderung wenn das Medium Nadel und Faden sind. Oh, was wirst du fuer tolles Sortiment an Taschen haben......
AntwortenLöschenIch könnte mir das auch gut auf einem Revers, einer Passe oder auch Rocksaum vorstellen.In den Beutel dürften nur augewählte Dinge....
AntwortenLöschenAusbaufähig diese schöne Idee! Danke.
Inselgrüße von Karen
Eigentlich möchte ich schon ewig einen zweifarbigen Rock mit dieser Stickerei machen - Kathrin (direkt über dir) hatte sowas mal im Blog gezeigt, das reizt mich schon ganz lange...
LöschenDie Taschenparade fängt ja gut an!
AntwortenLöschenDas Rote ist doch sicher Australien:
Und die Löcher erinnern mich an die bei der fashion-talks-ausstellung gesehenen Einschußlöcher zur Jeans-Individualisierung.
LG
Wiebke
Hatte spontan auch die Idee von Griselda. Das musst Du unbedingt mal in ein Kleidungsstück einarbeiten!
AntwortenLöschenZu schön. Und fast zu schade für "Zwiebeln". Aber wenn Du so viele nähst wie geplant, verteilt sich die "Abnutzung" ja auf einige Taschen.
LG, Birgit
Sieht super aus! Die Technik kann ich mir gut auf Kleidung vorstellen.
AntwortenLöschenVielleicht auf einer Leinentunika :-))
LG
Christine
Einfach, aber effektvoll!
AntwortenLöschenSchön. Fast zu schade für einen Stoffbeutel...
AntwortenLöschenDie kleinen Vorstiche, vor allem gehäuft, erinnern mich ja immer irgendwie an Ameisen.
Vielleicht solltest du die Tasche zum Süßigkeiteneinkauf verwenden ;)
Tolle Tasche, nicht zu schade. Denn so täglich gewürdigt.
AntwortenLöschenAm besten gefallen mir die Überläufer und das Rote Besondere.
Gruß von Tally
Bin sehr fasziniert!! Ganz toll..hast die ausgeschnittenen Teile einfach "positiv" verwendet?! Stelle ich mir auch spannend auf einem Rock vor.
AntwortenLöschenlieben Gruss
Susanne
Ja, genau. Ich hatte Jersey und Nessel gleich groß zugeschnitten, aufeinander gelegt und jeweils "Zipfel" vom Jersey hochgezogen und abgeschnitten (und dabei einmal auch den Nessel erwischt...). Die ausgeschnittenen Teile wurden auf ein zweites Stück Nessel appliziert.
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