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Dienstag, 4. März 2014

Wochenrückblick: Sewing Bees überall und jede Menge neue Schnittmusterhefte

Nach dem Urlaub kommt die Erkältung und nach der Erkältung die Frühjahrsmüdigkeit, jedenfalls gab es hier schon länger keinen Wochenrückblick mehr. Ich nähte zuletzt ein bißchen trödelig am Nichts-für-Lemminge-Projekt herum, das jetzt aufs Fotografieren wartet. Von Wollstoffen und Wintersachen habe ich langsam genug, aber es gibt noch keine Frühlings- oder gar Sommernähpläne, die sich aufdrängen würden. Am Sonntag haben wir wieder Nähkränzchen, dann werde ich doch noch einmal Wolle nähen, aber als Zugeständnis an den Frühling wenigstens nichts Schwarzes oder Dunkelgraues.

Am Sonntag bummelten wir an der Spree entlang durch Mitte. Auch wir Hauptstadtbewohner kennen längst nicht jede kleine Straße, durch manche Gegenden fährt man immer nur schnell durch ohne anzuhalten, oder man unterquert sie mit der U-Bahn. An der Friedrichsgracht hinter dem Auswärtigen Amt war ich zum Beispiel noch nie, und dass es dort die älteste Brücke Berlins, eine kleine Klappbrücke von 1798 gibt, wusste ich auch nicht. Das Gesicht an einem Anbau des ehemaligen DDR-Bauministeriums ist Teil eines Kunstprojekts des französischen Street-Art-Künstlers JR, der letztes Jahr anlässlich einer Ausstellung hier in der Stadt einige Gebäude so tapezierte. Den Ursprungszustand und die anderen Bilder der Reihe sieht man hier, die Webseite von JR mit Bildern aller seiner Kunstprojekte findet sich hier.  

Selbermachlinks der Woche


Mit dem Frühling erscheint traditionell auch eine Flut der Schnittmusterhefte: Die Vorschau auf das Burdastyle-Aprilheft verheißt einige schöne Kleider, aber auch Overalls und mit Overalls geht es auch in der Vorschau auf die Frühjahrs-Easy-Fashion weiter. Während mir im Märzheft fast nichts gefiel, scheintHeft 4/2014 trot Overalls wieder ergiebig zu werden. Außerdem ist schon seit einer Woche die Frühjahrsausgabe Simplicity-Meine Nähmode zu haben. Dark and sweet hat großartigerweise wieder die Simplicity-Schnittmuster herausgesucht, die das Heft enthält.

Auch eine zweite Ausgabe der Meine Boutique - Italienischer Stil sichtete ich letzte Woche am Kiosk. Es handelt sich um eine deutsche Übersetzung der italienischen La mia boutique , diesmal anscheinend der Januar-Ausgabe voller Mäntel und Steppjacken. Das begeisterte mich so wenig, das ich das Heft im Laden ließ - online finden sich leider überhaupt keine Bilder, nur das Titelbild der italienischen Ausgabe.

Großartiges Vergnügen im passiven Nähen bot in den letzten zwei Wochen die neue Staffel des Great British Sewing Bee (Folge 1 hier, Folge 2 hier bei youtube). Habt ihr schon eine Favoritin? Ich tippe ja, dass Heather zum Schluss das Rennen macht - ihre Verzweiflung im Teaser zu Folge 3 ("This is going to be a complete disaster. I want to drown in a bucket of gin.") ist bestimmt nur dazu da, um diese Fährte zu zerstreuen. Obwohl, so übermäßig offensichtlich wie in der ersten Staffel, als die spätere Gewinnerin Ann allen anderen haushoch überlegen war, so offensichtlich ist es ja diesmal nicht. Aber ist es nicht komisch, dass die Kandidatinnen entweder einfallsreich oder gute Schnittmuster- Umsetzerinnen sind? Tamara, Cerina und Lynda sehe ich deshalb auch ziemlich weit vorne, Chinelo hat zwar bei weitem die originellsten Ideen, aber keine Erfahrung im Nähen nach Schnittmuster, und das ist es nun einmal, worum es im Wettbewerb geht. In ihrem neu gestarteten Blog zeigt sie, wie das schulterfreie Schleifenoberteil aus der zweiten Folge gemacht wird, indem die Körpermaße auf ein Hemd übertragen werden. Spannend! (Eine Übersicht der Kandidatinnen mit Links zu ihren Blogs oder Websiten hier.)

Eine französische Version der Sendung wird übrigens gerade aufgezeichnet, für eine amerikanische Pilotsendung wird gecastet. Ich wage mir nicht vorzustellen, was das deutsche Fernsehen aus dem Format machen würde, womöglich mit der unvermeidlichen Heidi Klum als Moderatorin. Oder Verona Pooth, die hat doch gerade nichts zu tun? Sie entwarf 2006 ein Dirndl für Burda, wurde in Heft 9/2006 an einer Nähmaschine sitzend abgebildet und könnte damit schon als Expertin durchgehen.

Aber auch ohne Sewing Bee im Fernsehen mehren sich bei uns die Angebote für Stoffe und Zubehör, nur dass in erster Linie die Kissenbezugs- und Kindersachennäherin angesprochen werden soll. So auch bei der Stoffmesse Hamburg am vorletzten Wochenende, wie Katarina resümierte. Wir Nähnerds sind eben doch eine Minderheit.  

Freitag, 15. März 2013

Welche Schnittmuster gibt es? Eine Übersicht

In letzter Zeit habe ich häufig mit Nähanfängerinnen zu tun - der Handarbeitszug hat in meiner Umgebung mächtig Fahrt aufgenommen und immer mehr springen auf – und werde häufig über Schnittmuster und Schnittmusterzeitschriften ausgefragt. Wo findet man Schnittmuster, die man auch als Nähanfänger versteht? Welche Größen gibt es da so? Gibt es eigentlich noch etwas anderes als Burda?  Das sind so die Fragen, wenn frau zum ersten Mal Kleider für sich selbst nähen will. Da sich das alles weder schnell noch pauschal beantworten lässt und ich derzeit wenig zum Nähen komme, dachte ich, ich mache eine kleine Serie im Blog daraus.

Heute: aktuelle Schnittmusterhefte


Vorweg: ich bin ja eine große Freundin von Schnittmusterheften. Für wenig Geld bekommt man einen Haufen Schnitte, und selbst wenn mir in einem Heft zuerst nur ein einziges Schnittmuster gefällt, kommt der Rest oft noch Jahre später zum Einsatz - Schnittmuster werden ja nicht schlecht. Schnittmusterhefte kommen damit meinem Spar-Gen und meinem Hamster-Gen entgegen. Es ist auch toll, bei spontanen Nähideen einfach aus einen großen Schnittfundus schöpfen zu können. Da jede Zeitschrift von einer eigenen Maßtabelle und von einem eigenen Grundschnitt ausgeht, lohnt es sich, Schnitte aus verschiedenen Quellen auszuprobieren, um den Hersteller herauszufinden, dessen Schnittmuster am besten zur eigenen Figur passen.

Die Burda-Familie


Über Burda wird in der Näh-Community ja gerne gelästert, und was einige stilistische Marotten der Zeitschrift betrifft – die häufig einfältigen Texte, die denglischen Begriffe, die seltsamen Bastelvorschläge, von der Hüh- und Hott-Internetstrategie ganz zu schweigen – stimme ich gerne in die Lästereien ein. Die Schnitte aber, die Schnitte sind grundsätzlich nicht verkehrt: sorgfältig erstellt, verlässlich, und mittlerweile bedienen sie auch viele verschiedene Stilrichtungen, nicht nur konsverativ-elegante Empfangssekretärinnen mit einem Faible für kragenlose Chaneljacken-Klone.

 

Burdastyle


Das monatlich erscheinende Hauptheft von Burda. Für 5,50€ bekommt man ca. 40 Schnitte mit Abwandlungen, davon meistens einen in den Kurzgrößen 17-21, einen in den Langgrößen 72-88 und etwa 6 bis 8 Schnitte in den Größen 44-52. Die Standard-Maßtabelle geht von einer Körpergröße von 168cm aus. Viele der Normalgrößenschnitte gehen bis Größe 44, hierbei muss man beachten, dass die Normalgrößen-44 bei Burda nicht ganz mit der Plusgrößen-44 identisch ist. Die Plusgrößen gehen von einem anderen, etwas anders proportionierten Grundschnitt aus, während die Normalgrößen-44 aus einer kleineren Größe hochgradiert wurde.

Die Schnittbögen sind mittelmäßig unübersichtlich, die Anleitungen größtenteils knapp, bis auf zwei Ausnahmen: Im Heft gibt es jeweils eine anfängertaugliche Schritt-für-Schritt-Anleitung mit vielen Zeichnungen für eines der einfachen Modelle, und im Anleitungsheft eine ähnliche Bildanleitung für eines der komplexeren Schnittmuster. 

Easy Fashion


Ein Sonderheft für die jüngere Zielgruppe, Easy Fashion erscheint zwei Mal im Jahr, im März und im September. „Easy“ bedeutet nicht, dass die Schnittmuster besonders einfach zu nähen wären – es gibt wie in den normalen Heften Einfaches und Komplizierteres, auch mal Jacken mit Paspeltaschen, Futter und Reverskragen.

Dabei ist aber der Schnittbogen der Easy Fashion besonders übersichtlich, die Schnittteile können in der benötigten Größe direkt ausgeschnitten werden, und zu jedem Schnitt gibt es eine ganz ausführliche Anleitung mit Bildern. Damit kommen Nähanfängerinnen auf jeden Fall zurecht, und mit der Bildanleitung für die aufwendigen Stücke kann man sich als halbwegs talentierter Anfänger auch an etwas schwierigere Teile wagen. Mit so einer Bildanleitung nähte ich vor Urzeiten als erstes "richtiges" Nähprojekt eine Bluse mit allen Schikanen - Manschetten, Ärmelschlitz, Hemdkragen, Knopfleiste - weil ich gar nicht wusste, wie schwierig das ist. Die Hefte enthalten ca. 10 modische Schnitte mit Abwandlungen, meistens in den Größen 34 - 44, Easy Fashion kostete zuletzt 7,50€.

Burda Plus


Sonderheft für große Größen (44-52), erscheint zweimal jährlich (frühes Frühjahr/Herbst). Das Konzept der Burda Plus hat sich in letzter Zeit ein paar Mal geändert: während im letzten Jahr die Schnitte in großen Größen aus den Burdastyle-Monatsheften in den Sonderheften nur noch einmal recycelt wurden, gibt es im aktuellen Heft vom Januar 2013 nun fast 30 ganz neue Schnittmuster.

Ottobre Woman


Eigentlich eine finnische Schnittmusterzeitschrift für Kindersachen, aber zweimal im Jahr (März und September) kommt Ottobre als "Ottobre Woman" mit Erwachsenenkleidung heraus. Die Schnittmuster sind in der Art einer Grundgarderobe aufeinander abgestimmt: alles passt zu allem, und es gibt auch mal Schnitte für Sportklamotten, Unterwäsche oder einen Badeanzug. Pro Heft sind das etwa 20 Schnitte in den Größen 34-52 , ausgehend von einer Körpergröße von 1,68 m. 

Die Anleitungen sind knapp, manchmal etwas holprig übersetzt und daher nicht unbedingt für Anfänger geeignet, auch wenn in jedem Heft nähtechnisch einfache Teile dabei sind. Die Schnittbögen sind trotz Mehrfarbigkeit nicht gerade übersichtlich, die Anleitungen haben keinen Schnittauflageplan, also kein Schema, wie man die Schnittteile beim Zuschneiden möglichst stoffsparend auf dem Stoff anordnet. Für erste Kleidungsnähversuche würde ich Ottobre daher nicht empfehlen, wenn man keine erfahrenere Nähfreundin dabei hat, die helfen kann.

Das Heft kostete zuletzt 8,50€, in meiner Stadt gibt’s die Ottobre z. B. in großen Supermärkten und am Bahnhof.

Eine Spezialität der Ottobre ist das „Framilonband“, das gefühlt für fast jedes Modell als Nähzutat angegeben wird. Es handelt sich um ein transparentes Gummiband, das Ottobre z. B. verwendet, um Schnittteile einzukräuseln – also für Nähvorgänge, die genauso gut ohne Spezialkurzware zu bewältigen wären. Ob Ottobre mit den Herstellern des Framilonbands unter einer Decke steckt oder ob die Zeitschrift durch den Framilonband-Verkauf quersubventioniert wird, ist mir leider nicht bekannt, ich bin aber für jedes Gerücht offen.

Meine Nähmode


Meine Nähmode erscheint vier Mal im Jahr, in den Heften werden ältere Schnittmuster des amerikanischen Herstellers Simplicity abgedruckt. Dabei gehen ab und zu Abnäher verloren, und da im Heft nicht so viel Platz ist, werden aus Einzelgrößen oft Doppelgrößen. Die Fotos und die ganze Aufmachung sind schrecklich altbacken (wie die Schnittmusterumschläge von Simplicity eben), aber wenn man darüber hinwegsehen kann, indem man am besten nur die Schnittzeichnungen anguckt, findet man für 5,50€ viele brauchbare Schnittmuster in den Größen 34 – 54. Die Anleitungen sind recht ausführlich mit vielen Zeichnungen, genauso wie bei den Simplicity-Einzelschnitten, also anfängertauglich. Die Zeitschrift steht im Laden meistens in Gesellschaft der billigen Häkel- und Strickheftchen im Regal.

Cut


Erscheint zwei Mal im Jahr, wobei die Termine wechseln. Bisher enthielten die Hefte jeweils 3 Schnitte, davon immer einer Tasche und zwei Kleidungsstücke. Den Berlinmitte-Hipsterstil von Cut muss man mögen, davon abgesehen wird das Nähen aber sehr gut erklärt. Die Fotoanleitungen sind sehr deutlich und setzen kaum Nähwissen voraus, alle Schnittteile sind zum Ausschneiden auf dem Bogen und die Schnitte stellen keine großen Ansprüche an die Passform, also ideal, wenn man mit dem Nähen beginnt. Das letzte Heft (Nummer 8) vom Dezember 2012 für 9,50€ ist noch im Handel, wann das nächste Heft herauskommt, erfährt man wohl am besten, wenn man die Cut-Webseite im Auge behält. Cut gibt es vor allen in schicken Buch- und Zeitschriftenläden, Stoff- und Schnickschnackläden, eine Liste der Verkaufsstellen findet sich ebenfalls auf der Webseite.  

Nächste Folgen: Fremdsprachige Schnittmusterhefte, Vintage-Schnittmusterhefte, Einzelschnitte

Freitag, 30. Dezember 2011

Weihnachtskleid simplicity 2754/Meine Nähmode - Schnittbesprechung

War das nicht eine bombastische Weihnachtskleidnähaktion? Ehrlich gesagt habe ich es immer noch nicht geschafft, alle 120 Kleider anzuschauen, aber ich arbeite dran. Mein Weihnachtskleidschnitt scheint ja auf so mancher Nähliste zu stehen, daher hier noch einmal bessere Fotos ohne plüschiges Accessoire, im knittrigen nachweihnachtlichen Zustand, und ein paar hoffentlich hilfreiche Bemerkungen zum Schnitt.


Das Schnittmuster

Es handelte sich ja wie gesagt um das Kleid Nummer 10 bzw. 11 aus dem Heft Simplicity - meine Nähmode 3/2011 (Herbst) alias Simplicity 2754. Diese Hefte erscheinen derzeit vier Mal im Jahr und enthalten ältere Schnitte der US-Firma Simplicity. Da im Heft die gleichen Bilder verwendet werden, wie auf den Schnittmustertüten, lässt sich mit Hilfe der Simplicity-Webseite leicht herausfinden, welchen Schnitt man da wirklich vor sich hat. Bei pattern review, das mir allerdings von Jahr zu Jahr unübersichtlicher erscheint, finden sich für die meisten Schnittmuster schon Besprechungen, oder auch in englischsprachigen Nähblogs - einfach mal nach dem Schnitt im Netz suchen.

Die Größen

Eine der Merkwürdigkeiten bei der Wandlung von Simplicity zu Meine Nähmode ist die Wandlung von Einzelgrößen zu Doppelgrößen - mein Kleid gab es im Heft als 34/36, 38/40 und 42/44. Ich vermute, dass auf dem einen einzigen Schnittmusterbogen im Heft, der ohnehin schon eng bedruckt ist, eben nur drei Größenlinien pro Schnittmuster untergebracht werden konnten - dass die eine oder andere Markierung und in Schildis Fall sogar Abnäher verschütt gehen, ist wohl ein Kollateralschaden des Sparzwangs. Ich habe Größe 38/40 genäht, in der Taille etwas verschmälert, und es passt - meiner Meinung nach handelt es sich eher um eine Größe 38 als eine Größe 40, aber das ist vermutlich keine Erkenntnis, die sich für alle Meine Nähmode-Schnitte verallgemeinern lässt.


Die Anleitung

Wie in den USA üblich, ist eine Nahtzugabe von 1,5 cm schon in den Schnitteilen enthalten. Die Nähanleitungen gehen Schritt für Schritt vor und sind bebildert und damit weit ausführlicher, als beispielsweise die Anleitungen bei Burdastyle oder Ottobre. Ich halte sie daher grundsätzlich für anfängertauglich, allerdings ist es unpraktisch, dass sich die Angaben zu Nähzutaten irgendwo im Text  verstecken. Ob man Knöpfe, Reißverschlüsse oder anderes Zubehör braucht, erschließt sich erst, wenn man die gesamte Anleitung gelesen und dabei gut aufgepasst hat. Wenn sich dann wie bei Kleid 10/11 keine Markierung für das untere Ende des Reißverschlusses findet, dann weiß man nach der Lektüre immer noch nicht, wie lang er denn nun sein muss. In mein Kleid nähte ich einen 60cm langen nahtverdeckten Reißverschluss ein, der gerade vorhanden war, 50cm hätten aber auch gereicht.  Man braucht außerdem einen Knopf für diese Version mit rundem Ausschnitt und Schlitz (es gibt auch Varianten mit V-Ausschnitt oder einem lockeren Kragen), und Gummiband für die Ärmelsäume (alternativ gibt es einen kürzeren Ärmel oder einen langen Ärmel mit Manschette).


Die Details des Schnitts gehen durch das Stoffmuster leider ziemlich verloren, daher könnte ich mir eine neue, einfarbige Version sehr gut vorstellen - zum Beispiel mit farblich abgesetzten Blenden am Ausschnitt und vielleicht mit einer anderen Ärmelform. Das Kleid ist sehr bequem und ich werde es wahrscheinlich oft anziehen. Allerdings wünsche ich mir einen schnittigen schwarzen Blazer dazu, um der sehr mädchenhaften Anmutung etwas entgegen zu setzen. Überhaupt wünsche ich mir oft einen kleinen, schnittigen, schwarzen Blazer zu allem möglichen - da muss ich 2012 wohl mal in die Richtung tätig werden, oder?

Freitag, 23. Dezember 2011

Weihnachtskleid: Finale!


Rehlein und ich wünschen euch allen schöne Feiertage!

Credits
 Kleid: selbstgenäht
Rock: selbstgestrickt
Schal: Stella McCartney for H&M
Strumpfhose: Falke
Stiefel: privat
Rehlein: Wiebke
Weihnachtsbaum: Dussmann
Idee: Catherine

Alle großartigen Weihnachtskleid-Finalistinnen: hier

(Die Schnittbesprechung folgt nach Weihnachten - und auch nochmal ein Bild ohne kaschierendes Rehlein im Burda-Stil.)

Nachtrag 31. 12.: Die Schnittbesprechung findet ihr jetzt hier.

Montag, 19. Dezember 2011

Weihnachtskleid Sewalong V: Nur keine Panik!


Gestern Nachmittag glaubte ich noch, heute zum Programmpunkt "Panik" gar nichts beizutragen zu haben: Das Kleid aus "Simplicity - Meine Nähmode" fügte sich quasi wie von alleine zusammen, und fast, fast wäre es gestern fertig geworden.

Nun gibt es aber doch etwas, das nicht klappt: Der Ausschnittbeleg ist, wie das obige Foto belegt (haha), zu kurz. Da hatte ich wohl auf dem unübersichtlichen Schnittmusterbogen die falsche Größe abgezeichnet. Grund für Panik ist das nun direkt nicht, wenigstens komme ich so dazu, die Ausschnitttiefe nochmal gegenzuchecken. Da das mit mehrmaligen Kleid anziehen - gucken - Kleid ausziehen - markieren - Kleid anziehen - gucken usw. verbunden ist, mochte ich gestern Nachmittag nicht mehr weiternähen.

Bis Freitag muss ich noch:
- Gummiband in die Ärmelsäume einziehen
- mir über Größe und Form des Ausschnitts klar werden, einen Beleg zeichnen und den Ausschnitt verstürzen
- mich entscheiden, mit welchem Knopf der Schlitz am Ausschnitt geschlossen werden soll, den Knopf annähen und eine kleine Fadenschlinge als Knopfloch arbeiten
- das Kleid säumen

Nicht  mehr viel, also vorerst keine Panik. Wie der Nähfortschritt bei den anderen aussieht, ist drüben bei Catherine gesammelt

Montag, 12. Dezember 2011

Weihnachtskleid-Sewalong IV: Nähen

So, vierte Runde des Weihnachtskleid-sewalongs und ich muss sagen: dieses öffentliche Schaufenster-Nähen stresst mich. Wie schön ist es doch, im Verborgenen vor sich hin zu werkeln und eines Tages der staunenden Öffentlichkeit (naja) ein fertiges Teil zu präsentieren. Aber da mein Schnittmuster bei so vielen auf der Nähliste steht, werde ich nicht schwächeln, Ehrensache!

Zur Erinnerung, darum geht es: Kleid 10/11 aus simplicity-Meine Nähmode Heft 3/2011
Zuerst einmal habe ich aber das Wochenende mit Ausschlafen, Kaffee trinken, Blogbasteln und Wäsche waschen vertan, ich kann euch also nur zeigen, wie weit ich nach einem Nähabend in der letzten Woche gekommen bin, und das ist zwar nicht viel, sieht schon mal ganz vielversprechend aus:

Mittelnaht und Abnäher im oberen Vorderteil sind genäht, außerdem die Falten im unteren Vorderteil. Diese Falten sind ein ganzes Stück zugesteppt und springen erst ab der Taille auf, das ist schon mal gut. Die Abnäher im Rückenteil sind soweit auch geschlossen. Trena, The slapdash sewist nähte diesen Schnitt schon 2009, sie störte sich daran, dass das Vorderteil mit der Teilungsnaht und den Falten recht viele Details hat, während das Rückenteil einfach nur aus einem Stück mit Abnähern besteht. Ich finde, sie hat ganz recht und baute daher wie sie eine waagerechte Teilungsnaht in das Rückenteil ein.



Das Zusammensetzen ohne markierte Nahtlinie hat sich bisher auch ganz gut angelassen. Das Schnittmuster hat viele Passzeichen, zum Beispiel allein zwei an der oberen Ärmelnaht, die anzeigen, wie die Teile zusammengehören. Andere Markierungen – für das Ende des Reißverschlusses zum Beispiel, oder für die Länge des Schlitzes am Ausschnitt – suchte ich vergeblich auf dem etwas chaotischen Bogen. Da ist bei der Übertragung von simplicity zu „Meine Nähmode“ wohl etwas verloren gegangen. Maria hat aktuell gerade das gleiche Problem mit einem „Meine Nähmode“-Schnitt: die Rückenabnäher sind nicht aufzufinden.

Mal sehen, welche dramatischen Mängel ich noch an meinem Schnitt, dem Stoff oder meinem Nähvermögen entdecke -  ich habe noch viel aufzuholen, ehe ich am kommenden Montag in Panik verfallen kann. Wie die Weihnachtskleidnäherei bei allen anderen so vorangekommen ist, findet man hier bei Catherine.

Montag, 28. November 2011

Weihnachtskleid III: Der Zuschnitt - es wird ernst

Dritte Runde im Weihnachtskleid-sewalong, und aus meiner Sicht die Schritte, die ich gut und gerne überspringen könnte: Schnittmuster herauskopieren und zuschneiden gehören nämlich zu den weniger beliebten Arbeiten im Nahtzugabe-Haushalt.

Aber zuerst muss ich euch ja verraten, für welchen Schnitt ich mich entschieden habe, nachdem sich ja bei dem geplanten Burda-Kleid ein Stoffmengendesaster ankündigte.


Tadaa: Kleid 10/11 aus Simplicity - meine Nähmode Heft 3/2011, ein Kleid mit Raglanärmeln, drei Ärmel- und zwei Ausschnittvarianten, mit Falten im Vorderteil, alias simplicity 2754. Das Heft konnte ich mir netterweise von Melleni leihen. Ich nähe eine Version mit rundem Ausschnitt und Ärmeln in Dreiviertellänge. Mein erster simplicity-Schnitt und ich bin gespannt, wie sich das näht!


Mittlerweile habe ich schon festgestellt, dass ich Abweichungen von meinen Gewohnheiten gar nicht schätze, ich altes Gewohnheitstier ich! Auf den Burda-Schnittmusterbögen finde ich mich mittlerweile im Schlaf zurecht - hier ist alles unangenehm anders. Andere Markierungen, die Schnitteile schon mit 1,5cm Nahtzugabe, was das Ausmessen der Teile erschwert, und vor allem: keine Nahtlinien. Ich weiß noch nicht, ob ich das überhaupt mit mir vereinbaren kann. Die Nahtlinie ist heilig, sie sagt mir, wo ich bin und wo ich hin muss.

Das Zuschneiden war wegen der eingelernten Routinen schon nervenzerfetzend genug. Weil die Nahtzugabe in den Schnitteilen ja schon enthalten ist, konnte ich die Teile gleich dicht an dicht auf den Stoff stecken - sehr praktisch. In meinem Inneren schrie aber alles "NEIN! NEIN!! FALSCH! FALSCH!!" beim Schneiden, denn ich bin es eben gewöhnt, die Nahtzugabe dazuzugeben. Dass es in Ordnung ist, direkt an den Schnitteilen entlangzuschneiden, konnte ich mir so schnell nicht aneignen.

Oben seht ihr noch meine Versuchsanordnung zum Herauskopieren der Schnitte: Meistens verwende ich transparente Abdeckfolie extra stark und einen wasserfesten Filzstift, ein Tipp, den ich vor Jahren einmal im Hobbyschneiderinnen-Forum gelesen hatte. Das Schnittkopieren dauert so wenigstens nicht länger als unbedingt nötig.


So ein Stapel zugeschnitttener Teile ist doch immer sehr befriedigend, oder? Eure Stapel und alles andere rund ums Zuschneiden gibt es heute hier.